Studentenumfrage: Hochschulabsolventen sehen Zukunft optimistischer
Die deutschen Studenten sehen ihre Zukunftschancen optimistischer als in den Vorjahren. Sie erwarten Arbeitszeiten von 40 Wochenstunden und mehr im ersten Job. Das sind Ergebnisse der 3. Continental-Studentenumfrage.
Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen
Deutlich höher als zuvor wird auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen eingeschätzt: Knapp zwei Drittel der Befragten bewerten sie als »sehr gut« oder »gut«, zuvor war es nur jeder Zweite. Die Kehrseite der positiveren Stimmung ist die abnehmende Mobilität, insbesondere in weniger attraktiv wahrgenommenen Ländern. Mit 47,2 Prozent können sich nur noch weniger als die Hälfte der Befragten vorstellen, »ganz bestimmt« oder »eher wahrscheinlich« ihren Traumjob in Osteuropa anzunehmen. Zuvor waren es 56,3 bzw. 49,2 Prozent. Für diese Trendumkehr sind vor allem die Männer verantwortlich: Hier fiel die Akzeptanz von 60,5 Prozent auf 48,5 Prozent. Ähnlich sind die Werte für China, wohin nur noch 37,5 (45,7) Prozent wegen des Traumjobs ziehen würden. Auch hier ist die veränderte Haltung bei Männern (positive Einstellung nur noch 38,8 nach 48,4 Prozent) stärker ausgeprägt als bei Frauen (35,1 zu 41,2 Prozent).
Die Zurückhaltung nannte Wörner »bedenklich«: »Dies ist eine Herausforderung. Wir müssen als Universitäten vorleben, dass Mobilität ein selbstverständliches Element in Studium und Beruf sein sollte. «
TU-Vizepräsident Professor Dr.-Ing. Reiner Anderl unterstrich, dass alle Studiengänge an der TU Darmstadt ihren Studierenden künftig die Chance zu einem Auslandsaufenthalt anbieten werden. »Oft wird übersehen, dass die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen meist durch deren Standorte im Ausland generiert wird. Gerade die jungen Mitarbeiter müssen sich meist zunächst am ausländischen Standort beweisen, bevor sie im eigenen Land Erfolge feiern können. Im Grunde müssen sie sich während ihrer gesamten Karriere global beweglich und für ihr Unternehmen international einsatzfähig halten«, sagte Prof. h.c. Lothar Späth, ehemaliger Ministerpräsident Baden-Württembergs und früherer Jenoptik-Chef, als Ehrengast zu den Ergebnissen der Umfrage.