Hallo zusammen,

ich habe eine Frage, vor allem an die Personaler hier im Forum. Ich habe im Februar diesen Jahres meinen Master Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlossen und bin in einem kleinen Unternehmen (unter 100MA) als Strategischer Einkäufer eingestiegen.

Der Job an sich ist super und macht mir Spaß. Jedoch ist das Unternehmen entgegen aller tollen Versprechungen bezüglich "wir wollen wachsen", "wir führen ein neues ERP System ein (das ist uralt und langsam)" das komplette Gegenteil, von dem was man sich als junger, motivierter Berufseinsteiger so wünscht.

Von daher würde ich gerne das Unternehmen wechseln. Ich persönlich würde gerne mal die Seiten tauschen und es im Außendienst probieren, weil ich gerne direkten Kontakt zum Kunden hätte und ich nicht jeden Tag 8h im Büro sitzen möchte. Natürlich weiß ich nicht ob es mir tatsächlich gefällt und ob ich überhaupt gut darin bin. Der Außendienst kann natürlich ein richtig hartes Pflaster sein und wenn man nicht funktioniert ist man nach einem halben Jahr aussortiert (laut Herr Google).

Wenn ich in den Außendienst wechseln würde, hätte ich den Job als Einkäufer knapp ein Jahr inne gehabt. Im Falle das der Außendienst wiederum nichts für mich ist, würde ich dann recht gerne wieder zurück in den Einkauf wechseln.

2 Jobwechsel innerhalb von 1,5 Jahren sieht dann ja leider recht "bescheiden" aus und ich will mir meine Karrierechancen natürlich nicht duch einen Wechsel riskieren, bei dem ich gerne etwas "probieren" möchte.

Wie sehr ihr das?

Stehe vor einem ähnlichen Problem, bin auch nach 6Monaten gewechselt und würde jetzt gerne nach 14-16 Monaten nochmal wechseln. Bin aber auch nicht sicher, ob das so gut kommt :)

Gibt da immer zwei Meinungen: Die einen sagen überall 2-3Jahre bleiben, die anderen sagen, am Anfang sind häufigere Wechsel drin, wenn sie inhaltlich Sinn machen und gut erklärbar sind.

Ich denke mal die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, kommt wahrscheinlich immer auf deine Qualifikation an und wie du das ganze verkaufst.

Ja sehe ich auch so, trotzdem fände ich eine Meinung von einem Personaler noch gut :).

Gewisse Personal(marketing-)-Geschichten mach ich bei einem kleineren Unternehmen: Größe ca. 150-200 Mitarbeiter mit...

Also: Bei uns ist's so: Wenn eine Stelle ausgeschrieben ist und die ersten Bewerbungen eingehen, wird im Lebenslauf immer die Beschäftigungsdauer bei Berufserfahrenen mit angesehen.

So grundsätzliche Sachen bzw. offene Fragen sind:
Wechsel innerhalb von 6 Monaten: Probezeit nicht geschafft.
Wechsel innerhalb des ersten Jahres: Jahres-Vertrag?!
Zwischem ersten und zweitem Jahr (häufiger): Job-Hopper?
Ab zwei Jahre wird man immer einen Grund finden müssen.. sei es keine Aufstiegschancen, keine Übernahme von Verantwortung, ewiges Talent...

Es sollte sich immer klargemacht werden:
Bis man richtig produktiv ist, dauert es mal locker ein Jahr.. und welches Unternehmen gibt gern Geld fürs Anlernen aus, wenn der Kandidat sich nach ein paar Monaten verabschiedet...

Bei uns heissts intern: Entweder bewegter Lebenslauf oder solider Kandidat.
(Und solide Kandidaten eignen sich einfach besser für langfristige Positionen.)

Insgesamt kommt es auf das individuelle Gesamtbild an..
Jemand der vier Jahre bei Siemens war und in einen kleineren Betrieb wechselt und dort nach 8 Monaten kündigt lässt andere Rückschlüsse zu als jemanden, der vier Jahre bei einem Mittelständler war und dann zu einem Konzern wechselt und dort nach 8 Monaten kündigt...

Es gibt einfach mehr KMUs als Konzerne...