Hallo zusammen.

Ich bin 30 Jahre alt. ich war nach dem Abitur 2 Jahre lang selbstständig in der Sportbranche tätig. Habe dann eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht und BWL Bachelor (Note 2,1) mit Schwerpunkt in Vertrieb und Marketing gemacht. Habe direkt bei mir im Ort als Einkäufer angefangen, weil es zu der Zeit nur wenige Stellen im Sales gab (Corona-Zeit) angefangen. Bin dann nach 6 Monaten da weg und habe bei einem Start-Up in der Entsorgungsbranche angefangen, wo ich jetzt fast 2 Jahre lang bin. Bin Account Manager und für meine eigenen Kunden verantwortlich. Habe 2 Tage die Woche Home-Office und ansonsten Fahrzeit von 1h pro Strecke. Da ich da aber im Sportverein bin, kann ich das gut verbinden.

Verdiene zur Zeit 48 fix und mit Bonus fast 52k. Letztes Jahr im April sagte mein GF dass ich ins Key-Account muss. Das ist auch mein Ziel. Jedoch wurde ich leider nicht befördert, da das Unternehmen einen Verlust in Millionenhöhe zu verbuchen hatte. Die Mutterfirma hilft zwar aus, aber trotzdem war keine Beförderung drin. Viele Kollegen sind schon gegangen. Deswegen mussten wir Vertriebler auch in anderen Abteilungen aushelfen, was nicht so Spaß macht..

Mein Unternehmen hat 20 Leute. Bisher wurden nur 2 Mitarbeiter befördert. Diese sind mit der Geschäftsführung verwandt. Meine Zahlen sind deutlich besser als die meiner Kollegen. Ich hatte einen Umsatz in 2023 von 2,1 Mio. Euro. Andere haben zum Beispiel 60k oder 400k. Das ist finde ich schon ein deutlicher Unterschied und viel mehr als die verdiene ich auch nicht. Generell finde ich die Stimmung dort nicht immer gut. ich habe mir dort jedoch einen ganz guten Status erarbeitet. Jedoch erhalte ich trotz Nachfrage keine Fortbildungen. Hätte die Möglichkeit zu einem DAX 40 Unternehmen in die Chemie-Branche zu wechseln. Fahrzeit wäre gleich. Hätte aber 3 Tage Home-Office. Würde mindestens 60k erhalten, wovon 10% Bonus wären. Fortbildungen würde ich auch erhalten. Generell hätte das neue Unternehmen 17.000 Mitarbeiter. 38,5h-Woche statt 40h im jetzigen.
Nur mein Sportverein wäre halt weiterhin in der Stadt des jetzigen Arbeitgebers, was ich aber in Kauf nehmen würde.

Würdet ihr wechseln für die mindestens +16 % Gehalt obwohl ihr euch komplett neu beweisen müsstet oder würdet ihr noch mehr fordern? Ich muss sagen, dass mein Job echt sehr entspannt ist und ich im anderen Job wirklich richtig anpacken müsste, weil ja alles neu wäre.

Danke für die Tipps.

Niemand wird dir raten nicht zu wechseln. Man kann den Thread also schließen.

schrieb am 11.04.2024:

Hallo zusammen.

Ich bin 30 Jahre alt. ich war nach dem Abitur 2 Jahre lang selbstständig in der Sportbranche tätig. Habe dann eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht und BWL Bachelor (Note 2,1) mit Schwerpunkt in Vertrieb und Marketing gemacht. Habe direkt bei mir im Ort als Einkäufer angefangen, weil es zu der Zeit nur wenige Stellen im Sales gab (Corona-Zeit) angefangen. Bin dann nach 6 Monaten da weg und habe bei einem Start-Up in der Entsorgungsbranche angefangen, wo ich jetzt fast 2 Jahre lang bin. Bin Account Manager und für meine eigenen Kunden verantwortlich. Habe 2 Tage die Woche Home-Office und ansonsten Fahrzeit von 1h pro Strecke. Da ich da aber im Sportverein bin, kann ich das gut verbinden.

Verdiene zur Zeit 48 fix und mit Bonus fast 52k. Letztes Jahr im April sagte mein GF dass ich ins Key-Account muss. Das ist auch mein Ziel. Jedoch wurde ich leider nicht befördert, da das Unternehmen einen Verlust in Millionenhöhe zu verbuchen hatte. Die Mutterfirma hilft zwar aus, aber trotzdem war keine Beförderung drin. Viele Kollegen sind schon gegangen. Deswegen mussten wir Vertriebler auch in anderen Abteilungen aushelfen, was nicht so Spaß macht..

Mein Unternehmen hat 20 Leute. Bisher wurden nur 2 Mitarbeiter befördert. Diese sind mit der Geschäftsführung verwandt. Meine Zahlen sind deutlich besser als die meiner Kollegen. Ich hatte einen Umsatz in 2023 von 2,1 Mio. Euro. Andere haben zum Beispiel 60k oder 400k. Das ist finde ich schon ein deutlicher Unterschied und viel mehr als die verdiene ich auch nicht. Generell finde ich die Stimmung dort nicht immer gut. ich habe mir dort jedoch einen ganz guten Status erarbeitet. Jedoch erhalte ich trotz Nachfrage keine Fortbildungen. Hätte die Möglichkeit zu einem DAX 40 Unternehmen in die Chemie-Branche zu wechseln. Fahrzeit wäre gleich. Hätte aber 3 Tage Home-Office. Würde mindestens 60k erhalten, wovon 10% Bonus wären. Fortbildungen würde ich auch erhalten. Generell hätte das neue Unternehmen 17.000 Mitarbeiter. 38,5h-Woche statt 40h im jetzigen.
Nur mein Sportverein wäre halt weiterhin in der Stadt des jetzigen Arbeitgebers, was ich aber in Kauf nehmen würde.

Würdet ihr wechseln für die mindestens +16 % Gehalt obwohl ihr euch komplett neu beweisen müsstet oder würdet ihr noch mehr fordern? Ich muss sagen, dass mein Job echt sehr entspannt ist und ich im anderen Job wirklich richtig anpacken müsste, weil ja alles neu wäre.

Danke für die Tipps.

Auf jeden Fall bleiben. DAX40 ist so eine ganz unsichere Kiste und vor allem eine schlechte Brand im Lebenslauf.
Mit einem 20 Mann-StartUp, das Verluste macht, hat man auf jeden Fall etwas sicheres in der Hand.

Ach so, falls du die Ironie nicht verstehst: WECHSELN

Warum. Dein Unternehmen macht Verluste. Befördert wird nicht nach Leistung, sondern nach Verwandschaftsgrad. Fortbildungen werden nicht bewilligt. Es spricht eigentlich alles gegen dein Unternehmen.

Überlege dir einfach ob und wie lange du das noch mitmachen willst. Dann weißt du die Antwort selbst

Würdet ihr für den Gehaltsunterschied und dem Status vom DAX 40 Unternehmen auch wechseln, wenn ihr wisst, dass mein jetziges Unternehmen von der Mutterfirma weiter gepusht wird und nicht pleite gehen wird und ich theoretisch hier so eine Wohlfühloase habe? Also ich mache mich hier arbeitstechnisch nicht kaputt. In der Chemie-Branche müsste ich quasi von 0 anfangen und mir alles neu erarbeiten. Findet ihr das Gehalt in Höhe von derzeitigen 52k mit 2 Jahren Berufserfahrung angemessen?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2024:

Niemand wird dir raten nicht zu wechseln. Man kann den Thread also schließen.

Ich verstehe ja, dass du dir unsicher bist. Das jetzige Unternehmen klingt aber wie ein Negativbeispiel für schlechte Arbeitgeber.

Außer, dass du für deinen Vertriebserfolg (der dir offensichtlich nichts bringt) wenig tun musst, was spricht für deinen jetzigen Arbeitgeber?

Würde alleine aufgrund der Tatsache, bei den Beförderungen dermaßen übergangen worden zu sein, sofort wechseln.

Mit 30 bist du zu jung um dich in einer Wohlfühloase einzurichten. Vor allem dann wenn es sich um ein Unternehmen wie deines handelt (sehr klein, Verluste, Vitamin B vor Leistung usw.). Deine Oase kann jederzeit austrocknen.

Daher wechseln und dann nach 1-2 Jahren die Karten neu legen.

Danke schon mal für die ganzen Antworten.

Ja das stimmt. Generell spricht nur dafür, dass ich für den Vertriebserfolg wenig tun muss und mit einigen Kollegen gut klar komme. Und ich habe die Beförderung zum Key-Accounter auf keinen Fall sicher. Es kann auch aus welchen Gründen auch immer, jemand anderes werden, der deutlich schlechtere Zahlen hat.

Die einzige Sache, die ich Anfangs nicht erwähnt hatte ist, dass mein Vater der Chef von dem ganzen Key-Account-Bereich wo ich hinwechseln würde, wäre. Meine Abteilungsleiterin mit der ich auch das Gespräch hatte, wäre aber jemand anderes. Ich hätte nicht viel mit meinem Vater zu tun. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass auch mal der Spruch kommt, dass ich nur wegen ihm eingestellt wurde oder das die Leute das denken. Würdet ihr das ignorieren bzw. wäre das ein Grund für euch nicht dahin zu wechseln?

Ich denke generell wenn ich dort 2 Jahre war, habe ich halt gute Chancen in der Branche und es kommt halt gut im Lebenslauf und habe gut was gelernt. Generell würde ich bei Beförderung zum Key-Accounter bei meiner jetzigen Firma wahrscheinlich inklusive Bonus immer noch unter den 60k sein, hätte aber nen Auto noch zusätzlich.

Wäre euch das egal wenn euer Vater da arbeiten würde bzw den Bereich leiten würde?

WiWi Gast schrieb am 12.04.2024:

Außer, dass du für deinen Vertriebserfolg (der dir offensichtlich nichts bringt) wenig tun musst, was spricht für deinen jetzigen Arbeitgeber?

Würde alleine aufgrund der Tatsache, bei den Beförderungen dermaßen übergangen worden zu sein, sofort wechseln.

So wie du schreibst würde der Wechsel und das Verlassen deiner Komfortzone deiner persönlichen Entwicklung sehr gut tun und das ist mindestens genauso wichtig wie deine berufliche Entwicklung.

Der erste berufliche Wechsel und alles damit verbundene, wie Kündigung, neue Kollegen und neues Aufgabenfeld ist meistens eher unangenehm in den ersten Wochen. Aber du wirst an dieser Veränderung wachsen, auch wenn du vielleicht Angst davor hast.

Ja das stimmt. Es ist sicherlich wichtig ein bisschen was auszuprobieren. Und der Branchenwechsel wäre definitiv ein Gewinn

WiWi Gast schrieb am 12.04.2024:

Mit 30 bist du zu jung um dich in einer Wohlfühloase einzurichten. Vor allem dann wenn es sich um ein Unternehmen wie deines handelt (sehr klein, Verluste, Vitamin B vor Leistung usw.). Deine Oase kann jederzeit austrocknen.

Daher wechseln und dann nach 1-2 Jahren die Karten neu legen.