Wechsel in den öD?
Hallo zusammen,
Ich bin seit einem Jahr fertig mit dem Studium (M. Sc. Bauing) und hab bereits ein Jahr als Werkstudent in meinem aktuellen Betrieb gearbeitet. Danach bin ich ohne mich umzusehen Vollzeit in diesen Betrieb (namenhaftes KMU in meiner Branche) eingestiegen. Gehalt sind knapp 50.000 €/Jahr, wobei es normalerweise jedes Jahr Gehaltsgespräche gibt, 2020 gab es wohl wegen Corona keine Erhöhung und 2021 haben einige Kollegen wohl das ausgehandelte Gehalt mit dem Gruppenleiter nicht vom Vorstand genehmigt bekommen, was, wie ich finde, sehr fragwürdig ist.
Nun habe ich ein Angebot aus dem Öffentlichen Dienst (TV-Auto E13 Stufe 2 mit etwa 59.000€ Vergütung + Bonus, allerdings ist das Unternehmen noch neu und niemand weiß so recht, wie hoch oder wann der Bonus ausgezahlt wird). Grundsätzlich bietet diese Stelle aktuell fast nur Vorteile (2 statt 1 Tag Homeoffice, 39 statt 40 Wochenstunden, Heiligabend und Silvester als zusätzliche Urlaubstage, "automatischer" Gehaltsanstieg nach x Berufsjahren).
Trotzdem bin ich mir bei der Entscheidung nicht sicher, eine Rückkehr aus dem öD scheint ja oftmals sehr schwierig zu sein, außerdem ist die Frage, ob in der freien Wirtschaft nicht irgendwann doch deutlich mehr Gehalt rausspringt als im öD. Insgesamt bin ich aber eher der Typ Mensch, der mehr Freizeit hat als 55 std./Woche zu arbeiten und dafür 20% mehr Gehalt bekommt. Insgesamt sind die Gehälter der Baubranche aber sowieso sehr niedrig, 100k+ sind eher selten.
Dazu kommt, dass ich die Wertschätzung in unserem Unternehmen ziemlich blöd finde, es gilt die Devise "alles für die Arbeit". Als letztes Jahr die Homeoffice Regelung mit nur einem Tag beschlossen wurde, hieß es vom Vorstand nur "wem das nicht passt, der soll einfach kündigen", obwohl 5 Tage Homeoffice in der Pandemie hervorragend geklappt haben.
Wie würdet ihr Entscheiden?
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