Hallo Zusammen,

klar, ich weiß, viele werden jetzt anfangen von wegen "bewirb dich, dann siehst du es..", aber eine unabhängige Einschätzung würde mir schon etwas helfen.

Zu meinem Profil:
Bachelor of Arts in BWL-Industrie an der DHBW
Abschluss: 1,4-1,7 (je nach Abschlussklausuren und Bachelorarbeit)
1 1/2 Jahre Arbeitserfahrung durch duales Studium
TOEFL ibt: 104
GMAT: 620
keine Auslandserfahrung
Studienschwerpunkte in Finance und Marketing/Sales

Ich hab mich im Bereich Masterstudiengänge in Richtung Finance, Accounting, Controlling mal umgeschaut und hab folgende Angebote gefunden, die mich interessieren:

RSM: Accounting and Financial Management
CBS: Accounting, Strategy and Control
University of Strathclyde: Finance and Management
Leeds Business School: Accounting and Finance
Vlerick Business School: Financial Management
Lund School of Economics/Management: Accounting and Finance
ESB Business School: International Accounting and Taxation
Uni Mannheim: Master in Management

Das wären die mich interessierenden Angebote. Würdet Ihr sagen, dass ich da tendentiell Chancen habe? Oder sollte ich vllt. eher bei gut gerankten FH's/Unis in D schauen?

Kann mir da evtl. jemand Auskunft geben, wie es da mit meinem Profil aussieht, oder ob er ggfs. andere Vorschläge hat?

Vielen Dank im Voraus!

RSM, CBS: No chance (DHBW)

Mannheim: hast ca. 70 Punkte, das könnte reichen

Lund, Leeds, etc. : Keine Ahnung. Ist in meinen Augen auch keine Target-Uni. Versuch es doch mit ESADE, IE. die nehmen auch Duale und sind Target.

Mannheim würde ich sagen nein, bei RSM und CBS sowieso nicht - die lassen gar keine FHler zu. Probiere es mal an der ESADE oder IE, ansonsten kannst du es noch in Maastricht probieren (habe auf Linkedin auch schon den ein oder anderen dort mit einem FH Hintergrund gesehen).

Wird sicherlich nicht einfach. Dein Notenschnitt im Bachelor ist natürlich sehr gut, allerdings habe ich gefühlt 50 Bewerbungen von der DHBW in den letzten 6 Monaten auf dem Tisch gehabt und eine 2 vor dem Komma gefühlt noch nie gesehen, weshalb ich da bei den Noten immer äußerst skeptisch bin.

Denke aber Maastricht wäre eine gute Challenge. Rockst du dort, dann kommt man auch immer gut in den UN unter.

wo müsste man dann anfangen zu arbeiten um ESADE abzubezahlen...?

Also deine Auflistung ist alles andere als Target-Uni.

RSM ist gut, aber da hast du keine Chance (da FH)
CBS ist zwar ganz gut, aber definitiv kein Türöffner für IB und Co. - trotzdem keine Chance (da FH)
Strathclyde hat ganz gute Placements in London, aber in Deutschland und dem restlichen Europa kennt es keine Sau. Außerdem ist es kein Türöffner ála LSE, LBS, sondern wird viel Arbeit deinerseits erfordern um eine Stelle zu bekommen.
Mannheim - geht sich zu 98% nicht aus,vorallem die 20-25 Punkte aus fehlendem Auslandsemster werden dir Definitiv fehlen. Dieses Jahr hättest du es um einige 50-100 Plätze nicht geschafft.

ESB: Ist für mich keine Target-Uni.
Leeds und der Rest: Sind definitv keine Target-Unis, nichtmal für London.

Zu ESADE und IE: Ich glaube, dass du keine Chance dort hast. Der GMAT mit 620 ist da doch zu schwach. Der Schnitt liegt ja bei ca 680. Prozentuell ist man hier vom 85% auf dem 66%, d.h nahezu die Verdopplung an Bewerbern. Der Schnitt wäre zwar ganz ok für eine Uni, aber jeder an der ESADE/IE weiß, dass es eine FH ist -> Das heißt der Schnitt ist nichts besonderes für die und die FH bringt dir definitv keine Zusatzpunkte. Dazu kein Auslandssemester und anscheinend auch keine relevante Finance-Praktikas.

Ich glaube, dass du bei den richtige Target-Unis keine Chance haben wirst. Da habe schon deutlich bessere Kollegen mit relevanten Praktikas (GMAT: 680, IB Erfahrung, Top 10% der Uni) bei einigen Target-Unis abblitzen sehen.

Würde das Geld der Bewerbungskosten sparen und mich in Deutschland umschauen. Für Leeds & Co. hättest du mMn Chancen - aber ich bin mir nicht sicher, ob sich die deutlich höheren Studiengebühren auszahlen im Gegenzug zu einer guten FH/Uni in Deutschland.

Das ist Quark. Kann natürlich bei dir der Fall sein aber ich komm auch von der DHBW und bin mit 2,2 deutlich in den Top 50%. Nicht bei der Spitze und ja es ist sicher einfacher ne 1 vor dem Komma zu haben als von Mannheim oder ähnlichem - das will ich gar nicht bestreiten. Ne 1,7 oder besser ist aber trotzdem ne sehr beachtenswerte Leistung die die wenigstens schaffen.

Für den MMM ists aber trotzdem zu schlecht - der GMAT reicht einfach nicht aus.

Lounge Gast schrieb:

Wird sicherlich nicht einfach. Dein Notenschnitt im Bachelor
ist natürlich sehr gut, allerdings habe ich gefühlt 50
Bewerbungen von der DHBW in den letzten 6 Monaten auf dem
Tisch gehabt und eine 2 vor dem Komma gefühlt noch nie
gesehen, weshalb ich da bei den Noten immer äußerst skeptisch
bin.

Denke aber Maastricht wäre eine gute Challenge. Rockst du
dort, dann kommt man auch immer gut in den UN unter.

Ja, der Titel mit Target-Uni ist vllt etwas falsch ausgedrückt.
Hab tendentiell nach Uni's geschaut, die im Bereich Finance/Management gut gerankt sind.
Es muss für mich auch nicht DIE TOP-UNI sein, sondern eine gute FH/Uni die mir einen soliden Master ermöglicht.

Da jetzt auch schon mehrfach wieder IB eingebracht wurde: ich würde nicht sagen, dass mein primäres Ziel Tier-1 UB's/IB's sind. Da dürfte es durch meinen Bachelor an der DH schon wirklich schwierig werden. Klar, wäre super wenn es Möglichkeiten im Master gäbe, die mir derartiges ermöglichen, es ist aber nicht die Bedingung. Vllt hätte ich das im Thema etwas mehr herausstellen sollen.

Da muss ich dir widersprechen. Habe bei einer Tier-1 Beratung angefangen und schon viele junge Kollegen von der CBS kennengelernt. Es ist sogar so, dass die deutschen Offices von MCK, BCG, Berger an der CBS über Workshops etc. gezielt die deutschsprachigen Studenten recruiten. Eigentlich kein Wunder, ich würde sagen mittlerweile sind 20-30% der CBS Masterstudenten in den top-Studiengängen Deutsche.

Lounge Gast schrieb:

CBS ist zwar ganz gut, aber definitiv kein Türöffner für IB

@TE wie wäre es mit der WU Wien? Solange es nicht gerade der Management Master ist (Top 20 weltweit) sollte es reichen. Die Voraussetzungen für den Finance Master müsstest du meiner Meinung erfüllen. Ein neuer, sehr moderner Campus. In den Rankings jedes Jahr eine Steigerung nach der anderen, in Österreich die beste Wirtschaftsuni und auch im gesamte D-A-CH mit guten Placements (UB, DAX/ATX, IB) vertreten. Keine Studiengebühren und dazu eine sehr studentenfreundliche Stadt.

Lounge Gast schrieb:

Da muss ich dir widersprechen. Habe bei einer Tier-1 Beratung
angefangen und schon viele junge Kollegen von der CBS
kennengelernt. Es ist sogar so, dass die deutschen Offices
von MCK, BCG, Berger an der CBS über Workshops etc. gezielt
die deutschsprachigen Studenten recruiten. Eigentlich kein
Wunder, ich würde sagen mittlerweile sind 20-30% der CBS
Masterstudenten in den top-Studiengängen Deutsche.

Lounge Gast schrieb:

CBS ist zwar ganz gut, aber definitiv kein Türöffner für
IB

Da du mich zitiert hast nochwas zu CBS: Ich habe mich vorallem auf IB bezogen - und da sind weder MCK, BCG oder Berger im IB tätig. Für UB in Deutschland mags reichen -> Aber es ist trotzdem kein größerer Vorteil als Mannheim/WHU/EBS. (Dennoch bin ich bei dir, dass CBS natürlich eine super Adresse ist). Dem TE hilfts aber nicht, da dort keine FH mWn angenommen wird.

Die WU Wien hat keinen reinen Finance-Master.
Sondern einmal quantitative Finance (hierfür reichen seine DHBW-quantitativen-ECTS) nicht aus.
Dann gibt es noch den FiRe-Master dieser schreibt 7 ECTS in Mathe/Statistik vor (DHBW: 5)

Ja, an die WU hatte ich auch schon gedacht. Allerdings erfülle ich für den Master in Finanzwirtschaft und Rechnungswesen (was ja der Bereich ist, den ich am liebsten vertiefen würde) nicht die ECTS-Voraussetzungen für Mathe/Statistik und gem. Homepage wird da auch keine Ausnahme gemacht.

Der Master in Management (der deutschsprachige, ich denke du meinst den englisch-sprachigen der Top-20 gerankt ist) klingt allerdings auch interessant, und hierfür würde ich die Kriterien erfüllen.

Wer schreibt denn da wieder, dass es an der DHBW nur 1, Schnitte gibt? Die Realität ist, dass Noten dort entsprechend der Normalverteilung vergeben werden ... hatte mit 1,7 noch ein ECTS A (Abitur 1,4) ...

Lounge Gast schrieb:

Die Realität ist, dass Noten dort entsprechend
der Normalverteilung vergeben werden

DHBWler hier: Nein werden sie nicht. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die DHBW besonder hier schlechter geredet wird als sie ist - das wird aber nicht dadurch besser, dass man in die andere Richtung lügt. Stattdessen sollte man einfach die Wahrheit sagen: Die Bildung an der DHBW ist mittelmäßig - nicht klasse und auch nicht komplett beschissen.

Das durchschnittliche Level der Studenten ist höher als an schwachen Unis und FH´s und schwächer als an Top Unis. Ein bisschen besser als der Schnitt aller Unis (wenn man nach der durchschnittlichen Abinote geht).
Die Lehre selbst ist ok, das stark verschulte System mit extrem wenig Wahlfreiheit und Anwesenheitspflicht bringt den Leuten aber weniger Eigenverantwortlichkeit bei als das ein Universitätsstudium tut.

Alles in allem - Mittelmäßig.

Ich war das mit dem Notenschnitt. Und ich kann die FH'ler nicht mehr hören. Ich habe einen Notenschnitt von 2,05 und gehöre somit zu den Top 5%.

An einer FH ist es gang und gäbe, dass jeder Student einen Schnitt von 1,7 hat und das weiß auch jeder halbwegs gute Personaler.

Aus unserem Master-Studiengang sind letzte Woche die Ergebnisse der Fachprüfung veröffentlicht worden - es gab keinen einzigen 1er oder 2er. Die beste Note war ein 3er, davon gab es ein paar, die Mehrheit hatte 4er oder sind durchgeflogen. An der FH liegt die Notenverteiung eher so: Die Mehrheit (mehr als 50%) haben einen 1er oder 2er - dem kann einfach kein FH-Student widersprechen.

DHBW schön zu reden hilft dir auch nichts.

Dem kann jeder normal denkende Mensch widersprechen, da es einfach Mist ist, den du verzapfst. Aber mach dir nichts draus und rede dir weiter eine deine schlechten Leistungen liegen nur am unfairen System und nicht an dir.

Die Personaler wissen ja, dass es bei euch so super schwer ist und verzeihen dir somit deinen miesen Schnitt. Es gibt ja auch eine Tabelle, mit der man so etwas normieren kann. Eine 3,x an der 0815 Uni wird gleichgesetzt mit einer 1,x von der FH Buxtehude.

Die DHBW verbaut dir so einiges. Aber du kannst auf Unis, die nur auf den GMAT schauen. Aber für den berufseinstieg wird dir dein DHBW Bachelor sowieso keine Chance für UB und IB lassen. Versuche lieber einen guten Master auf ordentlicher öffentlicher Uni zu machen und dann in die Industrie zu gehen. Zu gutem Gehalt und vor allem humanen Arbeitszeiten!

DHBW ist eine FH, FH < Uni und die Notengebung ist wesentlich großzügiger und der Stoff in der Regel oberflächlicher und leichter. Punkt. Ihr DHBWler und andere FHler könnt euch da noch so echauffieren, aber das entspricht der Realität. Ein Bekannter von mir hat von einer relativ guten FH mit Schnitt von 1,2 (nach 2 Semestern in deren BWL Bachelor) in den Bachelor BWL München ins 1. Semester gewechselt. Na ratet mal wie das ausging... am Ende stand er mit einer 2,6 im Bachelor da.

Komisch, ich dachte es gibt ein paar DHBWler mit vernünftigen Noten und target Master im Anschluss bei Citi, BAML, usw. Es muss nicht immer GS/JP/MS sein, wo auch 99% der Leute von guten Unis mit entsprechendem interessieren, nur den Hauch einer Chance haben ins Praktikum geschweige denn FT zu kommen.

Wenn du mit Ausreißern argumentierst und so deine Argumentation strickst, dann ist es kein wunder, dass es bei dem Uni-Typen nicht zu einer besseren Note reicht... Doppelpunkt, großes d.

Meine persönliche Empfehlung ist ESB. Habe dort den Master gemacht (nach DHBW) und kann sagen, dass die meisten Leute danach sehr gut in der Industrie untergekommen sind. Ist zwar formal auch nur eine FH, genießt aber bei den UN einen gewissen Sonderstatus und wird in einer Liga mit den guten Unis wahrgenommen. Bei meinen ACs traf ich meist Leute von den bekannteren Unis und fast keine anderen FHler (außer von der ESB). Es kommt natürlich drauf an was du willst. Falls du trotz DHBW unbedingt in die UB/Banking willst solltest du sicherlich den schwierigeren Weg gehen und versuchen, an eine Top Uni zu kommen. Uni Mannheim ist mit DHBW übrigens möglich. Hatte einen Kommilitonen, der dort den Master gemacht hat.