Eine Hochschule ist keine Berufsschule. Du lernst da nicht wie du arbeitest, sondern du beschäftigst dich mit vielen unterschiedlichen Facetten einer Fachrichtung, hauptsächlich auf einem sehr abstrakten Niveau. Du wirst in die Lage versetzt, dich in neue Themen schnell einzuarbeiten, du kennst grundlegende Vokabeln und verstehst die fundamentalen Zusammenhänge. Im echten Berufsleben werden diese Kenntnisse vorausgesetzt, nicht unbedingt spezifisches Fachwissen, aber das grundlegende Verständnis von Zusammenhängen und die Fähigkeit, dir neue Kenntnisse anzueignen.
Das Berufsleben ist anders als die Hochschule. Dort schreibst du keine Klausuren und keine Hausarbeiten. Du hast mit vielen verschiedenen Menschen zu tun, die Ziele und Anforderungen ändern sich ständig. Fairness oder Vergleichbarkeit spielen keine Rolle. In der Hochschule ist alles darauf ausgerichtet, Wissen zu vermitteln und wieder abzufragen. Jemand, der nur diese Umgebung kennt, tut sich in einer anderen Umgebung vielleicht sehr schwer. In einem Praktikum kannst du die andere Seite kennenlernen. Du kannst, bei niedrigeren Anforderungen, schonmal arbeiten üben. Gleichzeitig findest du heraus, ob du dir eine Arbeit in diesem Bereich überhaupt vorstellen kannst. Gleichzeitig zeigst du zukünftigen Arbeitgebern, dass du weißt worauf du dich einlässt, beim zweiten oder dritten Praktikum kannst du von Anfang an schon mehr Verantwortung übernehmen und selbstständiger Arbeiten. Du lernst, wie die gleichen Probleme in unterschiedlichen Unternehmen gelöst werden und kannst durch ein gutes Zeugnis beweisen, dass ein anderer Arbeitgeber auch mit dir zufrieden war.
Du möchtest einmal Akademiker werden, dazu gehört, Verantwortung für dich und für andere zu tragen. Dich um ein Praktikum zu kümmern, ein geeignetes Unternehmen suchen und dort gute Leistungen zu bringen ist eine Herausforderung, der du dich stellen musst, die Verantwortung dafür einfach an die Hochschule abzuschieben würde dir diese Gelegenheit nehmen.
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