WiWi Gast schrieb am 21.01.2022:
Ist promoviert werden lediglich eine Frage des Fleißes oder muss man wirklich was drauf haben?
Woran scheitern Promotionen? am Fachlichen, der Motivation oder mangelndem Fleiß?
Die Frage richtet sich (auch) an den Bereich Ing.
Haha, provokante Frage. Ich hab promoviert und kenne viele die es haben aber auch einige die abgebrochen haben. "Mehr drauf" hatten die, die es geschafft haben in meiner peer group nicht, aber die besseren Randbedingungen (die wiederum aber selbstgewählt sind). Soll heißen: die Auswahl des richtigen Themas und des richtigen Lehrstuhls sind viel entscheidender als deine fachliche Expertise. Motivation ist immer wichtig.
Die konkreten Abbruchgründe sind schwierig klar zu benennen. Bei den meisten war es so, dass 2-3 Jahre dahingearbeitet wurde (Vertrag meist erstmal 3 Jahre) ohne dass eine Veröffentlichung rauskam. Dann war irgendwann die Motivation im Keller und es wurde ein Job gesucht. Damit war die Promotion Geschichte.
Die 2 Hauptgründe für Abbruch meiner Meinung nach sind
- vom Prof/Lehrstuhl kaum Interesse/Rückhalt für den Doktoranden (keine Zeit für feedback, kein Geld für Konferenzen, keine Tips für paper)
- wenig Eigenmotivation (keine Lust auf paper schreiben, keine Ideen für neues Forschungsprojekt, keine Lust auf Besprechungen mit dem Prof)
Beide Gründe bedingen sich zum Teil auch gegenseitig (wenn der Prof nie Zeit für dich hat, bist du irgendwann auch weniger motiviert, irgendwas zu machen) und wenn beides zusammenkommt, brichst du ab, wobei es "im Sande verlaufen" eher trifft.
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