Abend,

wie würdet ihr in folgender Situation handeln:

Studienabschluss vor 4 Monaten, unmittelbar Berufseinstieg bei Unternehmen A.
Nun bewerbe ich mich aus meiner Position bei A heraus bei Unternehmen B, das möglicherweise auch Kontakte zu A hat (Firmensitz ca. 500 m entfernt, ähnliche Branche, würde die Wahrscheinlichkeit, dass die Personalabteilungen und die Fachabteilungen aus A und B sich irgendwie persönlich kennen auf 10-15% taxieren).

Würdet ihr euch bei einer Bewerbung bei B als Hochschulabsolvent verkaufen, oder die Arbeit bei A explizit kommunizieren?

Ich bin in ungekündigter Position, habe im Moment auch keine Infos die eindeutig darauf hindeuten, dass ich die Probezeit nicht überstehe.
Wechselgrund: Job bei Unternehmen B ist in Teilzeit, ich möchte nebenbei promovieren.

MfG

Hallo, die Wahrscheinlich, dass es auffällt wo du arbeitest ist sehr hoch (da könnte dich ja jemand morgens reinspazieren sehen...).

Bin jetzt nicht so der Personalabteilungskenner, aber würde das nicht spätestens bei Arbeitsbeginn hervorgehen (Lohnsteuerkarten gibts ja nicht mehr, aber wenn die dich bei Krankenkassen anmelden wollen oder k.A. irgendwie sowas?).

Also Vorsicht, weil wenn du da lügst dürfte das gar nicht gut kommen und die "Aufflieg"-Wahrscheinlichkeit ist hoch!

Würde diese Wahrscheinlichkeit deutlich höher einschätzen...

Knifflige Situation.

Ich würde es erwähnen, weil:
Du als "bloßer" Absolvent auf eine Teilzeitstelle vermutlich keine Einladung bekommst. So hast du immerhin minimalste (Branchen-)erfahrung und wohnst in der Gegend.

Ich würde erwähnen, dass du bei A einen befristeten Einjahres-Vertrag hast (Schwangerschaftsvertretung, also keine Aussicht auf längere Beschäftigung) und sowieso danach promovieren wolltest und du aufgrund der Stelle bei Unternehmen B dieses nun vorziehen würdest.

Boah, überleg mal, die Wahrshcienlichkiet könnte auch 17,5% betragen. Dann ist dein ganzer Plan für die Katz!

Besteht nicht die Möglichkeit, dass du in Unternehmen A auf Teilzeit gehen kannst?

Ansonsten würde persönlich im Anschreiben (bzw. spätestens beim VG) offen kommunizieren, dass du in Teilzeit arbeiten möchtest um nebenbei zu promovieren.
Somit zeigst du deinen Grund, warum du schon nach kurzer Zeit den AG wechselst. Sonst könnte man womöglich als Personaler interpretieren, dass du dich nicht in das Team hast integrieren können o. ä.

1) Die Probezeit ist noch nicht zu Ende, man kann noch am letzten Tag gekündigt werden. Etwas naiv und realitätsfremd ist auch anzunehmen, dass man die Probezeit übersteht, wenn keine Andeutungen/Feedbacks vom Arbeitgeber kommen. Man kann ohne Angaben von Gründen gekündigt werden. Habe selbst solche "Überraschungen" bei Studienkollegen miterlebt, die waren auch ohne Ankündigung/Gespräch nach 3-4 Monaten Probezeit plötzlich raus und völlig fertig.

2) Die Firmen bzw. Personaler werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit kennen - insbesondere bei der Ortsnähe!

3) a) Wie willst Du den Wechsel bei Angabe der Tätigkeit begründen? Da wird der potenzielle neue Arbeitgeber misstrauisch: Dauer zu kurz, noch in der Probezeit -> keine Ausdauer? (Das ist der 1. Job nach dem Studium!) Keine Geradlinigkeit? Unentschlossen? Wie wird das bei mir sein?
3 b) ohne Angabe der Tätigkeit: Wie erklärst Du die "Lücke"? Fortbildungen gemacht? Jobsuche?

4) Teilzeit = weniger Kohle und eine Promotion macht man nicht mal ebenso nebenher. Hast Du einen Betreuer? Rechne für die Promotion + Teilzeitjob mehr Zeit ein, insbes. am Ende. Hälst Du das mehrere Jahre durch (kaum Zeit, viele Stunden Arbeit)?