"Dass du mit 30 wahrscheinlich weiter bist als die 19/20jährigen in meiner WG, will ich nicht bestreiten, aber "ausziehen" fördert eine Person in meinen Augen unheimlich, da man sich auf viel mehr Umweltreize und auch andere Personen (Mitbewohner) einstellen muss.
..............................................................
Ja, sollte man... Aber so rumzutun als wäre das jetzt die "größte Lektion des Lebens" ist doch lächerlich.. und das sind auch wirklich keine "Skills" die man zwangsweise lernt "nur" weil man "ausgezogen" ist.
Gibt genug ausgezogen/alleinstehende Akademiker die sich wie Idioten benehmen und deren Bude der reinste Messiesaustall ist, und das hat mit dem Alter auch nix zu tun...
und nein, bei den Frauen ist nicht besser sondern oft noch schlimmer.
Für jemanden der nie von daheim weg war und in beengten (und stark bemuterten) Verhältnissen aufgewachsen ist mag ein möglichst früher Auszug aber durchaus ein Entwicklungsschub sein.
Keine Frage... Von irgendwas kommen die Klischees und Stereotypen ja...
Die Wohnsituation alleine und die Entwicklung der persönlichen Autonomie und Selbstständigkeit haben soviel nicht miteinander zu tun, da gibts bekanntlich noch viel mehr Faktoren.
Sich auf andere einstellen musste ich bei der Bundeswehr auch. :P
Ich hab auch schon mehrere Wochen ganz allein gelebt, und wenn der Rest der Familie auf Urlaub ist muss ich genauso einkaufen, kochen und mich um die Bude kümmern, die Autos in die Werkstatt bringen usw. und das Geschäft muss auch noch am laufen gehalten werden, ist nicht so als ob man nix tun hätte.
Wenn mir da einer erzählen will man wäre nicht "selbstständig" kann ich da nur drüber lachen. :P
Aber ja, meine persönliche Situation ist heutzutage sehr selten, und mich hat es auch mal gestört bis ich da wirklich reflektiert drangegangen bin, ich musste mich damit abfinden das es keine Alternativen gibt für die ich den Preis der in meinem Fall sehr großen Nachteile bereit bin zu zahlen.
In der Konsequenz die Entscheidung bewusst getroffen, dann entsprechend umgebaut und mich eingerichtet.
Also ja, ich sitze lieber in meinem Elternhaus mit der Rolex am Arm in meinem klimatisierten Wohnzimmer in meinem Eames Lounge Chair und lege mir jedes Jahr 10-12 Riesen aufs Konto, und esse regelmäßig mit 5-7 Personen und trink nen Glas Wein dazu, wie uncool. :P
Aber die gelten noch lang nicht für alle, und es kommt immer auf die Verhältnisse an.
Aber mal umgekehrt.
Wenn es den TE belastet, und er als Doktorrand sich locker ne adequate Wohnung nebst Hausrat leisten kann was spricht denn umgekehrt dafür daheimzubleiben?
Keine Großeltern zu pflegen, kein Geschäft aufzusperren, kein Stall auszumisten und keine Kühe zu melken...usw. usf.
Wo ist das Problem? Zieh doch einfach aus wenn es geht und du Lust drauf hast.
antworten