Sound-Check: Kid Alex - »Colorz«
Stilvielfalt und Altes im neuen Gewand.
Fleißig geschraubt
Man ist völlig hin- und hergerissen beim Genuss dieses Albums. Soll man es jetzt einfach nur genial finden mit all seinem groove und seiner Kraft, der Abgedrehtheit, fast Frechheit, Unbeschwertheit, der Vielfältigkeit und dem Größenwahn? Oder soll man das als pubertäre Blähungen eines 18-jährigen Rotzlöffels werten, der keinen eigenen Stil gefunden hat. Der die Großen und Legenden der neuzeitlichen Musikgeschichte wie Mercedes und Rolls Royce mittels eines Werkzeugkastens auseinander geschraubt und dann den Ferrarimotor wieder in den Bentley eingebaut hat. Klar ist: Im Grunde gibt es nichts neues auf diesem Album. Alle Stilmittel sind - böse ausgedrückt - geklaut, alles kommt einem bekannt und bereits in anderer Form lange vorher gehört vor. Normalerweise ist diese Feststellung ein gewaltiger Tiefschlag für einen Interpreten. Bei Kid Alex kommt dieses »alte« Zeugs jedoch so cool und frisch rüber, man muss es mögen. Und, liebe Bands, versucht es einmal, schreibt »Thanks for Inspiration« anstelle von »Greetings to...«
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