Sound-Check: Massive Attack, 100th window
Virgin, Erscheinungsdatum: 10. Februar 2003
Sinead O´Connor singt
Es sollte anders kommen - aber widmen wir uns der Gegenwart. Soeben ist mit 100th Window Massive Attacks viertes Studioalbum erschienen. Bei Massive Attack als Band, sofern man sie noch als solche bezeichnen kann, hat sich einiges getan, musikalisch dagegen weniger. Robert del Naja alias 3D ist mittlerweile als Ein-Mann-Projekt allein auf weiter Flur, Grant Marshall alias Daddy G. und Adrian Vowles alias Mushroom haben die Band verlassen, wenn auch in Daddy G.s Fall angeblich nur zeitweilig wegen Familienglücks. Die Voraussetzungen waren also erschwert, dennoch hat 3D sein Bestes gegeben und Leute wie Neil Davidge hinzugezogen, der schon Mezzanine produzierte und sich diesmal am Songwriting beteiligte.
Thematisch bezieht sich 100th Window auf ein Buch namens Dictionary of Now von Charles Jennings und Lori Fener. Inhalt ist die Durchschaubarkeit und Kontrolle des einzelnen im Computerzeitalter. Auch die derzeitige politische Situation hat das Album maßgeblich beeinflusst. So hat 3D zusammen mit Damon Albarn von Blur die Anzeigenaktion »No war on Iraq« gestartet.
Gesanglich unterstützt wurde 3D bei drei Titeln von Sinead O´Connor. Diese versuchte sich ja schon auf dem jüngst erschienene Meilenstein 18 von Moby in Harbour und überzeugte damit alle Kritiker - zu Unrecht: Harbour ist das bescheidenste Stück auf diesem ansonsten überragendem Album.
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