Diplomatie für die Welt: Studierende simulieren die UN, 2. Teil
Bei NMUN in New York simulieren Studierende aus aller Welt die Arbeit der Vereinten Nationen, des Sicherheitsrats und anderer multinationaler Organe.
NMUN - Kommunikation zählt
Nicht nur im Sicherheitsrat, auch in der Generalversammlung, Mercury Ballroom, haben die Studierenden sich in ihre Charaktere eingefunden. Der Irak lehnt ab. Gibt sich stets hilfsbereit bei der Verteilung von Mitteilungen zwischen den Delegationen, aber lehnt ab. China diktiert, Luxemburg pocht auf finanzielle Unabhängigkeiten, Russland vermittelt. Mexiko hält eine der mitreißendsten Reden in dieser Woche, so dass es sogar Applaus gibt. Sehr unüblich in der Generalversammlung. Marc Widmann hat lange gefeilt an seiner Rede und fordert dann mehr Mut zu neuen Ideen. Er studiert Kommunikationswissenschaft an der LMU in München und sieht seine mexikanische Aufgabe darin, der wirklichen UNO frische Denkanstöße zu liefern. »Da jeder hier versucht, so professionell wie möglich zu sein, sind wir nicht so offen, wie wir sein sollten.«
Es bleibt nicht die einzige Kritik an NMUN. Vor allem das dünne Gemeinschaftsprogramm wird von vielen Teilnehmern beklagt. Die zwischenmenschlichen, übernationalen Beziehungen seien ein elementarer Bestandteil von NMUN, sagt Marc Widmann. Aber bei Komiteezeiten bis elf Uhr nachts bleibt wenig Zeit für weitere Kontakte. Und in den Komitees sind persönliche Gespräche außerhalb der Simulationsgrenzen unerwünscht. Zudem wird die Konferenz vor allem von amerikanischen und deutschen Delegationen getragen. Sie könnte also noch multikultureller werden.
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