2. Continental-Studentenumfrage
TNS/Infratest befragte im Auftrag von Continental 1001 Studenten vor allem zu ihren Ansichten und Kenntnissen zum Thema Sozial- und Hochschulreformen in Deutschland.
Skepsis gegenüber Bachelor und Master-Abschlüssen
Deutlich gespalten fällt das Votum zum Abschluss Bachelor/Master aus, den immerhin 93,8 Prozent der Befragten kennen: 23,9 Prozent finden ihn »allgemein gut«, 8,1 Prozent sprechen von einer möglichen Alternative zum Diplom. 14,0 Prozent sehen gegebenenfalls einen Vorteil für internationale Abschlüsse, auch durch kürzere Studienzeit. 11,1 Prozent halten diese Abschlüsse eher für die Jobsuche im Ausland für geeignet/interessant, 13,1 Prozent schätzen sie als von der deutschen Wirtschaft wenig anerkannt ein. »Dies stimmt so nicht, denn die Wirtschaft orientiert sich grundsätzlich am für sie effektiv brauchbaren Inhalt eines Studiums und nicht am aufgeklebten Etikett. Auch hier ist der Informationsstand der Studenten ganz offenkundig nicht ausreichend. Wie sieht es da erst bei Abiturienten aus?«, fragte Sattelberger. »Es zeigt sich, dass die bildungspolitisch Verantwortlichen ihrer Informations- und Aufklärungspflicht nicht nachgekommen sind. Und das von politischer Seite auf die Agenda gesetzte Thema Elitehochschule interessiert wenige, und wenn überhaupt, stößt es eher auf Ablehnung.«
Ohnehin äußert sich eine Mehrheit der Befragten eher skeptisch zu Bachelor/MA-Abschlüssen: 17,6 Prozent halten grundsätzlich nichts davon, bei Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sind es mit rund 23 Prozent deutlich mehr als bei Wirtschaftswissenschaftlern mit 12,1 Prozent. 22,4 Prozent betrachten sie noch nicht für eine Alternative zum Diplom (kein vollwertiges Studium), 10,8 Prozent sprechen von einem »halben Studium«.
Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Präsident der TU Darmstadt sagte: »Auch in dieser Befragung wird sichtbar, dass Universitäten zunehmend an dem gemessen werden, was sie an Outcome leisten. Wir erfahren, was Studierende wahrnehmen, welche Meinungen sie zu wichtigen Themen haben. Die Hochschulen können und sollten daraus zweierlei Nutzen ziehen: Sie sollten die authentischen Informationen über die Haltungen von Studierenden aufgreifen. Und sie sollten mitarbeiten, solche Mess-Verfahren noch effektiver zu machen. Was mich im Detail freut, ist die große Zahl von Studierenden, die im Ausland studiert oder Praktika absolviert. Dass die Bereitschaft der Rundherum-Mobilen wächst, ist ein Gewinn.«
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