Nur meine Meinung? Ich rede mir etwas schön? Und was machen Leute wie du? Die Wahrheit reden und nicht ihre Meinung? Und ihr redet euch auch nichts zurecht? Du kennst mich gar nicht, schreibst aber Dinge als würdest du mich genau in eine bestimmte Schublade einordnen können. Ich zeige dir jetzt mal auf, dass deine Wahrheiten und die der Unternehmen nur vorgefertigte und festgefahrene Fehldeutungen sind, die lediglich verraten, dass weder HR noch Unternehmen ihre Annahmen reflektieren (und das obwohl sogar viele im HR und sonstige Führungskräfte selbst schon auf diese Sachen hingewiesen haben, aber der übliche HR Mensch bleibt wohl beim festgefahrenen Schema).
Junge Leute weniger gebunden und flexibler? Und ich soll das nicht sein? Weil unflexibel werde, bewerbe ich mich also warum auf eine Traineestelle mit Auslandseinsatz? Wo steht geschrieben, dass ich jetzt unflexibel werde? Du wendest statistische Durchschnittswerte auf jegliche Person an, ohne darauf zu schauen, wie es sich bei der konkreten Person selbst verhält. Trotz meines erhöhten Alters bin ich für den Bachelor etwa 400km von meiner Heimat entfernt studieren gegangen und für den Master etwa 750km, während meine jüngeren Kommilitonen überwiegend aus der Region kamen. Und ich habe zwei außereuropäische Auslandssemester hinter mir. Und ich denke über eine Auswanderung nach. Und abgesehen vom letzten Punkt steht das auch alles für die Personaler ersichtlich in meinem CV. Zu sagen ich sei unflexibel ist ja wohl lächerlich. Und wenn man statistische Werte nun an die jüngeren anwenden will, ist die Aussage, die jüngeren seien ungebunden völlig falsch. Gerade die, die jetzt in ihren 20ern sind, die sogenannten Millennials gelten als äußerst konservativ, da sie Ehe und Familienaufbau so sehr favorisieren wie die Leute von fünf Generationen zuvor.
Mit jemandem im Team zu arbeiten, mit dem man sich versteht, ist ja auch eine Selbstverständlichkeit. Aber können sie auch eine Sache im Team mit Leuten zu Ende bringen, die sie nicht so mögen? Wenn nicht, würde ich denen nicht Teamfähigkeit attestieren.
"Sie sind auch dichter dran an unseren Kunden, die sich mit ihnen identifizieren müssen." Das ist Gelaber ohne realen Inhalt. Denk mal drüber nach, was du da schreibst, ob das wirklich Sinn ergibt.
"Der nächste Punkt ist ganz klar dein Lebenslauf. Du hast keinerlei roten Faden und überwiegend "gejobt". Als Arbeitgeber ist hier weder Leistungswille noch sonst irgendeine Fähigkeit zu erkennen, warum du für so ein Programm geeignet sein solltest." Der rote Faden ist wirklich nicht da. Aber der erscheint auch nur wichtig, wenn man sich einbildet, er müsse vorhanden sein. Du erkennst bei mir keinen Leistungswillen? keine Fähigkeiten? Ich hatte die Hauptschule beendet. Keine Lehrstelle bekommen (Jahrtausendwende). Habe nicht aufgegeben und die mittlere Reife nachgemacht. Trotz sehr gutem Abschluss (Mit Auszeichnung) keine Lehrstelle gefunden. Habe mehrere Jahre verschiedene Jobs gemacht, die mir vor Auen geführt haben, wie manche Menschen durchs Leben gehen müssen und wie wichtig es ist eine gute Führung zu haben. Habe autodidaktisch Englisch gelernt. Habe fast 10 Jahre später die Fachhochschulreife nachgemacht (wieder sehr gut und inkl. einjährigem Praktikum) und gleichzeitig mein eigenes Unternehmen gegründet. Weggezogen und einen Bachelor in Int. Management mit gut abgeschlossen inkl. zwei Auslandssemestern (hier habe ich endgültig meine zweite Fremdsprache auf fliesendem Niveau gelernt). Zwei Auslandspraktika. Noch weiter weggezogen für den BWL Master (der noch läuft, steht derzeit auf sehr gut) und gleichzeitig mein kleines Unternehmen weiterentwickelt. War im Bachelor und im Master besser als die meisten meiner jüngeren Kommilitonen (wenn auch nicht der Beste). Und du willst mir nun sagen, ich könnte nichts leisten und hätte keine Kompetenzen? Und verurteilst mich wegen Schwierigkeiten, die ich vor weit über 10 Jahren hatte? Was haben denn die ganzen HRler zu bieten? Wenn ich mir das so auf Xing etc. ansehe, können die meisten nicht mit mir mithalten, da sie den üblichen langweiligen Standardweg gegangen sind und es wohl für selbstverständlich erachten, dass sie nie "gestolpert" sind. Das Problem ist eher, dass solche Leute wie ihr nie diese Arbeiten machen mussten wie ich sie früher machte. Ihr wisst gar nicht, was es bedeutet ganz nten zu arbeiten und darüber nachzudenken, ob es wohl immer so sein wird. Genau dieses Unverständnis und diese fehlende Erfahrung macht euch zu den Leuten, denen das fehlt, was wahre Führungskompetenz ausmacht. Problem ist nur, ihr sitzt bereits auf den entscheidenden Plätzen und rekrutiert nur euresgleichen anhand eurer weltfremden Kriterien.
Und ich habe mich bis heute eben nicht angepasst. Mein Motiv für das Studium war eben nicht weil man eben so weit kommen muss wie möglich oder weil man das eben so macht wie alle oder weil Studium ein Mittel zum Zweck ist. Ic verfolge höhere Ideale. Und weil du das nicht siehst, erscheint dir das ganze wie ein Widerspruch, den angeblich ich nicht erkennen würde.
Und wenn ich tatsächlich arrogant bin und nicht demütig? Was geht dich oder sonst wen meine Persönlichkeit an? Alleine schon dass du meinst überhaupt darauf zu achten, verrät doch deine eigene Arroganz, findest du nicht? Und genau dieses Denken ist auch der Grund für das stromlinienartige und angepasste Verhalten von so vielen. Die Leute haben ja regelrecht Angst Persönlichkeitsmerkmale zu zeigen, an denen sich jemand stören könnte, den das eigentlich gar nicht zu interessieren hat. Also passen sich viele einfach nur an. Du bist teamfähig? Dann solltest du ja auch mit arroganten Leuten wie mir auskommen können. Viel entscheidender, ob ich arrogant bin oder nicht, sollte eher die Frage sein, ob ich auch tatsächlich was drauf habe. Es soll nämlich Leute geben, die echt was können und es auch gerne zeigen.
Jetzt denk mal über deine "Meinung" nach.
WiWi Gast schrieb am 23.09.2020:
Lieber RonnyFunny,
sei uns nicht böse, aber ich denke, dass du eine ehrliche und offene Antwort verdienst. Das Problem dabei ist aber, dass das nur deine Meinung ist. Es ist das, was du dir wünscht und auch schönredest, aber eben nicht gängige Unternehmenspolitik. Daher kannst du argumentieren wie du möchtest. Die Kriterien der Unternehmen sind die Kriterien der Unternehmen. Du kannst sie nicht wegargumentieren.
Ich komme selbst aus einem großen Unternehmen und dort gibt es eine interne Altersgrenze von 30 Jahren (normale Traineeprogramme) und 33 Jahre (Vertrieb). Die kommunizieren wir nicht nach außen, aber sie existiert. Das sind auch Maximalgrenzen. Dafür gibt es viele Gründe, die auch Sinn machen. Beispielsweise sind junge Leute oft weniger gebunden und flexibler. Das ändert sich in der Regel bereits langsam in deinem Alter. Junge Leute haben zudem oft ähnliche Lebenserfahrungen und verstehen sich im Team besser. Sie sind auch dichter dran an unseren Kunden, die sich mit ihnen identifizieren müssen.
Der nächste Punkt ist ganz klar dein Lebenslauf. Du hast keinerlei roten Faden und überwiegend "gejobt". Als Arbeitgeber ist hier weder Leistungswille noch sonst irgendeine Fähigkeit zu erkennen, warum du für so ein Programm geeignet sein solltest. Da hilft es auch nix, große Töne hier zu spucken und der jüngeren Konkurrenz die Führungskompetenz abzusprechen und auf Sachbearbeiterstelle zu verweisen. Nur, du hast in deinem Leben praktisch noch nichts nachgewiesen und hast mit 40 genauso viel erreicht, wie andere mit 25. Deinen viel leistungsstärkeren Kollegen dann vorzuwerfen "angepasst" zu sein, während du dich als "Opa" genauso noch einmal angepasst hast, um überhaupt noch etwas zu erreichen, ist dann ein Widerspruch, den du gar nicht mal bemerkst.
Was dir und das muss ich leider schreiben, auch noch absolut im Weg sein wird, also für den Fall, dass dich überhaupt jemand mal einlädt, ist deine mangelnde Demut. Oder besser diese Arroganz, etwas besseres zu sein. Versteh mich nicht falsch. Vielleicht willst du das gar nicht, aber deine Beiträge strotzen davon, dass du der große Macher bist und alle anderen neben dir gar nichts sind. Das sollen die Arbeitgeber mal einfach glauben, obwohl du nichts in deinem Leben geleistet hast, was für solche Stellen relevant wäre. Du hast studiert, so wie in Moment ca. 2,9 Millionen Menschen in diesem Land aktuell studieren.
Ich kann dir nur dringend raten, ganz schnell kleinere Brötchen zu backen und die Realität zu sehen: Du hast einen unterdurchschnittlichen Lebenslauf, bist viel zu alt und überschätzt dich und deinen Marktwert massiv. Sei demütiger, denn du wirst wahrscheinlich die Ochsentour durchlaufen müssen. Das heißt, einen kleineren schlecht bezahlten Job suchen, BE generieren und dann hoffen, dass du dann den Sprung noch packst.
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