Ich hatte vor kurzem ein Telefoninterview (Consulting) und wir haben ein Thema diskutiert zu dem ich eine Statistik erwähnte und daran meinen Punkt begründete. Der Gesprächspartner widersprach mir dann jedoch bezüglich der Statistik und behauptete, ein gegenteiliger Trend sei eigentlich der Fall. Die ursprüngliche Frage war relativ offen und ich habe entsprechend versucht, eine neue Antwort anhand dieses Fakts zu finden und daran zu begründen, jedoch auch betont dass ich mir bei der Statistik eigentlich relativ sicher bin. Das Interview lief dann vom Gefühl her (nicht nur deswegen) nicht gut, wobei ich zum Glück noch ein anderes Angebot hätte.

Nach dem Interview hab ich jedenfalls die Statistik fix gegooglet und konnte bestätigen, dass ich richtig lag.

Kann sowas entsprechend bloß ein Test sein, und falls ja was wird von einem optimal erwartet? Oder wie reagiert man an sich in so einer Situation?

Selbst wenn es kein Test ist und dein Gesprächspartner kein Interviewer, sondern ein fremder Dritter wäre, wäre es enorm unhöflich, ihn direkt ins Gesicht eines Fehlers zu bezichtigen. Du hättest es souverän dabei belassen können, dass beide ihre Meinungen ausdrücken (was du ja bereits getan hast).

Ich glaub du hast mich falsch verstanden. Effektiv hat er mich ja des Fehlers bezichtigt bzw. "korrigiert" und dann war ich wieder am Zug im Gespräch. D.h. irgendwie muss man ja hier reagieren, mein voheriges Argument einfach mit dem "Fehler" weiterführen geht ja nicht.

Und wenn es ein test war, weißt du nicht was getestet wurde. Dein Improvisationstalent? Dein Auftreten (Gesicht des ggü wahren)? Dein Selbstbewußtsein? Dein Erinnerungsvermögen bzw. deine Beharrlichkeit?

Aha, eine Studie hat also ergeben? Und was haben 10 andere ergeben?

Eine Statistik mag ggf. einen allgemeinen Trend A bestätigen, aber für eine einzelne Person kann anhand eigener Erfahrung ein exakt gegenteiliger Trend bestehen.

Der Beitrag hier deutet auf ein generelles Problem hin: Was könnte der andere denken, wenn ich Argument/Meinung X sage? Man kann es schlichtweg nicht wissen, was der andere denkt also reden Menschen in politisch-korrektem diplomatischen Standardsätzen. Ohne jegliche eigene Meinung. Gefühlt hat dieses Verhalten die letzten 15 Jahren extrem zugenommen, sei es in Sport/Gesellschaft/Unterhaltung. Politik war schon immer so.

An den TE: Darüber nachzudenken bringt jetzt nichts mehr. Selbst wenn im aktuellen Fall deine Reaktion dem Interviewer nicht gefallen hat, einem anderen hätte sie möglicherweise sehr gut gefallen.

Naja Leute, es ging schon um eine "harte", messbare Zahl, und nicht z.B. "55% der Befragten mögen grün lieber als gelb" von Forsa.

Ansonsten danke bisher für die Beiträge! Es ist wie gesagt kein Beinbruch da ich noch andere Optionen habe, für die Zukunft würde mich aber interessieren wie man hier handeln sollte.

In einigen speziellen Bereichen findet man meist Interview-Partner, die selbst nicht wissen, wovon Sie sprechen und versuchen sich durch Interviews auf Kosten der Bewerber schlau zu machen.

Ich schließe aus deinem Beitrag darauf, dass du einige Interviewerfahrung hast?