Hallo,

mir stellt sich gerade die Frage, ob die Personaler bei der Bewerbung einen Unterschied zwischen Praktika und Werkstudententätigkeit sehen.

Ich studiere Master Wirtschaftsinformatik und hab letztens mit einem Studienkollegen gesprochen. Wir kamen zum Thema Praxiserfahrung während des Studiums sammeln. Er meinte er haette 2 Praktika von je 3 Monaten gemacht. Eins davon bei DAX30 und eins in einem mittelständischen Unternehmen und hat mega viel Erfahrung gesammelt.

Hab ihm dann erzählt dass ich 1,5 Jahre als Werkstudent in einem mittelständischen Unternehmen, 3 Monate bei DAX30 und jetzt wieder bei einem DAX30 Unternehmen mit 340000 Mitarbeitern als Werkstudent arbeite. Er hat gesagt, dass Werkstudent weniger Wert sei als Praktika, weil der Praktikant nicht zum arbeiten da ist, sondern nur zum Lernen.
Hat er recht? Sind Personaler oder berufserfahrene hier, die etwas dazu sagen koennen?

Danke

Weder beim Praktikum noch bei der Werkstudententätigkeit lernt man annähernd so viel wie im normalen Berufsalltag. Wer etwas anderes behauptet, lügt.

Das kommt darauf an.

Es gibt gute Praktika, wo man viel lernt, und es gibt schlechte Praktika, wo man nur als Hilfskraft ausgenutzt wird.

"Werkstudent" ist ein Begriff aus der Sozialversicherung. Er sagt nichts über den Inhalt der Tätigkeit aus. Das kann eine reine Hilfstätigkeit sein, man kann aber auch schon fachlich anspruchsvoll arbeiten.

Ich würde deshalb behaupten, dass man sich den Inhalt der Tätigkeiten ansehen muss.

"Hat er recht?"

Was machst Du, wenn wir Dir schreiben, dass er Unrecht hat? Druckst Du das aus und zeigst Du es ihm? Dein Selbstvertrauen sollte nicht davon abhängen, was Dir Wildfremde in einem Internetforum schreiben.

Die Antwort auf Deine Frage lautet übrigens: Es kommt darauf an. Darauf, welche Inhalte die Praktika bzw. WS-Tätigkeiten genau hatten und welche Einstellung das jeweilige Unternehmen zu diesen beiden Kategorien von Erfahrung hat.

Natürlich nicht. Es ist mir aber wichtig zu wissen, was die Personaler denkenden und wenn ein Praktika mehr Wert ist, dann schmeiss ich den Werkstudijob hin und mache Praktika...Ums Geld-verdienen geht's mir nicht, davon hab ich ausreichend

DAX Einkäufer:

"Hat er recht?"

Was machst Du, wenn wir Dir schreiben, dass er Unrecht hat?
Druckst Du das aus und zeigst Du es ihm? Dein Selbstvertrauen
sollte nicht davon abhängen, was Dir Wildfremde in einem
Internetforum schreiben.

Die Antwort auf Deine Frage lautet übrigens: Es kommt darauf
an. Darauf, welche Inhalte die Praktika bzw. WS-Tätigkeiten
genau hatten und welche Einstellung das jeweilige Unternehmen
zu diesen beiden Kategorien von Erfahrung hat.

Tendenziell ist es so, dass Werkstudenten angestellt werden, damit man unliebsame einfache Tätigkeiten abschieben kann, wofür die normalen Mitarbeiter zu schade/teuer sind. Entsprechend hält sich der Erfahrungsgewinn dort in Grenzen, viele Studenten machend as auch in erster Linie zum Geldverdienen.

Wenn ein Praktikum auch ein richtiges Praktikum ist, also in erster Linie auf wertvolle Praxiserfahrung ausgelegt, dann schätze zumindest ich ein Praktikum bei meinen Bewerbern immer als hochwertiger ein. Nicht umsonst werden Praktika normalerweise deutlich schlechter bezahlt als ein Werkstudentenjob (ok, seit Mindestlohn sieht die Sache anders aus). Ein Praktikant kostet einer Firma normalerweise Geld, da er nicht wirklich produktiv arbeitet, das sieht bei einem Werkstudenten anders aus.
Die Grenzen sind da aber natürlich fließend und nicht selten werden Praktikanten auch als billige Arbeitskraft missbraucht.

Kommt darauf an. Die Länge des Praktikums ist schon entscheidend. 2 Monate sind für mich fast irrelevant, bei 6 Monaten sieht es schon anders aus.

Bei zu kurzen Praktika kann ich einem Praktikanten nur Hilfsarbeiten geben. Einem Werkstudenten kann sich durch den langen Zeitraum intensiver einarbeiten. Mein aktueller Werkstudent ist nach jetzt 9 Monaten eine vollwertige Kraft in quasi 25%-Teilzeit. Was er leistet werde ich entsprechend auch in seinem Zeugnis darlegen.