Hochschulranking: Top 500 World-Universities 2007
Die World-Universities beim Top Hochschulranking 2007 werden zum ersten Mal auch als Ranking für fünf breite Fächergruppen klassifiziert. Neben Publikationen werden im Wesentlichen Nobelpreise berücksichtigt. Im weltweiten Hochschulranking befinden sich die ersten deutschen Universitäten finden sich auf den Plätzen 53 (Universität München), 56 (TU München) und 65 (Universität Heidelberg).
Kritikpunkte
Aufgrund der langen Beobachtungszeiträume, bei den Nobel-Preisen z. B. zurück bis zum Jahr 1911, werden historische Bewertungen und Bewertungen der gegenwärtigen Forschungsleistung von Hochschulen nach wie vor vermischt, auch wenn die länger zurückliegenden Preise mittlerweile geringer gewichtet werden als aktuelle Auszeichnungen.
Die Zuordnung der Nobelpreise ist in doppelter Hinsicht problematisch. Zum einen ist es fraglich, ob eine Zurechnung von Nobelpreisen zu den Studien-Universitäten der Preisträger (Indikator 1) überhaupt Sinn macht. Zumindest diskussionswürdig erscheint zum anderen auch die Zuordnung zu der Universität, an der die Preisträger zum Zeitpunkt der Preisverleihung tätig waren und nicht zu der Hochschule, an der sie die ausgezeichnete Forschungsleistung erbracht haben.
Das hohe Gewicht von Zeitschriftenaufsätzen im Web of Science (s. Indikatoren 2a, 3a, 3b mit insgesamt 60 %) bringt eine starke Verzerrung zugunsten von Universitäten mit stark naturwissenschaftlicher Ausrichtung in englischsprachigen Ländern mit sich. Durch die doppelte Berücksichtigung von Beiträgen in Nature und Science wird diese Verzerrung noch verstärkt.
Besonderheiten der nationalen Wissenschafts- und Hochschulsysteme können in dem top-down-Ansatz des Rankings, der verfügbare Daten ohne nähere Reflektion ihrer Vergleichbarkeit auswertet, kaum berücksichtigt werden. So bleibt beispielsweise die deutsche außeruniversitäre Forschung unberücksichtigt.
Die Gewichtung nach der Größe (Indikator 6) gelingt aufgrund von Datenproblemen nur für einige Länder. Bei den übrigen Ländern geht das Gesamtergebnis der absoluten Indikatoren mit einem Gewicht von 10 % noch ein zweites Mal in den Gesamtwert ein! Damit werden große Universitäten in Ländern mit fehlenden Daten zur Personalzahl doppelt bevorzugt! Aber auch mit dem Größenfaktor können Unterschiede in der Größe von Hochschulen nur unzureichend berücksichtigt werden. Dies wird in diesem Jahr am Beispiel der Universität Wien deutlich, die allein durch den Rausfall der Medizinischen Fakultät, die zu einer eigenständigen Hochschule wurde, von Platz 85 auf die Ränge zwischen 151 und 200 zurückgefallen ist.
Wenn das Ranking weltweit als Bewertung der Forschungsleistung der Wissenschaftssysteme wahrgenommen wird, ist besonders aus deutscher Sicht anzumerken, dass die Forschungsleistung der außeruniversitären Forschung - und damit ein erheblicher Teil der Forschungsleistung deutscher Wissenschaftsstandorte - nicht berücksichtigt ist.
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