Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 5
Das Projekt M.
»Wissen Sie was, vergessen Sie das Ganze! Sie arbeiten ab sofort im Team von McGrogan.« »McCccombs, ist der ninicht für die Sisicherheit am Bau zezuständig?« »Genau das. McGrogan ist nur gerade für vier Tage in Kopenhagen. Beratungsgespräche mit Skjölsjard & Partner. Sie wissen schon, die Sache mit dem Elastizitätsdifferenzspektrum. Enorm wichtige Sache.« Am liebsten hätte er laut los gebrüllt. Wie konnte Seymour nur so mit ihm umspringen? Sicherheit war so undankbar. Es konnte so vieles schief gehen. Und weiterbringen konnte es einen auch nicht wirklich. Profilieren war da nun wirklich nicht drin. Und erst recht nicht im Team von McGrogan, dem Schweinepriester. Marty McGrogan, ein Kerl wie ein Bulle mit einem Kreuz wie ein 3-Tonnen-T-Träger, aber einer dünnen Fistelstimme, die so ganz und gar den Typen entfremdete. Ihm gehörig die Meinung zu sagen, diesem Seymour, das hätte er jetzt für sein Ego gebraucht, dann wäre es ihm besser gegangen. Sicherlich. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Statt dessen sagte er natürlich etwas ganz anderes, etwas devotes, wie es natürlich auch von ihm erwartet wurde. »Ich werde mich bemühen, meine Sache in seinem Team gut zu machen.«
»Lassen Sie sich von Dufèvre alle wichtigen Vorgänge erklären und handeln sie im Sinne des Unternehmens!« Im Sinne des Unternehmens. Wie sehr er diesen Spruch hasste. Im Sinne des Unternehmens hieß so viel wie »und legen sie notfalls eine, zwei oder falls erforderlich drei Nachtschichten ein, um sich mit den Dingen in ausreichendem Maße vertraut zu machen.« Aber das war eben der Anspruch an einen wie ihn, der seinerseits den Anspruch hatte, zur absoluten Elite vorzustoßen. So sehr ihm das auch teilweise das Gefühl vermittelte, eine wichtige Instanz darzustellen, oder zumindest war es in der Vergangenheit immer so gewesen, so erzeugte es auch das Gefühl in ihm, ein Leibeigener zu sein. Einer, dessen Seele verpfändet worden war.
»Gehen Sie nun und machen Sie sich an die Arbeit, es liegt einiges vor ihnen!« Ein scheinbar wohlwollendes, doch kaum ernst zu nehmendes Nicken von Seymour, nicht mehr wert als die Hand eines Taschendiebes zum Ehrenwort, begleitete seinen Abgang. Er verließ das Büro des Projektleiters und kam sich immer noch wie betäubt vor. Irgendwie neben sich stehend. Nichts hätte er in diesem Moment auf seine Selbstachtung gegeben.