Bin noch mal der vom 28.12.
Lounge Gast schrieb:
OK, erstmal danke für die Rückmeldung @28.12.
Hier nochmal der TE. Falls Du wirklich 100k verdienst in
Deutschland nach 3 Jahren BE, dann kann Dir niemand ernsthaft
raten, eine W2 Professur anzutreten.
Aus rein finanzieller Sicht macht eine W2-Professur aus meiner Sicht natürlich kaum Sinn. Es gibt aber durchaus noch andere Aspekte in der Rechnung.
Kurz zur Sache: wie man z.B. auf
nachlesen kann, ist das Netto eines W2-Profs 3.880 Euro, VOR
Abzug der PKV, allerdings auch OHNE Berücksichtigung von
Zulagen. Zulagen werden aber immer gewährt (sei es der
familienzuschlag, der Berufungszuschlag, der
Leistungszuschlag etc.). Ich denke, auch ohne die genaue Höhe
zu wissen, kann man hier von ein paar Hundert Euro ausgehen,
sodass sich ein Nettoverdienst von (meinetwegen knapp) 4k pro
Monat ergibt.
Ok, hast natürlich recht. Ich habe mit 5k brutto gerechnet, was etwas niedrig war. Die W2-Besoldung unterscheidet sich offensichtlich extrem zwischen den Bundesländern. Brandenburg zahlt nur 4,7k brutto, andere hingegen 5,7k. In einigen Ländern gibt es je nach Erfahrungsstufe sogar fast 6k. Diese Unterschiede waren mir gar nicht bewusst ;-).
Wie gesagt, wenn jemand hier in Deutschland bereits mit 3
Jahren BE schon 100k+ verdient, dann ist diese Option
uninteressant für ihn - denn er dürfte nach 10 Jahren BE ja
150k+ verdienen.
Ich persönlich merke allerdings (nach knapp 5 Jahren BE),
dass ich mit (meinetwegen knapp) 4k netto und einem
selbstbestimmten Job mehr als zufrieden wäre, da es deutlich
mehr ist als mein jetziges Gehalt. Aber es ging mir von
Anfang an nicht nur um das Gehalt, sondern auch darum, dass
man selbstbestimmt arbeiten kann, echte Zeitautonomie hat und
am Ende des Tages auch das Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht
zu haben.
Klar, ich habe jetzt schon +100k. Ich halte es auch nicht für abwegig, mittelfristig 150k oder 200k zu verdienen. Langfristig sind sogar noch höhere Gehälter möglich. Allerdings muss man das auch schaffen und wollen. Mit 37,5h die Woche kommt man nicht weit. Auch wenn ich fachlich (zumindest für meine kurze Berufserfahrung) wahrscheinlich sehr stark bin, erfordert der berufliche Erfolg am Ende aller Tage auch noch andere Eigenschaften (extreme Arbeitsbereitschaft, Härte) und eine Menge Glück. Bin mir nicht sicher, wie es bei mir um diese Eigenschaften bestellt ist und das "Glück" kann ich ohnehin nicht beeinflussen.
Zum Thema Arbeitseinsatz: Brauche zwar keine 35h oder 40h-Woche, 60h oder 70h sollten es aber auch nicht sein.
Zum Thema Härte: Bin zwar kein Weichei, aber auch kein "Meuchelmörder", der beim Kollegen am Stuhl sägt...
Spaß an der Arbeit sollte man zuletzt auch haben. Bringt ja nichts, wenn man sein Gehalt nur noch als Schmerzensgeld einstuft ;-).
Zum 4. Poster vom 28.12. (der mit "@Vorposter"
beginnt):
75k bei 35h-Woche und nach 3 Jahren 100k. Ich war ja auch mal
frisch promoviert und habe sowas geglaubt. Ohne selbst in den
Beißreflex zu verfallen, rate ich Dir mal, folgendes
Gedankenexperiment anzustellen: Was glaubst Du, was Du nach 8
Jahren verdienst? Oder nach 10 Jahren?
Nach Deiner Logik müssten das ja 150k+ sein bei 35h. Merkst
Du nicht vielleicht selber, dass da was nicht stimmen kann?
150k+ sind durchaus möglich, 35h sind ebenfalls nicht abwegig. Aber die Kombination aus beidem erscheint mir auch sehr unwahrscheinlich. Nach meiner Einschätzung sind die meisten Industriejobs bis ca. 80k noch recht entspannt. Darüber wird die Luft meist aber dünn und der Wind rauer.
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