Studentenumfrage - Geld ist für Nachwuchs nicht das Wichtigste
Nahezu die Hälfte der deutschen Studenten erwartet nach einem Berufseinstieg eine frei vereinbarte Arbeitszeit von mehr als 40 Stunden in der Woche. Das hat eine repräsentative Studentenumfrage der Continental AG ergeben.
Umfrage zu Arbeitszeit, Karriere und Qualifizierung
Der internationale Automobilzulieferer stellt in diesem Jahr insgesamt mehr als 900 Hochschulabsolventen ein. Von den mehr als 600 jungen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sowie knapp 280 neuen Mitarbeitern im kaufmännischen Bereich werden jeweils gut die Hälfte in Deutschland eingesetzt. »Wir wollen wissen, welches Meinungsbild unsere kommenden Nachwuchskräfte zu wichtigen Fragen künftiger Arbeitswelten haben und gaben deshalb die Untersuchung in Auftrag«, sagt Sattelberger von der Continental. TNS/EMNID hat daher Anfang diesen Jahres 1015 Studenten zu ihren Ansichten unter anderem zu Arbeitszeit, Karriere und Qualifizierung befragt.
Planbare Freizeit hat Priorität
Lediglich 1,8 % erwarten danach zum Berufsstart eine tarifliche Arbeitszeit von 35 Stunden pro Woche, nur 5 % gehen von 37,5 Stunden pro Woche aus. Und nur etwa ein Viertel der Befragten würde sich tariflich geregelte Arbeitszeiten von 35 bzw. 37,5 Wochenstunden wünschen. Eine regelmäßige Wochenendarbeit ist für 20,1 % kein Problem und 66,1 % können sich diese »gelegentlich« vorstellen. Nur 9,9 % sagen, dies wäre ein Grund, den Arbeitsplatz nicht anzunehmen. Auch das Thema Freizeit wird vor allem pragmatisch gesehen, Planbarkeit geht vor Regulierung: Zwar hat für 39 % geregelte Freizeit eine hohe oder sehr hohe Priorität (gegenüber 24,7 % mit geringer oder keiner Priorität). 81,4 % nennen aber »planbare Freizeit« mit hoher bzw. sehr hoher Priorität. Das belegt, dass für kreative Nachwuchskräfte mit termingebundenen Projektaufgaben flexible und individuelle Arbeitszeitsysteme inklusive Arbeitszeitkonten die richtige Lösung sind.
Verantwortung und Entscheidungskompetenz sind gefragt
Ein beachtliches Ergebnis ist, dass 50 % der Befragten einen sehr schnell mit hoher Verantwortung und Entscheidungskompetenz ausgestatteten Arbeitsplatz einem besser bezahlten, aber weniger attraktiven Job vorziehen würden. Geld ist somit für die Hälfte des akademischen Nachwuchses nicht der erste Gradmesser für die Attraktivität einer Aufgabe oder Firma.