wichtig: aus dem zusammenhang gerissene äußerungen sind nur sehr schwer zu bewerten. entscheidend ist das gesamtbild, nur dann kann man einzelne passagen beurteilen. das zeugnis stammt offensichtlich nicht von einem profi.
Das persönliche Verhalten von Herrn Müller ist jederzeit
ein-wandfrei. Aufgrund seiner freundlichen und kollegialen
Art wird er von seinen Vorgesetzten, Kollegen sowie externen
Ge-sprächspartnern gleichermaßen anerkannt.
das wort "freundlich" ist hier nicht negativ zu werten, der passus "kollegiale art" ist allerdings auffällig, insbesondere gegenüber externen gesprächspartnern. könnte damit auf etwas bestimmtes angespielt werden? sehr auffällig ist zudem die vokabel "anerkannt", die hier einen negativen beigeschmack hat. als was anerkannt, wäre zu fragen. erwartet werden könnte an dieser stelle "geschätzt", "hoch geschätzt" oder "außerordentlich geschätzt".
Dieses Zwischenzeugnis wird auf Wunsch von Herrn Müller
erstellt. Wir danken ihm für seine stets guten Leistungen.
Ist die Schlußformel für ein Zwischenzeugnis nicht irgendwie
seltsam, wie ein Abschied?
der dank für gute leistungen ist in einem zwischenzeugnis eher unüblich, aber hier vermutlich nicht negativ zu verstehen. allerdings ist die bewertung "stets gut" nicht so besonders - denkbar in der skala wären noch "stets sehr gut" und "stets ausgezeichnet". falls keine andere meta-bewertung à la "stets zu unserer vollsten" im zeugnis erscheint, gehören die zitierten passagen eher zu einem zeugnis im 3er- bis 4er-bereich.
waldo
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