Ich habe die Möglichkeit während meinem Gap Year bei einem OEM in Japan ein Praktikum zu machen. Ich habe da extrem viel lust drauf wenn da nicht das Geld wäre.

Ich komme leider nicht aus einer reichen Familie, deshalb würden mich die dortigen Lebensunterhaltungskosten + Flug "ruinieren" (werde mit circa -3000€ nach 6 Monaten dastehen). Das Geld könnte ich mir bestimmt leihen trotzdem bringt mich das in eine missliche Lage da ich plane den Master ebenfalls im europäischen Ausland zu machen.

Ich weiß das es 6 sehr geile Monate werden die mich als Person weiter bringen wird steht außer Frage.
Deshalb jetzt die Frage an euch: Wie sehr lohnt sich so etwas beruflich/karrieretechnisch? Würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen.

Ehrlicherweise weiß ich noch nicht genau wo ich später hinmöchte mein CV bisher:

VWL Bachelor Bonn 1,8
Big 4 Audit + TAS 1 Jahr
1,5J als Forschungsassistent an diversen Instituten
6 Monate Praktikant/Werkstudent bei einem Midcap secondary PE-Fund

push

keine Ahnung, kommt sicher auf deine Ziele an. Wenn du in der Beratung später arbeiten willst & das Unternehmen ein vernünftiges ist, kommt das sicherlich sehr gut und macht dich interessant.
Das mit dem Geld fühle ich, ich natürlich blöd

Auch wenn du kein Praktikum machen solltest, wird dir das deine Karriere nicht zerstören.

Lohnt sich immer, schon allein für die Erfahrung. Habe auch eins bei Bosch in Japan gemacht und war die geilste Zeit im Studium.

Warum muss es unbedingt in Japan sein?
Sie können auch ein Auslandspraktikum in Österreich, Holland usw. machen.
Das spart Kosten und man ist sowieso in einer anderen Kultur :)

Ich habe damals ein Praktikum in China gemacht, war ne coole Zeit aber ich hatte finanziell auch keine Probleme.

Für den Lebenslauf ist es nett, aber auch nicht mehr. Sieh es eher als spaßige Zeit und Erfahrung an und dann würde ich mich in deinem Fall dagegen entscheiden, wenn es finanziell einfach nicht tragbar ist. Dann lieber ein Praktikum in DE, mehr verdienen und im Idealfall vom Gehalt noch was zur Seite legen.

Japan und auf jeden Yen schauen müssen macht auch kein Spaß.

Zum einen: Auch ohne dieses spezielle Praktikum wirst du genügend Karrieremöglichkeiten haben, da du schon ein recht gutes Profil hast.

Zum anderen kommts drauf an was dich der Trip jetzt tatsächlich kostet. Aus der Angabe "Danach hast 3k Miese aufm Konto" kann man jetzt nichts sinnvolles schließen. Bist du grad bei 0 und das Praktikum is unentgeltlich, dann hats dich 3k gekostet. Bist du grad bei 20.000 Euro und verdienst in 6 Monaten Praktikum nochmal 18.000 oben drauf, dann schaut das schon ganz anders aus, weil dich der Trip dann 41k gekostet hat.

Ich bin selber ein recht geiziger Mensch, aber gerade in den jungen Jahren ohne viele Fixkosten wirst du beim Berufseinstieg ne Menge zurücklegen können, da wirst du dich grün und blau ärgern, dass du dir diese Chance hast entgehen lassen weger ein paar Tausend Euro.

Also kurz zamgefasst: Für den Lebenslauf verzichtbar. Erfahrung wird sicher einzigartig. Wenns in Summe irgendwo zwischen 5-10k liegt, dann ziehs durch.

Dein Profil sieht ja schon gut aus würde ich mal sagen. Ich würde es machen. Allerdings hatte ich auch nie Geldsorgen.
Ich lehne mich aber mal aus dem Fenster und sage, dass aus Sicht von in 5 Jahre oder gar 10 diese 3-5k Euro gut angelegt waren. Nicht nur aber auch im Sinne einer Investition gemeint. Aber schlicht auch unter Konsumperspektive/ Erfahrung und Spaß.

Mit deinem Profil wirst du sicher mal einen vernünftigen Job bekommen und dann sind 3k Altschulden nicht viel bzw. lächerlich. Jedenfalls wenn du sonst keine Schulden hast.

Schau mal nach Stiependien z.B. vom DAAD. Da gibt es vieles und wenn man stöbert findet man vll etwas, dass dort unterstützen könnte.
Ich war damals im Master 3-Monate in Korea mit einem DAAD Stipendium und dort wurde der Flug plus ein bisschen Geld bezahlt. Ist aber schone lange her.

Hier der TE:

Danke für eure Erfahrungsberichte!

Mit den 3k Miese meinte ich das ich nach den 6 Monaten all in Netto 3.000€ weniger hätte als zuvor (Also die Summe aller Gehälter - alle Ausgaben - bin hierbei jedoch auch immer vom worst case Szenario ausgegangen kann also auch besser sein).

Schulden habe ich abgesehen von ca 1500€ als KfW-Studiumskredit keine (wird jetzt asap getilgt).

Bin zurzeit dabei mich über Stipendien zu informieren, Erasmus+ seems to be the way to go.

Ich habe bereits ein Erasmus-Semester in Frankreich gemacht aber ich empfand das jetzt nicht als riesigen kulturellen Unterschied - im Vergleich zu Asien.

Ja mach das. Ich finde die Lebenshaltungskosten in Japan - nicht nur wegen des Wechselkurses - eigentlich sehr erträglich. Teils günstig. Auch in Tokyo. Gefühlt sind da viele Horror Geschichten dabei die aus den 90ern inspiriert sind.
Ist auf jeden Fall ne Erfahrung. Und ja, ich hab auch schon in Frankreich und Italien gewohnt und gearbeitet. Aber das ist schon was anderes. Alleine wegen der sprachlichen Hürde. Aber auch kulturell.
Wenn du nach Kansai gingest wäre es aber auch relativ problemlos möglich Anschluss zu finden.
Wie auch immer. Wenn du die Möglichkeit hast, dann mach es.

WiWi Gast schrieb am 25.09.2023:

Hier der TE:

Danke für eure Erfahrungsberichte!

Mit den 3k Miese meinte ich das ich nach den 6 Monaten all in Netto 3.000€ weniger hätte als zuvor (Also die Summe aller Gehälter - alle Ausgaben - bin hierbei jedoch auch immer vom worst case Szenario ausgegangen kann also auch besser sein).

Schulden habe ich abgesehen von ca 1500€ als KfW-Studiumskredit keine (wird jetzt asap getilgt).

Bin zurzeit dabei mich über Stipendien zu informieren, Erasmus+ seems to be the way to go.

Ich habe bereits ein Erasmus-Semester in Frankreich gemacht aber ich empfand das jetzt nicht als riesigen kulturellen Unterschied - im Vergleich zu Asien.

ich weiß nicht ob ein praktikum in japan dir so viel bringt

Ich würde sagen: Wenn dich die Erfahrung persönlich reizt und das auf deiner Bucket List steht, dann mach das. Schau parallel nach Stipendien, und vor Ort, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Danach hast du auf jeden Fall was zu erzählen :) Ist auch bei internationalen Firmen ein "Plus".
Schau aber auf jeden Fall, dass dich die Stelle auch inhaltlich anspricht, und du was lernen kannst... bei langweiligem Job können 6 Monate extrem zäh werden.

Aus rein beruflichen/ "karrierestrategischen" Gründen würde ich es lassen, falls das Eigeninteresse am Land nicht vorhanden wäre, und ich mich potenziell verschulden müsste.