Erfahrungsbericht Auslandsstudium in Mexiko 2
Michael Furtschegger, Student an der FHTE Esslingen, verbrachte in seinem Auslandsstudium in Mexiko ein Jahr an der TEC de Monterrey.
Leben in MonterreyWenn man noch nie in einem lateinamerikanischen Land war, sind die ersten Wochen sicherlich schwierig. Die Kultur, das Essen sowie die Einstellung der Menschen sind anders als gewohnt. Man muss damit rechnen, dass man die ersten vier bis fünf Wochen hin und wieder von Heimweh geplagt wird und man sich nicht so recht wohl fühlt. Vor allem wird dies noch erschwert, wenn man kaum Spanisch kann. Ich würde jedem vor einem solchen Aufenthalt raten, sich zumindest Grundkenntnisse in Spanisch anzueignen. Wenn man sich dann aber nach dem anfänglichen Kulturschock an das Leben gewöhnt und auch schon erste Kontakte geknüpft hat, fühlt man sich zunehmend besser. Man kennt sein Umfeld und seine Anlaufstellen bei eventuellen Problemen und Schwierigkeiten.
Die Stadt Monterrey ist mit vier Millionen Einwohnern die drittgrößte nach Mexiko City und Guadalajara. Wirtschaftlich gesehen ist sie nach Mexiko City die zweitwichtigste Stadt mit über 400 ansässigen international tätigen Unternehmen. Da Monterrey im Nordosten Mexikos sehr nahe an der US-amerikanischen Grenze liegt, ist der nordamerikanische Einfluss sehr groß. Man findet die klassischen Fast-Food-Ketten sowie die für die USA typischen großen Shopping Malls. Monterrey ist auch nicht mit einem der mexikanischen Urlaubsorte zu vergleichen. Es ist vielmehr eine Industriestadt, die aber dennoch kulturelle und landschaftliche Reize zu bieten hat. Es gibt zahlreiche Museen, die einen Besuch lohnen. In den Außenbezirken findet man einen Wildwasserfall (Cola de Caballo) sowie einen künstlich angelegten See, in dem man Wassersport betreiben kann. Monterrey selbst ist von eindrucksvollen Bergen umgeben, die zu Wanderungen einladen und die das Bild von Monterrey prägen.
Das Bild von Monterrey ist aber auch durch die Zweiklassengesellschaft gekennzeichnet: Zum einen ist die reichste Schicht Lateinamerikas in Monterrey zu Hause, was sich in prachtvollen Häusern und guten Unterhaltungsmöglichkeiten, leider aber auch in den Lebenshaltungskosten widerspiegelt. Und zum anderen findet man sehr viele Leute in Armut vor, die auf der Straße zu Hause sind und um das tägliche Überleben kämpfen. Demzufolge muss man auch mit Einbrüchen und Diebstählen rechnen. Man darf sich nicht so sicher wie vielleicht in einer deutschen Stadt fühlen. Aber wenn man sich in den richtigen Vierteln aufhält, kann eigentlich nichts passieren.
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