Hui... Hoffe ich kann dir helfen. Ich habe fast 1:1 den gleichen Fall "gehabt":
Ich war etwas mehr als 3 Jahre bei meinem ersten AG und war sehr zufrieden. Kollegen top, Projekte cool, Arbeit hat spaß gemacht etc. nur Gehalt hätte besser sein könne (wie immer).
Ich hatte sehr viel Jobanfragen via LinkedIn und hab mir par mal just for fun angehört. Plötzlich kamen offerten mit +80% Gehaltssprung (von ca. 50k auf 85-95k). Das hat sich natürlich sehr sehr verlockend angehört und mein AG hätte mir niemals soviel bieten können, da die Gehaltsstrukturen sehr klar waren und offen.
Bei einem 85k Angebot hab ich dann zugesagt, da das Gesamtpaket sich top angehört hat.
3 Monate nachdem ich dort war hab ich gemerkt, dass es nicht so war wie erhofft. Glücklicherweise bin ich im guten vom alten AG gewechselt, so dass ich mal mit meinem alten Chef telefoniert hab und kurz darauf mein alten Job mit ca. 10% Gehaltserhöhung hatte. Und das hatte mir absolut niemand übel genommen.
Die meisten sagten nur "Manchmal muss man einfach weg, um zu merken woran man eigentlich ist" (im positiven Sinne).
Entsprechend: Geld ist wichtig, klar. Aber nicht die Welt. Und ich persönlich kann mir vorstellen auch in 20 Jahren bei diesem AG zu sein (ggf. anderer Standort aber die Firma halt).
Hätte niemals gedacht, dass sowas mal bei mir entscheiden sein würde aber: Die Firmenphilosophie ist doch ausschlaggebend für mich.
WiWi Gast schrieb am 19.11.2020:
Ich arbeite seit zweieinhalb Jahren bei meinem (ersten) Arbeitgeber und wollte mich so langsam mal nach etwas Neuem umsehen, unter anderem aus Kostengründen (Eigenbedarf, neue Whg. viel zu teuer) und aufgrund der unsicheren Zukunft der Branche. Natürlich ist auch der mögliche Gehaltssprung nach 3 Jahren motivierend.
Da ich mich in der Firma trotzdem viel Mühe gebe und mich gut einbringe, ist mein Vorgesetzter sehr begeistert von mir und hat mich im letzten Mitarbeitergespräch zu einem Nebenprojekt überredet, wo ich interne Prozesse verbessern könnte, und ich solle doch in den nächsten Monaten mal mit der Planung anfangen. Er und ein paar andere Kollegen waren ganz aus dem Häuschen und sie wissen natürlich noch nichts von meinem geplanten Wechsel und dass die Firma für mich nur noch "zweite Wahl" ist.
Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ihn vor vollendete Tatsachen stelle und dieses Projekt dann mittendrin abbreche? Einerseits tut er mir leid, weil er scheinbar viel von mir hält, aber andererseits würde man mich sicher auch ohne lange zu überlegen kündigen, wenn die Geschäftsleitung plötzlich Stellen streichen muss. Es ist meine erste Stelle und ich habe noch keine Erfahrung wie viel Gutherzigkeit im Beruf angebracht ist.
Was ist eure Meinung dazu?
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