Generation Y ist m.M. nach nur ein sehr kleiner Teil der Berufseinsteiger Generation. Das sind nämlich die Kinder der oberen Mittelschicht. Weder der mittleren oder gar unteren Mittelschicht, noch der Oberschicht.
Wieso?
Oberschicht: diese erziehen ihre Kinder meist sehr autoritär, schicken diese nicht selten auf teure Internate bzw. durch eine "harte Schule", weil die meist nicht wollen, dass ihre Kinder mal später das Familienvermögen auf den Kopf hauen, sondern Werte bewahren und neue Werte schaffen. Mit Oberschicht meine ich nicht das was rote Politiker damit meinen, sondern richtige Oberschicht, also Inhaber von Firmen mit 100 Mitarbeitern aufwärts und einem Familienvermögen von 10 Mio plus.
Mittlere Mittelschicht und darunter: diese Kinder gehören nicht zur Generation Y. Die haben eher gelernt, dass man im Leben hart arbeiten muss um über die Runden zu kommen. Diese können es sich nicht leisten bis 30 in Berlin Kunstgeschichte o.ä. zu studieren, bezahlt von den Eltern um anschließend für 500 Euro im Monat in irgendwelchen Start Ups zu arbeiten. Diese Kinder wollen einen sicheren Job und das ist denen viel Wert. Im Prinzip studieren diese Kinder, damit sie mal so einen Job bekommen, wofür in der Generation ihrer Eltern eine Lehre gereicht hat. Ziele im Leben sind 1 mal im Jahr Urlaub in Spanien oder Italien in einem Mittelklasse Hotel, ein Reihenhaus in einer mittelgroßen Stadt, ein gebrauchter VW Passat und einen Polo als Zweitwagen.
Übrig bleiben die Kinder der oberen Mittelschicht. Meist mit Akademikereltern die zu kuscheligen Zeiten fertig wurden, als man recht leicht einen guten Job fand. Diese Kinder lernen daher "mach was dir spass macht, einen Job findest du sowieso" außerdem ist ja immer noch Mami und Papi die zur noch auch noch das Kind mit 30 unterstützen und die Miete bezahlen. Später wenn die Eltern nicht mehr sind, wird zumindest ein bescheidener Wohlstand geerbt wie ein EFH in passabler Lage + etwas Barvermögen, so dass diese Kinder sich trotz gebrochener Erwerbsbiografie keine Sorgen um Altersarmut machen müssen.
Daher: man kann schlecht vorhersagen wie die nächste Generation wird, da diese Generation schon nicht homogen ist. Ich persönlich vermute, dass durch den Druck der Globalisierung die Zeiten rauer werden und irgendwann auch die Generation Y das begreifen. Die anderen sowieso. Daher vermute ich, dass künftige Generationen eher wieder sich auf Werte wie Sicherheit, solides Einkommen, langfristige Perspektiven besinnen und sich dafür auch mal eher einem cholerischem Chef unter ordnen. Spätestens wenn die Generation Y selbst mal über 50 ist, bestenfalls noch vom Erbe der Eltern zerrt, wird das auf die Kinder der Generation Y so zutreffen.
Wobei Kinder: viele Generation Y Frauen wollen überhaupt gar keine Kinder, sondern wollen Selbstverwirklichung und haben daher oft prekäre Beschäftigungen, was häufig dafür sorgt, dass diese Leute wenig oder gar keine Kinder haben ...
wer sich mit 30 noch vom Geld der Eltern und schlecht bezahlten, befristeten "Projektverträgen" finanziert, in WGs wohnt und abends in Szene Bars rumhängt, denkt kaum an Kinder.
Kinder werden eher das Modell der Unterschicht sein, da lohnt sich das Kinder kriegen noch durch die staatlichen Alimente. Sieht man auch schön an den Geburtenstatistiken. Außerdem gehören viele Kinder in der echten Oberschicht ebenfalls zum guten Ton. Die Mittelschicht hat vielleicht noch 1-2 Kinder, sofern es beruflich möglich ist. Daher wird so gesehen die Generation Y sowieso die wenigsten Nachkommen haben.
Bzw. die Chinesen die mit Generation Y wenig bis nichts am Hut haben, werden irgendwann den verweichlichten Generation Y Leuten zeigen, wie man so richtig arbeitet und dann weht sowieso ein anderer Wind.
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