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Berufseinstieg: Wo & WieGeneration Y

Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

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WiWi Gast

Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Laut einem aktuellen Artikel bei Spiegel Online klagt jeder vierte Chef über die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger.
Jetzt gibt es schon befristete Verträge, Absolventen könne leicht über Leiharbeit in Unternehmen einsteigen, bekommen teilweise sogar ein Tarifgehalt und die Unternehmen bieten Studenten bereits im Studium an gutbezahlte Praktika zu machen. Was kann man machen, um unsere Generation noch mehr zu motivieren?

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Was man machen kann, um mehr zu motivieren?

Die HMI (heute ERGO Direkt) hatte da sehr gute Konzepte.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

total falsch, was du geschrieben hast ! Du glaubst doch nicht etwa der Unternehmerpropaganda.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

loool

ja, die studenten können froh sein, dass unternehmen sie über praktika umsonst weiterbilden. und anstatt diese chance zu nutzen und freiwillig noch länger zu arbeiten/lernen, bestehen sie auch noch darauf, pünktlich gehen zu dürfen und verlangen teilweise sogar noch geld für die weiterbildung in den unternehmen.

früher hätte es sowas nicht gegeben!

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Nunja es ist doch relativ einfach

Damals als mein Vater mit dem Studium fertig war, konnte er von seinem Gehalt locker eine Familie von 3 Personen ernähren (ich war gerade geboren schwester kam 2 jahre später) und das ganz einfach von seinem Einstiegsgehalt. Zudem wusste er, dass sein Job sicher ist bzw. wenn er gefeuert (sehr unwahrscheinlicher fall) wird, er schnell einen neuen finden wird.

Wie sieht es heute aus ?

In einer "Durchschnittsstadt" also weder teuer noch billig, ist man mit einem normalen Einstiegsgehalt (ca 40k ) zu 3 gar nicht soooo weit von Hartz4 Niveau weg (natürlich n gutes Stück drüber aber von ca 2,2k netto lebt man zu 3 alles andere als gut), zumal die 40k in letzter Zeit leider auch immer wieder unterboten werden. Dazu kommt, dass die Jobs heute alles andere als sicher sind. Nicht falsch verstehen ... damals war auch nicht alles Friede Freude Eierkuchen aber nicht annähernd zu vergleichen mit heute. Heute muss man noch zusätzlich zu dem bedeutend geringerem Einkommen, der prekären Arbeitsmarktsituation komplett selbst fürs Alter vorsorgen etc

Das sind alles Punkte, die man ggf nicht permanent vor Augen hat, die aber jedem Berufseinsteiger heute, zumindest unterbewusst, bekannt sind.

Ich finde angesichts der Situation heute darf man sich nicht wundern, wenn Berufseinsteiger keine Lust auf den ganzen Mist haben ... Wer will schon unbezahlte Überstunden machen, um bei der nächsten Gelegenheit vor die Tür gesetzt zu werden und das alles zu einem Gehalt, das von der Kaufkraft her dem eines Bandarbeiters vor 30 Jahren entspricht.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

An den Vierten Post des Threads:
Tja. Vor 30 Jahren haben es die ersten gesagt: Deutschland wird nach unten rutschen - die von Dir beschriebenen Phänomene sind die klar sichtbaren Folgen dieser eingetretenen Prognose. Was meinst Du, wie hart die Existenz erst im untersten Gehaltsdrittel oder in der absoluten Armut bzw. Arbeitslosigkeit geworden ist?

Verteilungskämpfe auf der Welt - immer und überall. Auch die USA mussten massiv Blut lassen und schlagen im weiteren Sturz immer wilder um sich.

Einen einmal erreichten Lebensstandard zu verlieren, ist nun mal sehr sehr bitter.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Was bitte ist denn die Alternative zu deiner Beschreibung?

Man kann jetzt natürlich sagen, ich habe keine Lust auf das alles und wandere nach Thailand aus um dort einen Rollerverleih aufzumachen. Die andere Alternative, man reißt sich gefälligst den Arsch auf um eben da hin zu kommen, dass man auch eine Familie von seinem Gehalt ernähren kann.

Die fetten Jahre sind vorbei, ich kann nicht das Einstiegsgehalt von meinem Opa (der damals in einer Raffenerie richtig gutes Geld verdient hat und mit 56 in Rente gegangen ist) nehmen und das mit der heutigen Zeit vergleichen. Die weltweite Konkurenz wird immer größer und auch China und Indien lernt dazu. Noch dazu kommt, dass die Einstellung zum Job eine komplett andere ist. Früher war man sich nicht "zu fein" für einen bestimmte Tätigkeit, da wurde malocht um Kohle ran zu schaffen! Die Überlegung: "Ach wenn ich Arbeite bekomme ich nur 100EURO mehr im Monat? Dann bleibe ich lieber zuhause." soetwas gab es damals nicht.

Damals gab es aber noch ganz andere Ansprüche an das Leben: Kino, jeden Tag Fleisch, Flatscreen, das neuste Handy, Urlaub, usw. Frag deinen Vater mal wie das in seiner Jugend war. Heutzutage wollen die Leute immer mehr, sind aber immer weniger bereit dafür zu tun.

Ich war letzte Woche bei einem Mentoriat zum Fernstudium. Die meisten Leute dort waren bedeutend jünger als ich, Abi liegt also auch nicht so weit zurück. Ich war wirklich erschrocken bis entsetzt, was die teilweise für Fragen gestellt haben.

Beispiel: Intervall gegeben [4;10]
Frage hierzu aus der Menge: Wie erkenne ich denn die Ober- und Untergrenze?

Die Anforderung an jemand der Abitur macht, sind scheinbar einfach zurück gegangen.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Lounge Gast schrieb:

Was bitte ist denn die Alternative zu deiner Beschreibung?

Man kann jetzt natürlich sagen, ich habe keine Lust auf das
alles und wandere nach Thailand aus um dort einen
Rollerverleih aufzumachen. Die andere Alternative, man reißt
sich gefälligst den Arsch auf um eben da hin zu kommen, dass
man auch eine Familie von seinem Gehalt ernähren kann.

Die fetten Jahre sind vorbei, ich kann nicht das
Einstiegsgehalt von meinem Opa (der damals in einer
Raffenerie richtig gutes Geld verdient hat und mit 56 in
Rente gegangen ist) nehmen und das mit der heutigen Zeit
vergleichen. Die weltweite Konkurenz wird immer größer und
auch China und Indien lernt dazu. Noch dazu kommt, dass die
Einstellung zum Job eine komplett andere ist. Früher war man
sich nicht "zu fein" für einen bestimmte Tätigkeit,
da wurde malocht um Kohle ran zu schaffen! Die Überlegung:
"Ach wenn ich Arbeite bekomme ich nur 100EURO mehr im
Monat? Dann bleibe ich lieber zuhause." soetwas gab es
damals nicht.

Damals gab es aber noch ganz andere Ansprüche an das Leben:
Kino, jeden Tag Fleisch, Flatscreen, das neuste Handy,
Urlaub, usw. Frag deinen Vater mal wie das in seiner Jugend
war. Heutzutage wollen die Leute immer mehr, sind aber immer
weniger bereit dafür zu tun.

Ich war letzte Woche bei einem Mentoriat zum Fernstudium. Die
meisten Leute dort waren bedeutend jünger als ich, Abi liegt
also auch nicht so weit zurück. Ich war wirklich erschrocken
bis entsetzt, was die teilweise für Fragen gestellt haben.

Beispiel: Intervall gegeben [4;10]
Frage hierzu aus der Menge: Wie erkenne ich denn die Ober-
und Untergrenze?

Die Anforderung an jemand der Abitur macht, sind scheinbar
einfach zurück gegangen.

Dem kann man nur zustimmen. Ich verstehe diese romantische Sichtweise auf vergangene Zeiten nicht. Wenn ungebildete Leute völlig unreflektiert sagen, früher sei alles besser, etc., denke ich mir nichts dabei und diskutiere nicht. Aber wenn studierte Ökonomen, Wirtschaftswissenschaftler usw. ein "kontextbezogenes" Geschichtsbewusstsein haben, das gegen null tendiert, macht mich das wütend.

Ich verstehe nicht, warum so viele Leute Hartz IV als unwürdig! (m.E. ein heftiges Wort) bezeichnen. Wenn eine 4-köpfige Familie vollständig von Hartz 4 lebt, ist das nicht einfach, ganz klar. Aber menschenunwürdig??? Ein alleinstehender Hartz IV Empfänger bekommt 391 Euro netto und muss keine Miete zahlen. Essen, Möbel, usw. KANN!!!! er sich teilweise gratis von der Arche holen. In Deutschland wird häufig im Sinne von "müssen, da keine andere Wahl haben" argumentiert. Ich finde den Satz von Helmut Schmidt (einer, den irgendwie fast alle wieder gerne zum Kanzler hätten): "Heute haben Hartz IV Empfänger ein höheres Wohlfahrtsniveau als ein Facharbeiter im Jahr 1970" bemerkenswert und angebracht.

Warum ist es mittlerweile würdelos geworden, nicht in Urlaub fahren zu können, kein Klavier haben zu können, keinen 55-Zoll Fernseher haben zu können, nicht in die Oper gehen zu können? Alles in den bekannten ARD/ZDF Talkshows schon gehört. Ich sag nur absurd!!!!!! Wenn ich mir die ein oder andere Hartz IV Familie in seriösen!!! Dokumentationen ansehe, kann ich häufig nur mit dem Kopf schütteln. Da sah ich regelmäßig!!! große Fernseher, mindestens 2-3 Haustiere, die teuer ernährt werden müssen und sogar Smartphones und Tablets. Jeder darf zum Glück machen, was er will. Aber ich habe bisher keinen einzigen Hartz IV Empfänger kennengelernt, der unverschuldet so lebt wie er lebt (von schweren Krankheiten, anderen Schicksalsschlägen und plötzlichen Berufsunfähigkeiten natürlich abgesehen).

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checker

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Absolut richtig!

Hier freuen sich die Absolventen, wenn es zum Einstieg in die Großstadt geht. Da merkt man gar nicht, dass es nicht schlimm ist, wenn man sich kein Auto leisten kann. ;-) Wenn es dann noch ein Dienst-Handy gibt, hat sich das Studium richtig gelohnt- LOL

Die Wahrheit ist, das man mit Mitte Zwanzig sehr wohl so "gut" verdienen SOLLTE, dass man sich ne Familien leisten kann und "nebenbei" trotzdem noch auf nen Haus sparen. So war das bei der Generation meiner Eltern und deren Großeltern.

Das sieht heute anders aus.

Lounge Gast schrieb:
...

Damals als mein Vater mit dem Studium fertig war, konnte er
von seinem Gehalt locker eine Familie von 3 Personen ernähren
(ich war gerade geboren schwester kam 2 jahre später) und das
ganz einfach von seinem Einstiegsgehalt. Zudem wusste er,
dass sein Job sicher ist bzw. wenn er gefeuert (sehr
unwahrscheinlicher fall) wird, er schnell einen neuen finden
wird.

Wie sieht es heute aus ?

In einer "Durchschnittsstadt" also weder teuer noch
billig, ist man mit einem normalen Einstiegsgehalt (ca 40k )
zu 3 gar nicht soooo weit von Hartz4 Niveau weg (natürlich n
gutes Stück drüber aber von ca 2,2k netto lebt man zu 3 alles
andere als gut), zumal die 40k in letzter Zeit leider auch
immer wieder unterboten werden. Dazu kommt, dass die Jobs
heute alles andere als sicher sind. Nicht falsch verstehen
... damals war auch nicht alles Friede Freude Eierkuchen aber
nicht annähernd zu vergleichen mit heute. Heute muss man noch
zusätzlich zu dem bedeutend geringerem Einkommen, der
prekären Arbeitsmarktsituation komplett selbst fürs Alter
vorsorgen etc

Das sind alles Punkte, die man ggf nicht permanent vor Augen
hat, die aber jedem Berufseinsteiger heute, zumindest
unterbewusst, bekannt sind.

Ich finde angesichts der Situation heute darf man sich nicht
wundern, wenn Berufseinsteiger keine Lust auf den ganzen Mist
haben ... Wer will schon unbezahlte Überstunden machen, um
bei der nächsten Gelegenheit vor die Tür gesetzt zu werden
und das alles zu einem Gehalt, das von der Kaufkraft her dem
eines Bandarbeiters vor 30 Jahren entspricht.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Ich finde es auch sehr bedenklich. Als meine Eltern so alt waren wie ich jetzt, konnte mein Vater eine vierköpfige Familie unterhalten. Er hat nen Hauptschulabschluss und ist Elektriker. Heute geht sowas nichtmehr. Ich verdiene rund 2200? Netto im Monat und bevor ich an Kinder denke, müssen nochmal 10 Jahre ins Land streichen. Wenn überhaut. Irgendwie lustig, wenn man bedenkt, dass es mit jedem bisschen Fortschritt den die Menschheit macht, irgendwie immer ein Stückchen weiter bergab geht. Ich denke, über kurz oder lang (Geschichtlich kurz bzw. lang) wars das mit der Westlichen Welt bzw. über lang dann ganz mit der Menschheit. Dann wird sich die Erde über ein paar Jahrtausende wieder erholen und alles fängt von Vorne an ;)

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Lounge Gast schrieb:

... große Fernseher, mindestens 2-3 Haustiere,
die teuer ernährt werden müssen und sogar Smartphones und
Tablets.

Das hast du gut beobachtet. In Sachen Technik gehört die Unterschicht zu den sogenannten Early Adoptern. Das sind die Kunden, die immer die neueste Technik kaufen. Die Werbewirtschaft hat sich perfekt auf diese Zielgruppe eingeschossen. Beispiel Media Saturn "Ich bin doch nicht blöd!" / "Geiz ist geil" - mit solchen Haudrauf-Slogans soll ganz sicher nicht das gebildete Publikum angesprochen werden.

Man muss folgendes bedenken: In Deutschland wird pauschal das untere Einkommensdrittel als arm deklariert. Das ist nichts weiter als ein statistischer Kniff. Mit der biblischen Armut ala Hunger und Betteln hat das denkbar wenig zu tun. Auch Familie und Hunde sind kein problem mit Hartz 4 - sieht man ja jeden Tag. Die Armut in Deutschland ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Es geht um eine Armut der beschränkten Möglichkeiten. Beispiel: Der kleine Andreas kann nicht am teuren Skiurlaub teilnehmen und ist daher sozial benachteiligt.
... sicherlich ein anderes Kaliber als verhungernde Babies in Eritrea.

Zum Thema:
Ja die Arbeit mit Berufseinsteigern ist manchmal schwierig. Aber die Frage ist ja schon seltsam gestellt: "Was kann man machen, um unsere Generation noch mehr zu motivieren? " Das zeigt ja schon, wie solche Leute denken: Ich habe keine Lust zu arbeiten und ihr seid schuld. Der Fehler liegt immer bei den anderen - sollen die sich halt was einfallen lassen.
Ich stelle mir manchmal vor, wie man als Kunde auf sowas reagieren würde. z.Bsp. beim Kauf eines BMW ... "Ja der Motor läuft nicht rund. Hat unser Bachelor entwickelt. Der Test auf dem Prüfstand war ihm zu langweilig." ;-)

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

checker schrieb:

Absolut richtig!

Hier freuen sich die Absolventen, wenn es zum Einstieg in die
Großstadt geht. Da merkt man gar nicht, dass es nicht schlimm
ist, wenn man sich kein Auto leisten kann. ;-) Wenn es dann
noch ein Dienst-Handy gibt, hat sich das Studium richtig
gelohnt- LOL

Das sehe ich anders. Ich ziehe nicht in eine Großstadt und denke dabei: "naja, hier kann ich mir leider kein Auto leisten, brauche es aber zum Glück nicht zwingend". Ich denke: "In welcher Stadt kann ich auf ein Auto vollständig! verzichten? Da gehe ich hin." Ich bin alles andere als ein Öko. Aber ich finde die Alternative MUC oder HH 3 ZKB für 1200 Euro besser als Darmstadt oder Essen 3 ZKB plus Auto für ebenfalls zusammen rd. 1200 Euro p.m. Wenn es an den Hausbau geht, gucke ich aufs Konto und schaue was geht. Wenn ich merke, dass im Speckgürtel von München mit 45/50 Jahren wahrscheinlich nur ein winzig kleiner Bungalow drin ist, bleibe ich in meiner Mietwohnung oder ziehe woanders hin, oder begnüge mich halt mit dem Bungalow. Wo ist das Problem?

Dienst-Handy betrachte ich persönlich mehr als Last und nicht als Mehrwert.

Die Wahrheit ist, das man mit Mitte Zwanzig sehr wohl so
"gut" verdienen SOLLTE, dass man sich ne Familien
leisten kann und "nebenbei" trotzdem noch auf nen
Haus sparen. So war das bei der Generation meiner Eltern und
deren Großeltern.

Das sieht heute anders aus.

Warum sollte das denn so sein? Versteh ich nicht. Zudem ist das durchaus auch heute noch möglich. Es gibt genügend Dörfer und Kleinstädte in ganz Deutschland wo man einen gut bezahlten Job bekommt und ein Riesenhaus für 150.000 Euro erwerben kann. Da will aber natürlich keiner hin. Ich übrigens auch nicht. Früher war insb. DAS anders. Man zog dort hin, wo es der Familie unterm Strich am besten ging. Außerdem wird die Generation deiner Eltern und Großeltern etliche Sachen nicht gehabt haben, die heute seltsamerweise fast alle als notwendig erachten (Urlaub in der Karibik bspw. oder nach 2 J. ein neues Automodell) Wer heute so zurückhaltend lebt wie die Leute früher, kann sich auch die gleichen Sachen leisten, inkl. Haus und noch viel mehr (nur halt nicht in München oder HH, aber definitiv im Thüringer Wald, Erzgebirge, usw.)

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Lounge Gast schrieb:

Man muss folgendes bedenken: In Deutschland wird pauschal das
untere Einkommensdrittel als arm deklariert. Das ist nichts
weiter als ein statistischer Kniff. Mit der biblischen Armut
ala Hunger und Betteln hat das denkbar wenig zu tun. Auch
Familie und Hunde sind kein problem mit Hartz 4 - sieht man
ja jeden Tag. Die Armut in Deutschland ist gar nicht so
leicht zu beschreiben. Es geht um eine Armut der beschränkten
Möglichkeiten. Beispiel: Der kleine Andreas kann nicht am
teuren Skiurlaub teilnehmen und ist daher sozial benachteiligt.
... sicherlich ein anderes Kaliber als verhungernde Babies in
Eritrea.

Man muss dazu nicht einmal nach Eritrea. Sogar ein Vergleich mit den USA, GB, Spanien, Frankreich usw. lässt die Situation von Hartz IV-Empfängern in Deutschland in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Zum Thema:
Ja die Arbeit mit Berufseinsteigern ist manchmal schwierig.
Aber die Frage ist ja schon seltsam gestellt: "Was kann
man machen, um unsere Generation noch mehr zu motivieren?
" Das zeigt ja schon, wie solche Leute denken: Ich habe
keine Lust zu arbeiten und ihr seid schuld. Der Fehler liegt
immer bei den anderen - sollen die sich halt was einfallen
lassen.
Ich stelle mir manchmal vor, wie man als Kunde auf sowas
reagieren würde. z.Bsp. beim Kauf eines BMW ... "Ja der
Motor läuft nicht rund. Hat unser Bachelor entwickelt. Der
Test auf dem Prüfstand war ihm zu langweilig." ;-)

Problematisch finde ich eher, dass die Unternehmen zu hohe Ansprüche an die Azubis stellen. Vor 20 Jahren war es definitiv auch so, dass 15 jährige häufig keine Lust hatten, keine Hausaufgaben machten, ihr Betriebsheft schlampig führten, ungehobelt redeten ("ey alter und so") und Mist gebaut haben, sobald der Ausbilder kurz eine rauchen war. Ausbildung bedeutete damals aber in erster Linie Erziehung, in zweiter Linie Ausbildung von eigenen Fachkräften für die Zukunft des Betriebs.

Ausbildungsbetriebe hatten in erster Linie eine soziale Verantwortung zu übernehmen und taten es auch. Heute verlangen Betriebe für fast jeden Ausbildungsberuf min. Realschule, wenn nicht sogar Abi, damit man die Einsteiger möglichst schnell wertschöpfend einsetzen kann. Sobald ein Azubi erzogen werden muss, heißt es schon die Azubis wären schlecht.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Und natürlich die Praxiserfahrung bitte nicht vergessen. Gestern erst gelesen, dass eine Personalerin beklagte, dass die zukünftigen Azubis keine ausreichende Praxiserfahrung hätten. Personaler... im Studium schon den Weg des geringsten Widerstands gegangen.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

In dem Beitrag hier geht es ja um mehrere Themen gleichzeitig, ich fasse mal zusammen:

1.) Fakt ist, dass heute viel mehr ein Abitur machen und ein Studium absolvieren als früher. Einerseits haben heute viel mehr Leute die Möglichkeit dazu, andererseits wird es politisch gewollt. Ein Abitur und ein Studium sind also einfach weniger Wert, da die Anzahl der Jobs nicht mit den gestiegenen Absolventen gewachsen ist.

2.) Folglich sind die Gehälter relativ gesunken. Ein Unternehmen bekommt heute einen Bachelor zu einem Tarif, den auch ein ausgebildeter Industriekaufmann früher bekommen hätte. Warum sollte das Unternehmen nicht den formal besser ausgebildeten nehmen für das gleiche Geld?

3.) Als Einsteiger ist man oftmals mit befristeten Verträgen oder Leiharbeit konfrontiert. Ausbildung und Arbeit bis zur Rente bei Unternehmen XY ist heutzutage nicht mehr möglich. (unabhängig davon, ob es ratsam wäre) Die prekäre Beschäftigung ist aber nicht nur ein Problem des Einstiegs, sondern zieht sich oftmals lange Zeit durchs Berufsleben.
Überspitzt formuliert: Am Anfang ist man der Grünschnabel, man kann nix, wird nur befristet oder per Zeitarbeit angestellt, dann hat man ein paar "fette Jahre", und ab Ende 40 ist man beim heutigen "Jugendwahn" schon fast wieder zu alt für den Arbeitsmarkt. Zudem hat die Hire&Fire Mentalität in den Unternehmen Einzug gehalten.

4.) Unsere Gesellschaft ist zu einer Konsumgesellschaft verkommen. Es geht immer nur um besser, schneller, up to date etc. Das fängt beim Technikkram an, geht über Kleidung, Reisen und Auto bis zur Ernährung. Da waren die Menschen früher bescheidener, haben mehr gespart und so konnte man auch in jüngeren Jahren eine Familie ernähren und ggf. ein Haus abzahlen. Heute ist das kaum möglich, weil man, wie oben beschrieben, den sozialen Anschluss verliert, wenn man bei gewissen Dingen nicht mitzieht.

5.) Und jetzt zum eigentlichen Thema:
Man ist nicht nur eine Konsumgesellschaft, sondern auch eine Freizeitgesellschaft geworden. Da ist eine ganze Industrie draus gewachsen. Man hat heute Möglichkeiten, die es früher so in der Form nicht gab und die will die Einsteigergeneration auch nutzen. Der Job wird als Mittel zur Geldanschaffung gesehen, aber nicht viel mehr. Der unbedingte Karrierewille ist nicht so ausgeprägt wie früher, man fokussiert sich viel mehr als früher auf den Aspekt Freizeit und Konsum.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Von den Leuten die ich kenne und nach der Uni im Job sind schuftet jeder im Schnitt 50h minimum bei im schnitt 45k. Sorry, aber fehlende Arbeitsmoral sieht für mich anders aus. Man kann sich als Unternehmen natürlich auch unglückliche Mitarbeiter züchten, indem man sie behandelt wie austauschbar und alle 3 jahre einfach ein schlag neue von der Uni holt. Da brauch man sich dann aber nicht beklagen, dass die generation danach schon mit einer LMAA Einstellung in den Betrieb kommt wenn sie wissen das sie eh nur noch 3 jahre dort bleiben und nix drauf geben können, was mit dem Unternehmen eigentlich ist.

PS mir gehts genaus. Mein Arbeitgeber hat in der ersten Einführungsveranstaltung direkt gesagt, dass sie kein life time employer sind, keinen Wert darauf legen einer zu sein und die durchschnittliche verweildauer der heutigen Einsteiger bei 3 Jahren liegt.

Warum zum Teufel sollt ich mir da noch mehr den Arsch aufreißen als ohnehin schon? Die 3 Jahre krieg ich auch rum wenn ich Dienst nach Vorschrift mach und die Zeugnisse sind eh alle einheitsgenormt. Selbst schuld! Man erntet was man säht!

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BW-Berater

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Lounge Gast schrieb:

In dem Beitrag hier geht es ja um mehrere Themen
gleichzeitig, ich fasse mal zusammen:

1.) Fakt ist, dass heute viel mehr ein Abitur machen und ein
Studium absolvieren als früher. Einerseits haben heute viel
mehr Leute die Möglichkeit dazu, andererseits wird es
politisch gewollt. Ein Abitur und ein Studium sind also
einfach weniger Wert, da die Anzahl der Jobs nicht mit den
gestiegenen Absolventen gewachsen ist.
Dann untermaure diesen "Fakt" doch bitte mit Zahlen.
Auch wenn man eine Behauptung noch so oft wiederholt wird sie nicht wahr.
Der Bedarf an Akademikern hat sich sehr wohl drastisch erhöht...

2.) Folglich sind die Gehälter relativ gesunken. Ein
Unternehmen bekommt heute einen Bachelor zu einem Tarif, den
auch ein ausgebildeter Industriekaufmann früher bekommen
hätte. Warum sollte das Unternehmen nicht den formal besser
ausgebildeten nehmen für das gleiche Geld?

Die preisbereinigten Reallöhne sind mit Ausnahme der Zeit von 2004-2008 stetig gestiegen und liegen heute deutlich höher (netto) als zum Beispiel 1970.
http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_02.c.289465.de

Oder einfacher ausgedrückt: Heute muss man weniger lange arbeiten, um sich zum Beispiel ein Bier oder eine Waschmaschine leisten zu können.
http://www.spiegel.de/flash/flash-23239.html

3.) Als Einsteiger ist man oftmals mit befristeten Verträgen
oder Leiharbeit konfrontiert. Ausbildung und Arbeit bis zur
Rente bei Unternehmen XY ist heutzutage nicht mehr möglich.
(unabhängig davon, ob es ratsam wäre)

Befristung macht die Sache schwieriger, aber trotzdem geht es Akademikern sehr gut.

Die prekäre
Beschäftigung ist aber nicht nur ein Problem des Einstiegs,
sondern zieht sich oftmals lange Zeit durchs Berufsleben.

Belege?

Überspitzt formuliert: Am Anfang ist man der Grünschnabel,
man kann nix, wird nur befristet oder per Zeitarbeit
angestellt, dann hat man ein paar "fette Jahre",
und ab Ende 40 ist man beim heutigen "Jugendwahn"
schon fast wieder zu alt für den Arbeitsmarkt.

Wenn "überspitzt formuliert" hier synonym für "falsch" ist, stimme ich dir zu...

Zudem hat die
Hire&Fire Mentalität in den Unternehmen Einzug gehalten.

Noch nie in den USA, Kanada, Mexiko etc gewesen?
Ich schon, deswegen lass dir gesagt sein: Hire and Fire - Mentalität sieht ganz anders aus als in Deutschland. Wie man 2008/2009 gesehen hat, sind Unternehmen heute eher daran interessiert, ihre Mitarbeiter langfristig zu halten.

4.) Unsere Gesellschaft ist zu einer Konsumgesellschaft
verkommen. Es geht immer nur um besser, schneller, up to date
etc. Das fängt beim Technikkram an, geht über Kleidung,
Reisen und Auto bis zur Ernährung.

Konsumgesellschaft ist Deutschland seit dem Wirtschaftswunder...
Auch wenn es heute viel extremer ist.

Da waren die Menschen
früher bescheidener, haben mehr gespart und so konnte man
auch in jüngeren Jahren eine Familie ernähren und ggf. ein
Haus abzahlen. Heute ist das kaum möglich, weil man, wie oben
beschrieben, den sozialen Anschluss verliert, wenn man bei
gewissen Dingen nicht mitzieht.

Oder zumindest glaubt den sozialen Anschluss zu verlieren :/
Dem Abschnitt stimme ich zu.

5.) Und jetzt zum eigentlichen Thema:
Man ist nicht nur eine Konsumgesellschaft, sondern auch eine
Freizeitgesellschaft geworden. Da ist eine ganze Industrie
draus gewachsen. Man hat heute Möglichkeiten, die es früher
so in der Form nicht gab und die will die
Einsteigergeneration auch nutzen.

Einverstanden.

Der Job wird als Mittel zur
Geldanschaffung gesehen, aber nicht viel mehr.

Im Gegenteil. Früher war arbeiten ein Mittel um Geld zu bekommen. Aufstieg ein Mittel um mehr Geld und Status zu bekommen.
Heute sind die Ansprüche höher, Geld ist nicht alles. Vielleicht sind Arbeitgeber mit Berufsanfängern deswegen unzufrieden, weil sie keine Lust haben "historisch gewachsene" Prozesse zu befolgen, die absolut bescheuert sind. Oder drei Hierarchieebenen mit durchzufüttern, die nur zum Selbstzweck existieren. Vorgesetzte mit einem despotischen Führungsstil sind auch nicht gerne gesehen. Unbezahlte Überstunden sind auch etwas verpöhnt bei vielen jetzigen Berufseinsteigern.
Das birgt ein gewisses Konfliktpotential.

Der unbedingte
Karrierewille ist nicht so ausgeprägt wie früher, man
fokussiert sich viel mehr als früher auf den Aspekt Freizeit
und Konsum.

Und das ist ein sehr positiver Trend :)

Und auch heute kann man mit 2200 Euro Netto für ein Haus sparen und Kinder bekommen und danach nahe an Hartz IV zu sein. Natürlich nicht in der Münchner Innenstadt oder im Frankfurter Nordend. Aber das konnte man auch vor 40 Jahren nicht so einfach...

Das Problem mit den heutigen Berufsanfängern (in Deutschland) ist ganz einfach eins: Sie sind anders. Und damit kommen viele Unternehmen/Teamleiter nicht klar.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

der 2. punkt funktioniert aber nicht bei allen studiengängen ...

ich muss sagen, dass ich keine ahnung habe, was ein industrie kfm macht oder was man im bwl studium überhaupt tut. kann mir jedoch vorstellen, dass es da überschneidungen gibt.

jedoch bei studiengängen wie z.b. mathematik gibt es meines wissens nach keine ausbildung, die auch nur irgendetwas damit zu tun hat und trotzdem liegen die gehälter nicht sonderlich höher.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

"Die Menschen waren früher bescheidener"

Absolut richtig. Mir fallen auf Anhieb unzählige Beispiele ein.

Z.B. Urlaub früher: Teutonen-Grill an der Adria oder Garda-See.
Urlaub heute: Brasilien, Thailand oder Californien oder Karibik.

Fahrrad früher: Fünfgang-Nabenschaltung für schöne kleine Touren.
Fahrrad heute: Stadtrad, Mountainbike (Fully), Rennrad.

Sport früher: Tennisverein. Z.B. 30? Jahresbeitrag.
Sport heute: Fitnessstudio; 60Euro pro Monat.

Essen gehen früher: Mit der Familie zusammen z.B. vier mal pro Jahr.
Essen gehen heute: Ich mit meiner Partnerin ca. 1,5 mal pro Woche.

Telekommunikation früher: Festnetzanschluss.
Telekommunikation heute: I-Net-Flat, Festnetz und Handy.

Es stimmt schon: Wir konsumieren wesentlich mehr als noch vor 30 oder 40 Jahren.
Ändert aber nichts daran, dass die Reallöhne deutlich gesunken sind infolge des internationalen Abrutschens und der nationalen Lohnsenkungspolitik. Aber unser sehr stark verändertes Konsumverhalten tut auch einen großen Teil dazu.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Sorry: Meinte mit Tennisverein natürlich 300 Euro Jahresbeitrag...
Tippfehler.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Ich sehe das eher andersherum!

Mein 1. AG war ein KMU mit ca. 500 MA. Gerade die neuen waren eher die, die abends länger da waren und Gas geben wollten.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Dein Beitrag war bis zu dem Punk ok, ab da kann ich nicht mehr zustimmen.

Ich bin 27, meine Freundin 26. Wir schauen uns gerade nach Wohnungen / Häusern um (Süd-Hessen, nähe Mannheim, rund 35k Einwohner).

Neue Wohnungen mit ca. 110m² sind für ca. 200k netto (ohne Grunderwerb, Markler, Notar) zu haben.

Reihenhäuser in gepflegtem Zustand mit kleinem Garten ab ca. 260k, alleinstehend ab ca. 350k.

Zu zweit wäre das machbar. Wenn wir früher oder später ein Kind mit ins Spiel bringen, wirds schon schwieriger. Selbst wenn sie relativ früh wieder arbeiten gehen würde.

Lounge Gast schrieb:

Warum sollte das denn so sein? Versteh ich nicht. Zudem ist
das durchaus auch heute noch möglich. Es gibt genügend Dörfer
und Kleinstädte in ganz Deutschland wo man einen gut
bezahlten Job bekommt und ein Riesenhaus für 150.000 Euro
erwerben kann. Da will aber natürlich keiner hin. Ich
übrigens auch nicht. Früher war insb. DAS anders. Man zog
dort hin, wo es der Familie unterm Strich am besten ging.
Außerdem wird die Generation deiner Eltern und Großeltern
etliche Sachen nicht gehabt haben, die heute seltsamerweise
fast alle als notwendig erachten (Urlaub in der Karibik bspw.
oder nach 2 J. ein neues Automodell) Wer heute so
zurückhaltend lebt wie die Leute früher, kann sich auch die
gleichen Sachen leisten, inkl. Haus und noch viel mehr (nur
halt nicht in München oder HH, aber definitiv im Thüringer
Wald, Erzgebirge, usw.)

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Lounge Gast schrieb:

Dein Beitrag war bis zu dem Punk ok, ab da kann ich nicht
mehr zustimmen.

Ich bin 27, meine Freundin 26. Wir schauen uns gerade nach
Wohnungen / Häusern um (Süd-Hessen, nähe Mannheim, rund 35k
Einwohner).

Neue Wohnungen mit ca. 110m² sind für ca. 200k netto (ohne
Grunderwerb, Markler, Notar) zu haben.

Reihenhäuser in gepflegtem Zustand mit kleinem Garten ab ca.
260k, alleinstehend ab ca. 350k.

Zu zweit wäre das machbar. Wenn wir früher oder später ein
Kind mit ins Spiel bringen, wirds schon schwieriger. Selbst
wenn sie relativ früh wieder arbeiten gehen würde.

Naja, aber der gesamte "Raum" Südhessen ist schon noch ziemlich attraktiv und entsprechend teuer. Ich meine die Gebiete in Deutschland in denen unterm Strich derzeit! jährlich eine Abwanderung herrscht. D.h. Kleinstadt mit 3000 Einwohnern oder auch anliegende Dörfer mit 250 Einwohnern. Der Arbeitgeber ist dann in der "großen City" 25 km weiter, die einem mit 40000 Einwohnern dann wie NYC vorkommt. Auch dort gibt es sehr attraktive Arbeitgeber mit guten Löhnen. Wenn man sich mit seiner gesamten Familie in diese Gebiete aufmacht, hat man das alles durchaus, insb. im Osten.

Früher hat man das tatsächlich extrem häufig so gemacht. Da hieß es dann gerne mal, "wir ziehen nach "Dorfhausen", weil Papa dort eine Arbeit gefunden hat und ein kleines Haus leer steht bzw. ein neues günstig aufgebaut werden kann" Ich persönlich würde das niemals tun, aber möglich ist das noch heute.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Eines kann man auf jeden Fall festhalten:
Früher war der Arbeitsmarkt besser!

Heute schaut der Arbeitsmarkt folgendermaßen aus:

  • Großes Gehaltsgefälle zwischen Konzernen/AG, Mittelständlern und Zeitarbeit
  • Reallohnverlust (außer bei tarifgebundenen Firmen)
  • Leiharbeit, Dienstleister, Outsourcing, ANÜ, Werkverträge, Befristung usw. sind Standard
  • oftmals keine klassische Rekrutierung von Mitarbeitern mehr (z. B. über Stellenanzeigen), sondern Personalbeschaffung aus dem Pool der Zeitarbeiter, die sowieso schon in der Firma tätig sind
  • "101-%-Kandidaten" - Versteifung auf den idealen Bewerber
  • kaum Einarbeitung, übertriebener Fokus auf Berufserfahrung
  • kein Quereinstieg bzw. Wechsel des Fachbereichs mehr möglich
  • zu strenger Kündigungsschutz, daher boomt die Zeitarbeit
  • zu viele Privilegien für die Stammbelegschaft (Gehälter, interner Stellen-Basar, Dienstwagen, etc.)
  • zu wenig Transparenz (keine Liste mit tarifgebundenen Firmen verfügbar - kein Druck auf tariflose Firmen)
  • Doppel-Einkommen nötig (früher konnte auch der Alleinverdiener problemlos ein Haus bauen)
  • hohe Flexibilität der AN wird vorausgesetzt (Umzug, unbezahlte Ü-Stunden, Versetzung, Arbeitsdichte)
  • "Wenn es der Wirtschaft gut geht, gehts auch den Beschäftigten gut" gilt nicht mehr
  • viele Privilegien für die Wirtschaft, ohne das Beschäftigte profitieren (Befreiung EEG-Umlage, SV-Beitrag "eingefroren", usw.)
  • schlechtere Planbarkeit wg. Befristung, Zeitarbeit und Outsourcing
  • zu wenig Berichterstattung über Gehälter und Verdienstmöglichkeiten, starker Fokus auf H4-Bezieher, Geringverdiener (ja, ich weiß nach tausend Berichten, dass ein Ungelernter bei Daimler oder Amazon für Anlerntätigkeiten 8 ?/h verdient), Manager-Gehälter
  • zu positive Darstellung von Mittelständlern und Familienunternehmen, wo es oft keinen Tarif und keine Mitbestimmung gibt
  • große Diskrepanz zwischen der Entwicklung von Kapitalvermögen/Unternehmensgewinnen und Gehältern
  • demografischer Wandel als Vorwand, um Gehaltsniveau durch Zuwanderung und Absolventenschwemme niedrig zu halten

Das dürfte es so ziemlich gewesen sein ;). Vor allem das Thema "Demografischer Wandel" find ich interessant. Früher hab ich gehofft, davon profitieren zu können. Ich glaube aber immer mehr, dass die Wirtschaft die Verrentungswelle nutzt, um Stellen heimlich durch ausbleibende Nachbesetzung abzubauen. Mehr offene Stellen gibts jedenfalls nicht, trotz des aktuellen Booms.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Das Thema "Demografischer Wandel" ist ein Mythos!

Sollten den Unternehmen die hunderte von Bewerbungen auf eine Stelle ausgehen, wird die Politik schon dafür sorgen, dass die Tore noch weiter geöffnet werden und nicht nur Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU gilt, sondern jeder mit Studium hier ohne Probleme arbeiten kann.

Deutschland profitiert davon doppelt. Zum einen werden die guten Leute aus anderen Staaten abgezogen, zum anderen läuft jeder hier in seinem Hamsterrad noch etwas flotter (die Löhne bleiben natürlich konstant niedrig).

Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass man das im Ausland weiterhin so hinnimmt. Die Rumänen und Bulgaren stehen demnächst komplett ohne Ärzte, Ingenieure und Altenpfleger da, die sind davon bestimmt nicht begeistert.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Dann müssten dort ja exorbitante Gehälter angeboten werden? Warum nicht mal ein paar Jahre im Osten arbeiten und sich danach ein Haus in einem schicken Viertel Münchens oder Hamburgs kaufen?

Lounge Gast schrieb:
Die Rumänen und Bulgaren stehen

demnächst komplett ohne Ärzte, Ingenieure und Altenpfleger
da, die sind davon bestimmt nicht begeistert.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

"Die preisbereinigten Reallöhne sind mit Ausnahme der Zeit von 2004-2008 stetig gestiegen und liegen heute deutlich höher (netto) als zum Beispiel 1970."
Ich rede ja auch nicht von der Zeit 1970 vs. 2014...

"Oder einfacher ausgedrückt: Heute muss man weniger lange arbeiten, um sich zum Beispiel ein Bier oder eine Waschmaschine leisten zu können."
Trifft für manche Artikel zu, aber man kauft sich heute eben häufiger Produkte wie Waschmaschine, TV - Gerät usw. Wie geschrieben, um den sozialen Anschluss nicht zu verlieren gibt es heute unzählige Möglichkeiten, Geld auszugeben. Daraus ist ein Wirtschaftszweig gewachsen. Von daher hinkt auch dieser Vergleich. Wer ernährt sich heute nur von Eiern und Kartoffeln, wenn man nur diese als Maßstab nimmt? Es gibt doch auch hippe Soja-Würstchen. Und die sind heute glaub (relativ) teurer als eine Wurst damals (1990er) vom Metzger.

"Befristung macht die Sache schwieriger, aber trotzdem geht es Akademikern sehr gut."
Früher war ein Studium noch mehr als heute eine Garantie auf einen guten Job. Ich bin echt irritiert, wenn ich sehe, wie viele junge, gut ausgebiltete Leute bei uns im Konzern in Leiharbeit arbeiten. Wie eben oben geschrieben, dadurch, dass jeder heute ein Studium (sei es "nur" Abendstudium oder Fernstudium) macht sinkt das Durchschnittsniveau. Ob es heute diesem Durchschnitt besser geht glaube ich nicht.

"> Die prekäre

Beschäftigung ist aber nicht nur ein Problem des Einstiegs,
sondern zieht sich oftmals lange Zeit durchs Berufsleben.
Belege?"
Einmal Zeitarbeit, immer Zeitarbeit. Drehtüreffekt. 2/3 der ausgeschriebenen Stellen werden über Zeitarbeit besetzt, viele Konzerne Stellen grundsätzlich nur befristet ein. Wie geschrieben, folgt man der Fachkräftemangelpropaganda dürfte es ja kaum arbeitslose oder in Zeitarbeit beschäftigte Akademiker geben. Ich hab mal gelesen, dass 1/3 der Akademiker bis 35 noch keine Festanstellung hatte.

"Noch nie in den USA, Kanada, Mexiko etc gewesen?
Ich schon, deswegen lass dir gesagt sein: Hire and Fire - Mentalität sieht ganz anders aus als in Deutschland. Wie man 2008/2009 gesehen hat, sind Unternehmen heute eher daran interessiert, ihre Mitarbeiter langfristig zu halten."
Nein, war ich noch nie. Trotzdem hat sich die Lage in Deutschland im letzten Jahrzehnt geändert, es wird viel schneller als früher gekündigt, rationalisiert, umstrukturiert usw.

antworten
BW-Berater

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Ihr werft immer mit wilden Behauptungen um euch, könnt aber keinerlei Belege bringen. Was ihr bestenfalls bringt, sind persönliche Erfahrungsberichte und die sind wertlos. Alle meiner Kommilitonen mit denen ich Kontakt habe, sind mit effektiv 50k+ eingestiegen. Zwei Jahre später ist mir kein Fall bekannt, der weniger als 60k verdient. Keiner war nach dem Studium auch nur einen Tag arbeitslos. Alles Bachelor. Gruppe: ca 60 Personen.
Was sagt das aus? Nichts.

Ich rede ja auch nicht von der Zeit 1970 vs. 2014...

Von welcher Zeit dann? Von den 4 Jahren in 65 Jahren Bundesrepublik Deutschland an denen die Reallöhne nicht gestiegen sind? Ernsthaft?

Trifft für manche Artikel zu, aber man kauft sich heute eben
häufiger Produkte wie Waschmaschine, TV - Gerät usw.

Nicht unbedingt Waschmaschinen, aber ja, hier hast du recht. Aber das hat doch nichts mit Gehältern, Arbeitsmarkt oder Arbeitsmoral zu tun. Auch 1950 konnte man sein Geld verprassen, genauso wie 1970, 1990 oder 2000.
Es geht hier um freiwilligen Konsum. Und wer viel mehr konsumiert als die Vorgeneration das in dem Alter getan hat, der muss sich nicht wundern, dass er viel weniger spart...
Der soziale Zwang ist hier aus meiner Sicht nur ein Teil und oft nur eine Ausrede.

dadurch, dass jeder heute ein Studium (sei es "nur"
Abendstudium oder Fernstudium) macht sinkt das
Durchschnittsniveau.

Und dadurch, dass die Pädagogik und Förderung sich weiterentwickelt haben, steigt das Durchschnittsniveau.
Durch höheren Konkurrenzdruck steigt auch das Durchschnittsniveau.
2 zu 1 für die Steigerung... (Achtung Ironie)
Ich würde auch hier gerne mal Belege sehen...

Nein, war ich noch nie. Trotzdem hat sich die Lage in Deutschland
im letzten Jahrzehnt geändert, es wird viel schneller als früher
gekündigt, rationalisiert, umstrukturiert usw.

Belege?
Wenn doch so schnell und gerne gekündigt wird, warum haben dann so viele Unternehmen in Deutschland in der Krise viel Geld investiert um Mitarbeiter nicht entlassen zu müssen, obwohl man nicht genügen Arbeit hatte? Stichwort: Kurzarbeit.

Wie geschrieben, folgt man der Fachkräftemangelpropaganda
dürfte es ja kaum arbeitslose oder in Zeitarbeit beschäftigte
Akademiker geben. Ich hab mal gelesen, dass 1/3 der
Akademiker bis 35 noch keine Festanstellung hatte.

Fachkräftemangel: Ist vorhanden, nur eben nicht für jeden Beruf. Wann wird das mal verstanden? Ich bekomme mindestens alle zwei Wochen ein Jobangebot. In meinem Bereich (SAP) herrscht Fachkräftemangel. Im Marketing oder 0815-BWL eben nicht...
Zu den Festanstellungen: Belege?

Demokrafischer Wandel

Zu behaupten, der demografische Wandel wäre ein Mythos ist wirklich lächerlich. Niemand stellt ernsthaft den demokratischen Wandel in Frage. Deutschland wird immer älter und immer weniger Nachwuchs kommt nach. Ohne Zuwanderung würde unser Staat bald zusammenbrechen.

Auf den Beitrag mit den vielen Spiegelstrichen lohnt es sich nicht mal wirklich einzugehen, weil fast alles haltlose und falsche Behauptungen sind. Ein paar Beispiele:

  • Großes Gehaltsgefälle zwischen Konzernen/AG, Mittelständlern und Zeitarbeit

Konzerne zahlen schon seit 50 Jahren mehr als Mittelständler...
Das sich das Gefälle verstärkt hat, würde ich gerne mal fundiert sehen.

  • Reallohnverlust (außer bei tarifgebundenen Firmen)

Belege? Meine Quelle sagt: Abgesehen von den 4 Jahren steigen die Reallöhne...

  • Leiharbeit, Dienstleister, Outsourcing, ANÜ, Werkverträge, >Befristung usw. sind Standard

Belege?

  • oftmals keine klassische Rekrutierung von Mitarbeitern mehr (z. >B. über Stellenanzeigen), sondern Personalbeschaffung aus dem
    Pool der Zeitarbeiter, die sowieso schon in der Firma tätig sind

Dafür sehe ich aber doch sehr viele Stellen...

  • "101-%-Kandidaten" - Versteifung auf den idealen Bewerber

Lass mich überlegen...nein. Jede Stellenanzeige beschreibt den Wunschkandidaten. Genauso wie ich weiß, dass ich mein Wunschauto (250+ PS, 3l Verbrauch, Echtzeitnavi, 1500km Reichweite, Neuwagen ohne Kilometer, max. 25.000 Euro) nicht bekomme, wissen auch die Personaler, dass sie den Traumkandidaten nicht bekommen werden.
Kleine Anekdote: Bei meinem jetzigen Job wurde ich angeschrieben, ob ich nicht Interesse hätte. Beim Telefongespräch hat mir die Personalerin auch die Stellenausschreibungen gezeigt und erklärt. Ich habe die Voraussetzungen vielleicht zu 60-70% erfüllt und das wusste die Personalerin, bevor sie mich angeschrieben hatte und meinte auf meine Nachfrage: "Das ist schon eine gute Quote."

Der Arbeitsmarkt heute ist anders als früher. Härter, herausfordernder und anspruchsvoller. So ist die Welt und die gesamte Wirtschaft nun mal. Die eigentlich richtige Reaktion wäre, härter an sich selbst zu arbeiten. Sich immer verbessern zu wollen und hohe Maßstäbe an sich selbst zu setzen.
Immer häufiger sehe ich aber vor allem eine Reaktion: Ausreden und Entschuldigungen. Alles ist so schwer, früher war alles besser.
Alles geht den Bach runter (was übrigens jede Generation bisher dachte wegen Weltkriege, kalter Krieg, Terrorismus, Religionskriege etc.).
Selbst wenn es so ist, was hilft es darüber zu jammern?

Womit ist einem persönlich geholfen, wenn er feststellt das alles so schwer ist? Es wird nicht leichter. Es wird nicht fairer, nur weil man laut sagt, wie unfair es ist.
Und versteht mich nicht falsch, zurücklehnen und sagen alles ist toll ist auch nicht der bessere Weg. Aufstehen und etwa ändern, das ist der richtige Weg. Seine Situation kann jeder ändern und wenn er will, auch die Situation seiner Mitmenschen. Das funktioniert nur nicht vom Sofa aus...

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

BW-Berater schrieb:

Lass mich überlegen...nein. Jede Stellenanzeige beschreibt
den Wunschkandidaten. Genauso wie ich weiß, dass ich mein
Wunschauto (250+ PS, 3l Verbrauch, Echtzeitnavi, 1500km
Reichweite, Neuwagen ohne Kilometer, max. 25.000 Euro) nicht
bekomme, wissen auch die Personaler, dass sie den
Traumkandidaten nicht bekommen werden.
Kleine Anekdote: Bei meinem jetzigen Job wurde ich
angeschrieben, ob ich nicht Interesse hätte. Beim
Telefongespräch hat mir die Personalerin auch die
Stellenausschreibungen gezeigt und erklärt. Ich habe die
Voraussetzungen vielleicht zu 60-70% erfüllt und das wusste
die Personalerin, bevor sie mich angeschrieben hatte und
meinte auf meine Nachfrage: "Das ist schon eine gute
Quote."

Da sind wir aber wieder bei den von dir durchaus zurecht kritisierten subjektiven Einschätzungen und persönlichen Erfahrungen. Ich erlebe persönlich etwas ganz anderes. Sicherlich spiegelt eine Stellenanzeige den nicht existenten 100%-Kandidaten wider. Dennoch erfüllte ich bei sämtlichen Unternehmen, die mich sehen wollten das Profil zu min. 85-90%. Bezüglich der Auflistung der Aufgaben/Tätigkeiten war ich jeweils zu 100% davon überzeugt, dass ich das kann. Ausnahmslos alle Bewerbungen mit 60-70 % führten nicht einmal zu einem einzigen VG.

Der Arbeitsmarkt heute ist anders als früher. Härter,
herausfordernder und anspruchsvoller. So ist die Welt und die
gesamte Wirtschaft nun mal. Die eigentlich richtige Reaktion
wäre, härter an sich selbst zu arbeiten. Sich immer
verbessern zu wollen und hohe Maßstäbe an sich selbst zu
setzen.
Immer häufiger sehe ich aber vor allem eine Reaktion:
Ausreden und Entschuldigungen. Alles ist so schwer, früher
war alles besser.
Alles geht den Bach runter (was übrigens jede Generation
bisher dachte wegen Weltkriege, kalter Krieg, Terrorismus,
Religionskriege etc.).
Selbst wenn es so ist, was hilft es darüber zu jammern?

Womit ist einem persönlich geholfen, wenn er feststellt das
alles so schwer ist? Es wird nicht leichter. Es wird nicht
fairer, nur weil man laut sagt, wie unfair es ist.
Und versteht mich nicht falsch, zurücklehnen und sagen alles
ist toll ist auch nicht der bessere Weg. Aufstehen und etwa
ändern, das ist der richtige Weg. Seine Situation kann jeder
ändern und wenn er will, auch die Situation seiner
Mitmenschen. Das funktioniert nur nicht vom Sofa aus...

Grds. stimme ich dir da zu. Aber der Arbeitsmarkt ist insb. für Berufseinsteiger nicht in erster Linie schwierig i.S.v. "dann mach ich mal ein bisschen mehr und streng mich an", wie bei einer Matheaufgabe, die man nicht versteht, o.ä. Der "Bewerbungsprozess" ist in vielen Bereichen fast schon willkürlich. Letztlich wird man doch fast immer aufgrund kleiner subjektiver Sympathien genommen oder eben nicht. Seinen Charakter kann man nicht "verbessern", wenn es nichts zu verbessern gibt. Außerdem: Von 5 Unternehmen, die mir nach der Absage ein Feedback gaben, bekam ich jeweils 5 unterschiedliche Gründe, die man zudem nicht ändern kann (da in der Vergangenheit) und m.E. auch bei weitem kein Hindernis für die Position darstellten.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Das ist eine große Weisheit (keine Ironie). Diese Erkenntnis gehört zum Erwachsenwerden und ist sehr schmerzhaft, weil sie ganz automatisch ein kleines Stück Verbitterung mit sich bringt. Aber irgendwann muss man leider einsehen, dass es niemanden gibt, der die Mängel dieser Welt wieder richtet, wenn ich ihn nur ordentlich darauf hinweise.

"Womit ist einem persönlich geholfen, wenn er feststellt das alles so schwer ist? Es wird nicht leichter. Es wird nicht fairer, nur weil man laut sagt, wie unfair es ist.
Und versteht mich nicht falsch, zurücklehnen und sagen alles ist toll ist auch nicht der bessere Weg. Aufstehen und etwa ändern, das ist der richtige Weg. Seine Situation kann jeder ändern und wenn er will, auch die Situation seiner Mitmenschen. Das funktioniert nur nicht vom Sofa aus... "

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Du hast schon recht.

Aber das kann doch auch nicht dein Ernst sein, dass man in ein 3000 Seelen Dorf ziehen muss, wo man 10km zum nächsten Rewe fahren muss, um sich ein Haus kaufen zu können.

Davon abgesehen ist es hier für mich (bin ITler) mehr als gut, was die Jobs angeht. Der Begriff IT-Cluster Rhein-Main-Neckar kommt nicht von ungefähr.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Dein Beitrag war bis zu dem Punk ok, ab da kann ich nicht
mehr zustimmen.

Ich bin 27, meine Freundin 26. Wir schauen uns gerade nach
Wohnungen / Häusern um (Süd-Hessen, nähe Mannheim, rund
35k
Einwohner).

Neue Wohnungen mit ca. 110m² sind für ca. 200k netto (ohne
Grunderwerb, Markler, Notar) zu haben.

Reihenhäuser in gepflegtem Zustand mit kleinem Garten ab
ca.
260k, alleinstehend ab ca. 350k.

Zu zweit wäre das machbar. Wenn wir früher oder später ein
Kind mit ins Spiel bringen, wirds schon schwieriger.
Selbst
wenn sie relativ früh wieder arbeiten gehen würde.

Naja, aber der gesamte "Raum" Südhessen ist schon
noch ziemlich attraktiv und entsprechend teuer. Ich meine die
Gebiete in Deutschland in denen unterm Strich derzeit!
jährlich eine Abwanderung herrscht. D.h. Kleinstadt mit 3000
Einwohnern oder auch anliegende Dörfer mit 250 Einwohnern.
Der Arbeitgeber ist dann in der "großen City" 25 km
weiter, die einem mit 40000 Einwohnern dann wie NYC vorkommt.
Auch dort gibt es sehr attraktive Arbeitgeber mit guten
Löhnen. Wenn man sich mit seiner gesamten Familie in diese
Gebiete aufmacht, hat man das alles durchaus, insb. im Osten.

Früher hat man das tatsächlich extrem häufig so gemacht. Da
hieß es dann gerne mal, "wir ziehen nach
"Dorfhausen", weil Papa dort eine Arbeit gefunden
hat und ein kleines Haus leer steht bzw. ein neues günstig
aufgebaut werden kann" Ich persönlich würde das niemals
tun, aber möglich ist das noch heute.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

@ BW-Berater

Du hast ein viel zu positives Bild vom Arbeitsmarkt. Alle deine Kommilitonen sind mit >50k eingestiegen? Das glaubt dir kein Mensch!

Du hast wohl deine Marktlücke gefunden und verdienst gut. Du denkst daher, anderen müsste es genauso gehen. Ich kenne auch viele Leute bei Konzernen, die ernsthaft glauben, schlecht zu verdienen. Die haben keine Ahnung wie der Arbeitsmarkt 2014 überhaupt ausschaut. Dass die mit ihrer 35 h Woche locker 20 % mehr verdienen als vergleichbar Qualifizierte anderswo, ist denen gar nicht bewusst.

Selbst viele gute Leute (Ing., Wiwi, Absolventen) sind heute gezwungen, über Dienstleister einzusteigen, weil die Konzerne Absolventen kaum noch direkt einstellen.
Außerdem ist es heute bei Konzernen üblich, Mitarbeiter direkt aus dem Pool der Zeitarbeiter (hierzu zähle ich auch Leute von Dienstleistern) zu rekrutieren. Stellenanzeigen gibts für diese Jobs kaum und wenn doch, werden die nicht veröffentlicht -> Nur der Mutige/Dumme, der über Dienstleister anheuert, wird übernommen. Normale Bewerber von außen sind vom Auswahlverfahren quasi ausgeschlossen.

Und was bei Mittelständlern abgeht, ist ja bekannt. Oft kein Tarif, keine Gleitzeit und unbezahlte Mehrarbeit.

Der Beitrag mit den vielen Aufzählungen trifft es schon gut, auch wenn er etwas zu negativ ist. Obwohl die Wirtschaft derzeit boomt und viele Firmen Rekordergebnisse abliefern, gibt es eher wenige "normale" Stellen. In Zusammenspiel mit dem sog. "Demografischen Wandel" müsste die Job-Situation deutlich besser ausschauen.

PS:
Irgendwelche Dienstleister- und ANÜ-Stellen bezeichne ich nicht als "normal". Ich rede von Stellen bei richtigen Firmen.

antworten
BW-Berater

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

@ BW-Berater

Du hast ein viel zu positives Bild vom Arbeitsmarkt. Alle
deine Kommilitonen sind mit >50k eingestiegen? Das glaubt
dir kein Mensch!

Was nichts an der Tatsache ändert. Aber ich hab ja gesagt, das es keine Aussagekraft hat.
Meine Kommilitonen (mit denen ich etwas zu tun habe/hatte) haben wie ich ein duales Studium bei der SAP absolviert und von denen ist keiner unter effektiv 50k eingestiegen. Das war aber auch keine große Kunst - die war es den Studienplatz zu bekommen.

Mein Bild vom Arbeitsmarkt stützt sich aber nicht auf mein Umfeld und auch nicht auf anonyme Foren, wo sowieso nur gemeckert wird. Sondern einfach auf Zahlen, Studien und Statistiken. Die sind (auch wenn sie nicht frei von Interessen sind) immer noch tausend mal Aussagekräftiger als anonyme Forenbeiträge mit Erfahrungen von Bekannten von Bekannten von Bekannten.

Du hast wohl deine Marktlücke gefunden und verdienst gut. Du
denkst daher, anderen müsste es genauso gehen.
Nein, ich weiß das ich als SAP-Berater mit der SAP im Lebenslauf die besten Karten habe. Aber ich weiß auch (durch eben diese Statistiken und Studien), dass es insgesamt für Akademiker doch sehr gut aussieht. Und ich weiß auch, dass es für Nicht-Akademiker viel schlechter aussieht im Regelfall.

Siehe auch:
http://www.lohnspiegel.de/dateien/einstiegsgehaelter-fuer-akademiker-innen
Ich kann noch ein paar zusätzliche Erhebungen raussuchen.

Selbst viele gute Leute (Ing., Wiwi, Absolventen) sind heute
gezwungen, über Dienstleister einzusteigen, weil die Konzerne
Absolventen kaum noch direkt einstellen.

Ich kenne sehr viele Konzerne, die direkt Absolventen einstellen...
Die Wahrheit scheint mir zu sein: Sehr viele Absolventen sind nur sehr bedingt flexibel und wenn es mit ihrem Traumjob nicht klappt, ist gleich der Arbeitsmarkt kaputt.

Und bevor das Argument kommt:
Ja, es ist unfair, dass man gezwungen sein könnte für den Job umzuziehen. Das musste mein Großvater nicht. Andererseits: Wäre ich auch Maurer geworden, hätte ich nicht umziehen müssen..
Hat sich eigentlich schon mal jemand beschwert, dass es in seiner Stadt keine Uni gibt und er zum studieren umziehen musste?
Noch jemand dafür zumindest in jeder Stadt (=2000 Einwohner) eine Uni zu bauen ;)

Außerdem ist es heute bei Konzernen üblich, Mitarbeiter
direkt aus dem Pool der Zeitarbeiter (hierzu zähle ich auch
Leute von Dienstleistern) zu rekrutieren. Stellenanzeigen
gibts für diese Jobs kaum und wenn doch, werden die nicht
veröffentlicht ->

Gerade bei Konzernen ist es heute üblich sehr strenge Prozesse im Bezug auf Stellenausschreibungen zu haben. Es gibt dann normalerweise zwei Stufen: Nur intern oder extern. Auf interne Stellen können sich Dienstleister nicht bewerben und externe sieht jeder. Das ausgeschriebene Stellen schon vor der Ausschreibung besetzt sind kann man nicht verhindern.

Außerdem: Was soll daran falsch sein, dass ein Teamleiter eine freie Stelle mit jemanden besetzt, von dem er weiß, dass er ins Team passt und Leistung bringen kann?

Einerseits sind Dienstleister furchtbar und du verteufelst sie. Das sie dann als Sprungbrett in ein Unternehmen dienen ist aber auch nicht in Ordnung. Was denn nun?

Und was bei Mittelständlern abgeht, ist ja bekannt. Oft kein
Tarif, keine Gleitzeit und unbezahlte Mehrarbeit.

Dazu empfehle ich folgende Lektüre:
http://www.ifm-bonn.org//uploads/tx_ifmstudies/106_nf_1.pdf

Fazit:
KMU sind besser als ihr Ruf, zumindest für all diejenigen, die außer der Bezahlung noch weitere Kriterien haben.

Der Beitrag mit den vielen Aufzählungen trifft es schon gut,
auch wenn er etwas zu negativ ist. Obwohl die Wirtschaft
derzeit boomt und viele Firmen Rekordergebnisse abliefern,
gibt es eher wenige "normale" Stellen.

Nein, er ist einfach nur haltlos...
Liefert doch zur Abwechslung mal Belege anstatt Behauptungen.

In
Zusammenspiel mit dem sog. "Demografischen Wandel"
müsste die Job-Situation deutlich besser ausschauen.

Dann belege mal, wie "schlecht" die Situation aussieht.

PS:
Irgendwelche Dienstleister- und ANÜ-Stellen bezeichne ich
nicht als "normal". Ich rede von Stellen bei
richtigen Firmen.

Und Personaldienstleister sind keine richtigen Firmen? Bei denen ist alles so furchtbar?
Auf kununu.com hat Randstad 3.24/5 Punkten (Mitarbeiter) bei 269 Bewertungen. Gar nicht so schlecht. Die SAP AG mit sehr guten Arbeitsbedingungen liegt bei 3.95 bei 302 Bewertungen. Die Post liegt bei 3.12 Punkten bei 399 Bewertungen. Ferchau 3.64, Adecco 3.10, Manpower 3,05.
So unzufrieden sind die Mitarbeiter wohl gar nicht...

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

@ BW-Berater
SAP? Sag ich doch ? Marktlücke! Der Bereich boomt derzeit.

Die Firma SAP zahlt außerdem sehr gut. Du schaust also durch die typische ?Konzernbrille?, was man daran merkt, dass 50k zum Einstieg normal für dich sind.

Die meisten Konzern-Beschäftigten haben völlig das Gefühl für den Arbeitsmarkt ?da draußen? verloren. Die Gehälter nach IGM-Tarif sind seit 2000 z. B. um 40 % gestiegen.
Quelle:
http://www.igmetall.de/SID-C931D271-C7186911//docs_0188977_Tariferfolge_06_2012_Web_8340ddebb1a20ea5af65b3911d0a593063d0cad0.pdf

Außerdem gibt?s in Konzernen noch viele Zusatzleistungen. Die Autobauer zahlen z. T. sogar >8k Prämie p. a. Da kommen Gehälter zusammen, die einfach nur der Wahnsinn sind.

In anderen Bereichen schaut die Entwicklung da ganz anders aus.
http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Zeitarbeit, ANÜ und Werkverträge breiten sich auch immer weiter aus.
Quelle:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/eine-million-beschaeftigte-per-werkvertrag-in-der-metallindustrie-a-933989.html

Zu den Gehältern bei KMU kann ich dir leider keine Zahlen liefern ? es gibt keine! Dort herrscht der reinste Wildwuchs. Entgeltgruppen o. ä. gibt?s nicht.

Zum Thema Absolventen-Stellen in Konzernen:
Ich hab einfach mal willkürlich 3 Dax-Konzerne (Siemens, VW, Linde) rausgesucht und nach Stellen für Absolventen/Berufsanfänger geschaut. Ergebnis:
Siemens
30 Stellen (Akademiker + Beruflich-Qualifizierte)

VW
7 Trainee-Stellen, kein Direkt-Einstieg

Linde
12 Stellen

Ziemlich mager, wenn man den derzeitigen Boom, den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel berücksichtigt, der die Stellenbesetzung ja so ?schwer? macht.

Fazit:
Der Arbeitsmarkt stellt sich für Konzern-Angestellte dramatisch besser da als für Leute in KMU. Das trifft vor allem auf die Themen Gehaltsentwicklung, Zusatzleistungen und Arbeitszeit zu. Warum will wohl jeder zum Dax-Konzern?

Leute, die auf Job-Suche sind, triffts noch härter. Dienstleister, Personalvermittler und Arbeitnehmer-Überlassung in allen Stellenbörsen. Und all das trotz Rekordzahlen!

Echte Jobs bei echten Firmen? Ergebnis s. o.

Und jetzt du!

antworten
BW-Berater

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Endlich mal Belege :)

Lounge Gast schrieb:

@ BW-Berater
SAP? Sag ich doch ? Marktlücke! Der Bereich boomt derzeit.

Die Firma SAP zahlt außerdem sehr gut. Du schaust also durch
die typische ?Konzernbrille?, was man daran merkt, dass 50k
zum Einstieg normal für dich sind.
Das 50k für den Einsteig normal für mich sind habe ich nie behauptet, nur das mein Bekanntenkreis das erzielt hat. Ich weiß ja sehr gut, dass es weit überdurchschnittlich ist. Das arithmetische Mittel liegt irgendwo bei 38-40k, der Median bei irgendwo ebi ca. 37k. Immer noch nicht schlecht für den Anfang.

Die meisten Konzern-Beschäftigten haben völlig das Gefühl für
den Arbeitsmarkt ?da draußen? verloren. Die Gehälter nach
IGM-Tarif sind seit 2000 z. B. um 40 % gestiegen.
Quelle:
http://www.igmetall.de/SID-C931D271-C7186911//docs_0188977_Tariferfolge_06_2012_Web_8340ddebb1a20ea5af65b3911d0a593063d0cad0.pdf

Akzeptiert. IGMetal und auch IGChemie-Betriebe zahlen gut.

Außerdem gibt?s in Konzernen noch viele Zusatzleistungen. Die
Autobauer zahlen z. T. sogar >8k Prämie p. a. Da kommen
Gehälter zusammen, die einfach nur der Wahnsinn sind.

In anderen Bereichen schaut die Entwicklung da ganz anders aus.
http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Auch akzeptiert. Öffentlicher Dienst dürfte aber wirklich zu den schlechteren zählen, oder?
Trotzdem hat auch der öffentliche Dienst in 13 von 19 Jahren Reallohnsteigerungen verbucht.

Zeitarbeit, ANÜ und Werkverträge breiten sich auch immer
weiter aus.
Quelle:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/eine-million-beschaeftigte-per-werkvertrag-in-der-metallindustrie-a-933989.html
Der Artikel sagt aber nichts über Akademiker aus. Bei Facharbeitern werden Werkverträge etc. zu einem immer stärkeren Problem, was aber auch durch die Gewerkschaften verursacht wird.
Bestes Beispiel die viel zitierte Daimler-Doku im ZDF, die den Gehaltzettel einer einfachen Einpackerin gezeigt hat, die mehr verdient als viele Akademiker.
Sind Werkverträge bei Akademiker so stark vertreten? Ich wage es mal zu bezweifeln, dazu finde ich aber auch keine Quelle.

Zu den Gehältern bei KMU kann ich dir leider keine Zahlen
liefern ? es gibt keine! Dort herrscht der reinste Wildwuchs.
Entgeltgruppen o. ä. gibt?s nicht.

Dazu gibt es viele Zahlen. Große Unternehmen zahlen deutlich mehr als kleine Unternehmen. Je nach Studie kommen so Ergebnisse um die 30% heraus.
Der verlinkte Artikel zu KMU zeigt aber auf, dass viele wichtige Punkte in KMU besser sind.

Zum Thema Absolventen-Stellen in Konzernen:
Ich hab einfach mal willkürlich 3 Dax-Konzerne (Siemens, VW,
Linde) rausgesucht und nach Stellen für
Absolventen/Berufsanfänger geschaut. Ergebnis:
Siemens
30 Stellen (Akademiker + Beruflich-Qualifizierte)
Allein bei Siemens gibt es drei Trainee und zwei Trainee-ähnliche Programme. Bei den 30 Ausschreibungen sind vermutlich mehr Stellen dahinter. Wie viele Stellen dahinter stehen weiß man nicht; von einigen DAX-Unternehmen weiß ich, dass hinter einer Stellenausschreibung auch mehrere Stellen stehen können.In Deutschland gibt es außerdem 91 (81 unbefristet) Stellenangebote für Young Professionals im Direkteinstieg. Auch die sind für Absolventen möglich. => 121 Stellen + x (z.B. eine Ausschreibung für x Stellen/Trainees) - y (schon vergeben)
Außerdem übernimmt Siemens auch die eigenen dualen Studenten.

VW
7 Trainee-Stellen, kein Direkt-Einstieg
Bei VW sieht es ja wirklich mau aus.

Linde
12 Stellen

Ziemlich mager, wenn man den derzeitigen Boom, den
Fachkräftemangel und den demografischen Wandel
berücksichtigt, der die Stellenbesetzung ja so ?schwer? macht.
Absolventen sind aber nur sehr selten Fachkräfte ;)
Momentan haben auch meistens weniger Konzerne zu kämpfe als KMU. Und Absolventen müssen nicht nur auf Einsteigerjobs schauen; 1-3 Jahre geforderte Berufserfahrung ist etwas, worauf sich auch ein Absolvent bewerben kann.
Aber ja, viele DAX-Konzerne haben nicht viele dedizierte Einsteigerstellen, aberndie würde auch kein Dienstleister wegnehmen, der hat ja schon Berufserfahrung ;)

Fazit:
Der Arbeitsmarkt stellt sich für Konzern-Angestellte
dramatisch besser da als für Leute in KMU. Das trifft vor
allem auf die Themen Gehaltsentwicklung, Zusatzleistungen und
Arbeitszeit zu. Warum will wohl jeder zum Dax-Konzern?
Finanziell sind Konzerne KMU überlegen, das bestreite ich auch nicht. Trotzdem haben KMU auch wesentliche Vorteile - siehe Studie in meinem letzten Post. Und nicht jeder will zum Dax-Konzern ;)

Leute, die auf Job-Suche sind, triffts noch härter.
Dienstleister, Personalvermittler und
Arbeitnehmer-Überlassung in allen Stellenbörsen. Und all das
trotz Rekordzahlen!
Wobei die Mitarbeiter bei Personalvermittlern scheinbar ja nicht so unzufrieden sind.
Werkverträge werden im Moment bei vielen Konzern extrem stark eingeschränkt wegen Scheinselbstständigkeit etc. Auch bei Dienstleistern stellt sich im Moment vielen Konzernen die Frage: Sind das noch fremde Kräfte oder schon eigene?

Echte Jobs bei echten Firmen? Ergebnis s. o.
Es gab 2012 etwa 413.000 Absolventen. Davon etwas 38.000 Lehrer. Bleiben also etwas 375.000 Absolventen. Die sind alle bei Personaldienstleistern eingestiegen?
Oder sind KMU-Jobs auch keinen echten Jobs?

Das Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit (=Lohn/Gehalt) lag 2011 pro Haushalt bei durchschnittlich 2.381 Euro. Pro Haushalt.
Der durchschnittliche (arithm. Mittel) Bruttojahresarbeitslohn je Arbeitnehmer lag 2010 bei 27.997 Euro. Der Medianwert liegt bei etwas unter 25.000 Euro.
Absolventen murren über Einstiegsgehälter von 35-40k Euro. Und darum, wie schwer sie es doch haben. Vielleicht sind es nicht die DAX30-Arbeitnehmer, die etwas die Bodenhaftung verloren haben...

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Lounge Gast schrieb:

  • Leiharbeit, Dienstleister, Outsourcing, ANÜ, Werkverträge,
    Befristung usw. sind Standard
  • oftmals keine klassische Rekrutierung von Mitarbeitern mehr
    (z. B. über Stellenanzeigen), sondern Personalbeschaffung aus
    dem Pool der Zeitarbeiter, die sowieso schon in der Firma
    tätig sind

----------

Kann das jemand bestätigen? Ich kenne nicht einen Wiwi, der als Leiharbeiter übernommen wurde. Das scheint mir ein Faß ohne Boden zu sein, wo sich die Leute die Klinke in die Hand geben.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Ja, so war das damals; damals waren aber viele Dinge auch noch anders.

Papa trug sein Geld nicht in eine amerikanische Kaffeehauskette, bestellte nicht teure Singles bei einem amerikanischen Musikversandhaus namens "Apfel", wollte nicht jedes Jahr ein neues Notizbuch oder Serviertablett, trug seine Manchesterhosen, bis sie aufgetragen waren (anstatt viel Geld dafür zu bezahlen, dass die Manchesterhosen schon im Laden getragen aussahen und Namen hatten wie "Wahre Religion" oder "Sieben").

Meine Beobachtung als 39-jähriger ist, dass die heutige Absolventengeneration viel mehr Geld verplempert und zudem viel weniger interessiert ist, Opfer zu bringen, um langlebige Konsumgüter (vom Haus angefangen) zu erwerben.

checker schrieb:

Die Wahrheit ist, das man mit Mitte Zwanzig sehr wohl so
"gut" verdienen SOLLTE, dass man sich ne Familien
leisten kann und "nebenbei" trotzdem noch auf nen
Haus sparen. So war das bei der Generation meiner Eltern und
deren Großeltern.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

BW-Berater schrieb:

Das Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit (=Lohn/Gehalt)
lag 2011 pro Haushalt bei durchschnittlich 2.381 Euro. Pro
Haushalt.
Der durchschnittliche (arithm. Mittel)
Bruttojahresarbeitslohn je Arbeitnehmer lag 2010 bei 27.997
Euro. Der Medianwert liegt bei etwas unter 25.000 Euro.
Absolventen murren über Einstiegsgehälter von 35-40k Euro.
Und darum, wie schwer sie es doch haben. Vielleicht sind es
nicht die DAX30-Arbeitnehmer, die etwas die Bodenhaftung
verloren haben...

Genauso ist es. Ich verstehe nicht weshalb so viele Betriebs- und Volkswirte! nicht wissen, wieviel so der Otto-Durchschnittsverdiener hat. D.h. Angestellte bei Discountern, sämtliche Handwerker, bzw. generell das, was 80% der Deutschen so machen. Ausnahmslos alle kommen mit Argumenten wie "aber mein Bekannter bei VW, BMW oder Audi verdient mehr, ergo Studium lohnt sich nicht mehr" bzw. "Mein Onkel ist auch Handwerker und verdient als Meister/Techniker 10 k mehr als ich, ergo Studium lohnt sich nicht".

Wieso seht ihr alle nicht - mit Studium habt ihr evtl. "nur" 35-40 (zum Einstieg wohlgemerkt). Ohne Studium hättet ihr aber evtl. 25-30k und das für sehr viele Jahre, und das nicht nur zum Einstieg, sondern dauerhaft, wenn man nix unternimmt. Ich habe zuerst die Realschule absolviert, daher weiß ich, dass 90 % meiner ehemaligen Klassenkameraden in meiner alten Stadt und Umgebung irgendwelche Jobs für 25k bis maximal 35k Jahresgehalt haben und das höchstwahrscheinlich bis zur Rente! Ausnahmslos alle!!!, die mehr verdienen und bessere Jobs haben, haben noch das Abi drangehängt und studiert.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

"Zum Thema Absolventen-Stellen in Konzernen:
Ich hab einfach mal willkürlich 3 Dax-Konzerne (Siemens, VW, Linde) rausgesucht und nach Stellen für Absolventen/Berufsanfänger geschaut. Ergebnis:
Siemens
30 Stellen (Akademiker + Beruflich-Qualifizierte)

VW
7 Trainee-Stellen, kein Direkt-Einstieg

Linde
12 Stellen"

Traurige Realität!

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Das Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit (=Lohn/Gehalt)
lag 2011 pro Haushalt bei durchschnittlich 2.381 Euro. Pro
Haushalt.
Der durchschnittliche (arithm. Mittel)
Bruttojahresarbeitslohn je Arbeitnehmer lag 2010 bei 27.997
Euro. Der Medianwert liegt bei etwas unter 25.000 Euro.
Absolventen murren über Einstiegsgehälter von 35-40k Euro.
Und darum, wie schwer sie es doch haben. Vielleicht sind es
nicht die DAX30-Arbeitnehmer, die etwas die Bodenhaftung
verloren haben...

Der Durchschnitt war auch nicht 13 Jahre in der Schule und 5 Jahre an der Uni

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Also ich habe nach meinem Studium nach längerer Arbeitslosigkeit auch nicht mehr als ein schlecht bezahltes Praktikum in einem fachfremden Bereich bekommen. Das dann die Motivation irgendwann am Boden liegt, ist doch klar.

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WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Eigentlich war ja der FRage des TE nach der Arbeitsmoral der Berufsanfänger.

Schnell sind wir jedoch von dieser unangenehmen Frage weggekommen und schimpfen nun über die bösen Unternehmen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Arbeitsmoral, ein zweischneidiges Schwert...

Als ich vor 2 Jahren angefangen habe war meine Moral sehr hoch, ich war heiß und wollte Karriere machen. Wie viele Absolventen, also Beratung und Stunden gekloppt und immer Aufträge an mich gezogen.

Und zack --> Beförderung, höheres Gehalt und fetteres Auto.
Traum oder?

Und heute 24 Monate nach Einstieg? Ich bin demotiviert wie Sau und hoffe einfach jeden Tag das er rumgeht.
Warum?

  • Boni und andere Sachen wie Partys, Reisen etc. werden immer mehr runtergekürzt, da der Preisdruck größer wird und es auf die Mitarbeiter abgewälzt wird.
  • Ich sitze seit einem Jahr auf einem Projekt was weder mein Wissen noch meine Neigungen abfragt. Ist aber für meinen Vorgesetzten ne Cash-Cow.
  • Dinge wie kleine Weihnachtsgeschenke gibt es gar nichtmehr aber die Mitarbeiter die schon länger dabei sind erzählen von den guten alten Zeiten wo es sowas noch gab.
  • Die Wasserköpfe jeder Beratung wollen mitgezogen werden, bekommen aber ähnliche Gehälter (nur kleinere Boni, die werden aber sowieso gedrückt wo es geht). Dafür schlafen sie in ihren eigenen Betten und arbeiten tatsächlich nur 40 Stunden.

Was aber gravierend ist, ist der Reallohn. Die sind seit Jahren nichtmehr gestiegen und man bekommt nicht was man verdient!
Wenn ich mir überlege das Kollegen aus der Schulzeit mit Ausbildung nur wenige 100 euro netto weniger haben find ich das schlimm. Die sagen zwar immer ich würde besser verdienen, ABER sie sind nicht seit dem Abi 4 mal umgezogen und haben 5 Jahre studiert. Der Discounted Cash-Flow ist im vergleich mies.
Wieso soll ich noch mehr buckeln um Brutto mehr zu bekommen aber Netto sind es Peanuts?

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Ich bin derjenige, der die Stellen der 3 Dax-Konzerne rausgesucht hat.

Ja, vom eigentlichen Thema sind wir abgekommen. Aber welche Führungskraft wundert sich ernsthaft, wenn ein Berufsanfänger per ANÜ kommt, 30 % weniger verdient als jemand aus der Stammbelegschaft und dann demotiviert ist?

Der Beitrag mit den Spiegelstrichen ist ziemlich nah dran an der Realität. Und die Darstellung von BW-Berater war eben zu positiv, dem musste widersprochen werden. ;)

Klar verdient der Akademiker noch mehr als der Durchschnitt. Aber dann sollen die Medien endlich aufhören, ständig vom tollen Arbeitsmarkt in Deutschland zu erzählen. Gut, es ist in D auf jeden Fall besser als im Rest der EU, gerade für junge Leute. Das muss man zugeben.

Fachkräftemangel, Demografischer Wandel und Rekord-Umsätze müssten ja trotzdem zu deutlich mehr Stellen führen, oder?
Die aufgeführten DAX-Konzerne haben zusammen rund 1 Mio. MA! Selbst 1000 freie Stellen wären da noch ein Witz.

Und das Schlimmste:
Die Schere zwischen Großkonzernen und KMU geht immer weiter auseinander. Gehaltsunterschiede von >30 % sind jedenfalls kaum noch vermittelbar, auch wenn ich beim KMU mehr "Gestaltungsfreiraum" und Entwicklungsmöglichkeiten habe.

Hinzu kommt, dass die Stammbelegschaften der Konzerne immer besser verdienen, während gleichzeitig massiv auf ANÜ und Dienstleister gesetzt wird. Die Externen subventionieren mit ihrem geringeren Verdienst die Stammbelegschaft quasi.

Die hoch interessante Doku mit dem Zeitarbeiter bei Daimler wurde ja angesprochen. Im links-liberalen Medienbetrieb wurde Daimler als "böse" hingestellt, weil der Zeitarbeiter für einfachste Anlerntätigkeiten (Teile eintüten ist nunmal einfach) 8 ?/h verdient hat. Das andere Extrem war die Festangestellte mit rund 3500 brutto, die wenigstens eine Ausbildung hatte, aber eben trotzdem nur Teile eingetütet hat. Das zeigt die enorme Diskrepanz sehr gut.

Dass man einfachste Tätigkeiten ihrer Wertschöpfung entsprechend bezahlt, ist ja verständlich. >20 ? Stundenlohn, wie bei Daimler, sind dafür einfach zu viel. Wir reden hier im Forum aber von Hochqualifizierten, die froh sein können, wenn sie 3500 brutto bei 35 h wie die Daimler-Mitarbeiterin verdienen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Was mit der Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger nicht stimmt? Vielleicht sollte sich man mal die Frage stelle, in was für einem Umfeld die heute operieren.

Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt:
"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!"

Im Arbeitsleben unserer Zivilisation werden in solchen Situationen auch andere Strategien eingesetzt:

1 Man besorgt eine stärkere Peitsche.
2 Man wechselt den Reiter.
3 Man sagt: "So haben wir das Pferd doch immer geritten. Warum klappt das nicht mehr?"
4 Man gründet eine Projektgruppe, um zu analysieren, was mit dem toten Pferd los ist.
5 Man besucht anderer Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
6 Man erhöht die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
7 Man schiebt eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
8 Man stellt Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
9 Man ändert die Kriterien, die festlegen, wann ein Pferd tot ist.
10 Man kauft Leute von außerhalb ein, damit sie das tote Pferd reiten.
11 Man schirrt mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
12 Man macht eine Studie, um zu sehen, ob das Pferd wirklich tot ist.
13 Man kauft etwas, das tote Pferde schneller laufen lässt.
14 Man erklärt: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch reiten könnte!"
15 Man macht zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
16 Man richtet eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
17 Man überarbeitet die Leistungsbedingungen für tote Pferde.
18 Man erklärt, dass ein Pferd "besser, schneller und billiger" tot ist.
19 Man strukturiert um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommet.
20 Man präsentiert PowerPoint-Folien was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde.
21 Man bringt das tote Pferd unter einem zugkräftigen Namen an die Börse.
22 Man stellt fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklärt dies zum Normalzustand.

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BW-Berater

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Der Durchschnitt war auch nicht 13 Jahre in der Schule und 5
Jahre an der Uni

Dafür hat der Durchschnitt mehr als 0 Berufserfahrung ;)

Die aufgeführten DAX-Konzerne haben zusammen rund 1 Mio. MA!
Selbst 1000 freie Stellen wären da noch ein Witz.

Die Dax-Konzerne haben auch weit mehr als tausend offene Stellen. Viele finden sich auch gar nicht auf den Webseiten, weil es einfache Tätigkeiten sind.

Dass man einfachste Tätigkeiten ihrer Wertschöpfung entsprechend bezahlt, ist ja verständlich.

20 ? Stundenlohn, wie bei Daimler, sind dafür einfach zu viel. >Wir reden hier im Forum aber von Hochqualifizierten, die froh sein >können, wenn sie 3500 brutto bei

35 h wie die Daimler->Mitarbeiterin verdienen.
Erstmal reden wir hier von Absolventen mit nahezu 0 Wertschöpfung. Folgt man dem Ansatz, sollten in den ersten 6-12 Monaten nur bessere Praktikantengehälter gezahlt werden.

Zur Arbeitsmoral von Berufseinsteigern:
Ich glaube weiter daran, dass es vor allem an sehr unterschiedlichen Kulturen liegt. Wer jetzt ins Berufsleben einsteigt, der ist mit Google, Wikipedia, Facebook und Smartphones aufgewachsen. Er ist es gewohnt, dass es meistens "einfach" oder besser unkompliziert funktioniert. Und auch schnell.
Wenn man dann in ein Unternehmen kommt und feststellt, dass selbst einfachste Dinge so kompliziert werden, man teilweise für jeden Mist einen Prozess befolgen muss, den der Chef genehmigen muss, dann frustriert dass enorm. So geht das mir zumindest.

Leider muss ich bei vielen Gleichaltrigen feststellen, dass sie was vermissen lassen: Frusttoleranz und Durchhaltewillen.

Ein wenig mehr Frusttoleranz, Durchhaltewillen und vielleicht auch Demut bei den Berufseinsteigern und mehr Veränderungsbereitschaft, Verständniss, Transparenz und Einfachheit bei Arbeitgebern, dann wäre der Konflikt aus meiner Sicht schnell gelöst.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Abermals Ablenkung und Derailing in der Diskussion. Schuld sind also immer die anderen, nicht die Absolventen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Also um meine Arbeitsmoral steht es sehr sehr schlecht, muss ich zugeben. Hatte wieviele andere hier den Traum von Karriere Geld etc. und war bereit dafür einiges zu leisten. Aber wie jemand oben schon schrieb. Gehaltssteigerungen werden weniger. Boni werden kleiner. Alles drumrum verschwindet. und dafür 60h die Woche arbeiten und dauerhaft im Hotel. Meine Freunde von damals haben eine Ausbildung in 20 Mann Schuppen gemacht. Arbeiten 40h, sind jeden Abend zuhause, da wird um 15Uhr das erste Bierchen mit den Freunden äähmmm Kollegen aufgemacht und wenn die Sonne scheint, dann geht man mal um 14Uhr. Ich sitze in irgendwelchen Konferenzräumen und höre 12h am Tag das rumgebullshite. Fahr dann alleine ins Hotel und guck irgendeinen Mist in der Glotze. Bin krank von den scheiß Klimaanlagen überall und die Sonne sehe ich ab und zu mal durchs Fenster. Aber hey, das Geld holt alles wieder raus... denkste 500 Netto mehr. Vielen Dank!

Also ich empfehle jedem jungen Spund der an den Traum von WP/Berater Karriere glaubt. Wenn dir das Leben auch nur ein bisschen Spass macht und du was davon haben willst, versuch um jeden Preis in ein IGM Unternehmen zu kommen mit Tarif 35h/Woche etc. und genieß das Leben!

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Die Frage ist wie die Moral der vorherigen Generationen war.
War das wirklich besser?

Vor 20 Jahren war ein Studium noch an einem Ort. Targetuni, EDV-Kentnisse, Regelstudienzeit, Uni-Wechsel für den Master, Notendruck im ersten Semester (Vordiplom zählt nur Bestehen), Auslandsaufenthalte und Praktika zur CV-Optimierung -> Fehlanzeige.
Freunde fürs Leben, tolle Erlebnisse, Semesterferien (maximal am Band zum Geldverdienen). Danach die sichere Aussicht auf einen guten Job in der Heimatregion. Die die nicht studiert haben, haben mit einer Ausbildung in der Heimat immer noch gut ihr Leben bestreiten können...

Heute wird das alles für einen normalen Sachbearbeiterjob verlangt. Und uns BWLern geht es noch gut im Vergleich zu anderen Studiengängen...
Natürlich wird ein Absolvent kritischer und fordernder wenn er seinen Lebenslauf mit dem von einem Kollegen vergleicht der vor 20 Jahren studiert hat, den gleichen Job macht, aber 30k mehr verdient...
Dazu noch die ganzen Karrierezeitschriften und Events an der Uni, in denen Firmen sich und die Jobs als Traum zur Selbstverwirklichung inkl. Karriere anpreisen.

Das alles führt in meinen Augen zu viel Frust in der heutigen Absolventen Generation, spätestens beim "Praxisschock".

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

@BW-Berater:
Studium bei der SAP und dann mit 50k+ eingestiegen wie dein ganzer Kurs? Und dann vom Fachkräftemangel bei SAP-Beratern und Job-Angeboten im Wochenryhthmus schreiben?
Das relativiert deine Aussagen in meinen Augen.

Viele Dinge sollte man selbst erlebt haben, um sie beurteilen zu können. Deine Erfahrungen sind wohl äußerst positiv.
Ich habe nach 2 Jahren nun auch einen 35h 55k+ Job in einem Konzern bekommen, aber ich weiß, wie ich die 2 Jahre davor von diversen Unternehmen behandelt wurde.
Ich weiß ebenso, dass Leute wie ich überbezahlt sind, während andere mit ähnlicher Ausbildung und Cleverness woanders deutlich mehr und härter arbeiten und deutlich weniger verdienen.
Ich könnte mich auch zurücklehnen und etwas schreiben a la "was habt ihr doch alle, die Welt ist doch toll", aber die 2 Jahre zum Beginn prägen mich immer noch.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Also ich wundere mich, warum es hier nur um Geld geht. Ist das das einzige, was motiviert???

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Als was arbeitest du denn in deinem 35 h 55k Job wenn ich fragen darf? Kann sich ja nur um Sachbearbeiterjobs / Controling handeln oder?

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

BW-Berater schrieb:

35 h wie die Daimler->Mitarbeiterin verdienen.
Erstmal reden wir hier von Absolventen mit nahezu 0
Wertschöpfung. Folgt man dem Ansatz, sollten in den ersten
6-12 Monaten nur bessere Praktikantengehälter gezahlt werden.

  1. Das trifft in der Realität fast überhaupt nicht zu, erst recht nicht in der Beraterbranche. Jeder Mitarbeiter hat einen entsprechenden Stundensatz, sodass er "von der ersten Stunde an" wertschöpfend ist. Kein KMU holt sich jemanden, der erst nach mehreren Monaten wertschöpfend ist. Jeder Prüfungsassi, der 38k zum Einstieg bekommt, erwirtschaftet dies auch und noch viel mehr. Dass einer am ersten Tag, wenn er die Firma gezeigt bekommt noch nichts erwirtschaftet, ist klar. Aber das ist doch nicht der Maßstab eines Unternehmers.

  2. Wenn es aber so wäre, würde ich den Deal sogar eingehen, ganz ehrlich. Wenn ich nichts wert bin, krieg ich die ersten Wochen/Monate nichts, ok. Wenn ich aber was leiste, will ich den kompletten Wert meiner Leistung haben. Würdest du einem MA auch mal 100k anstatt 45k zahlen, wenn es ein gutes Jahr war und man diese Leistung einem bestimmten MA zusprechen könnte? Würdest du einem Berater jede einzelne Überstunde bezahlen oder Spätzulagen oder doppeltes Gehalt für Sonntage bieten? Ich glaube nicht... So funktioniert das nicht. Das Argument, man müsse neue Mitarbeiter kostenintensiv einarbeiten, läuft bei genauerer Betrachtung meist total ins Leere.

Leider muss ich bei vielen Gleichaltrigen feststellen, dass
sie was vermissen lassen: Frusttoleranz und Durchhaltewillen.

Meiner Erfahrung nach haben Absolventen eine sehr hohe Frusttoleranz und sind sehr wohl demütig. Wenn ein Absolvent schon nach 1-1,5 Jahren ging, dann hatte das regelmäßig handfeste Gründe, die es teilweise in sich hatten. Außerdem erfordert Durchhaltewillen eine konkrete Perspektive, die Unternehmen häufig nicht bieten wollen/können. Sich eine "irgendwann wird es besser und der Chef honoriert meine Leistung" Einstellung anzueignen ist kein Durchhaltewille, sondern Naivität. Aber das sind Absolventen, dankenswerter Weise zunehmend wirklich nicht.

Einem Chef, der mir bei jeder zweiten Gelegenheit den Eindruck vermitteln will, ich müsse dankbar für die Möglichkeit sein, dort arbeiten zu dürfen, würde ich auch bei der ersten Gelegenheit die kalte Schulter zeigen, sofort.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Nein. Ich arbeite im Sozialen Bereich. Meine Arbeit hilft den Menschen, die nicht mal wissen, für was die Abkürzung "k" verwendet wird. Würden andere und ich das nicht machen, würde man diese Millieus komplett sich selbst überlassen. So aber haben sie wenigstens kleine Hoffnungen, dass die eigenen Kinder aus der Armutsspirale ausbrechen können.
Das ganze mache ich bei knapp über 50k. Mit größter Überzeugung und auch mit Stolz. Ethik ist eben auch ein Wert. Für manche.

Und hat viel mit dem Titel dieses Threads zu tun.

Lounge Gast schrieb:

Also ich wundere mich, warum es hier nur um Geld geht. Ist
das das einzige, was motiviert???

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Als extrem demotivierend empfinde ich, dass man heute als Akademiker fast überall als HILFSarbeiter auf hohem fachlichen Niveau betrachtet wird und nicht als MITarbeiter. D.h. es herrscht eine Grundablehnung gegenüber Absolventen i.S.v. "Alle, die weniger als 2,5 Jahre Berufserfahrung haben, können ausnahmslos nix".

Das, was einen guten Akademiker eigentlich ausmacht, nämlich Weitblick, neue Ideen, Sachen aus einer anderen Perspektive zu betrachten, Innovationsfähigkeit, die Eigenschaft, über den Tellerrand hinaus zu schauen, usw., wird von extrem vielen Unternehmen nicht nur nicht honoriert, sondern sogar aktiv nicht gewollt. Die Einstellung vieler Vorgesetzter: "alles was von Berufseinsteigern an Ideen kommt, ist es nicht mal wert gehört zu werden", sehe ich viel zu häufig. Die tatsächliche Stellenanzeige für die ersten zwei Jahre kann man eigentlich mit folgenden Worten zusammenfassen:

"Lieber Absolvent, bitte mach für die ersten 2-3 Jahre das, was man dir aufträgt und sonst gefälligst nichts. Wer keine Fragen stellt, wird bevorzugt behandelt."

Ist zwar ein wenig drastisch formuliert, aber es spieglelt m.E. die tatsächlichen Verhältnisse gut wider.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

"Als was arbeitest du denn in deinem 35 h 55k Job wenn ich fragen darf? Kann sich ja nur um Sachbearbeiterjobs / Controling handeln oder?"

Bereich Logistik

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Habe den Artikel auch gelesen und mich kaputt gelacht.

Die Firmen die über die Moral der heutigen Einsteiger jammern, sind wahrscheinlich die größten Ausbeuter. Vor dem Studium habe ich eine Ausbildung gemacht, dann ein Jahr gearbeitet - jetzt versuche ich wieder rein zu kommen und werde von vorne bis hinten verar.....

Über eine Leihfirma bin ich an meinen alten Ausbildungsbetrieb abgegeben und die wollten jetzt meine ganzen Fachzertifikate für ISO, Prüfungen, Prototypen etc nutzen. Mein Vertrag mit dem Leihsklavenhändler ist aber nur ein Facharbeiter-Vertrag (20k? p.a.). Also arbeite ich auch nur als Fach-Fuzzi - und als solcher kann/darf ich keine Prototypen-Normen Bestimmungen schreiben/abnehmen, weil ein normaler Fach-Fuzzi dafür Fortbildungen für x k? besuchen müsste.

Da waren weder Sklavenhändler noch Entleiher von angetan als ich das klar gesagt habe. Entweder Anstellung und Bezahlung als Ing. oder mit dem Wissen auskommen, für das ich bezahlt werde.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Race to the Bottom - das macht auch vor den Arbeitsbedingungen hier keine Ausnahme. Meine Arbeitserfahrungen gehen auch in die Richtung, dass die Arbeitgeber alles versuchen, ihren Leute vor den Kopf zu stoßen und auf der anderen Seite rumjammern, dass es heute ja nur noch "Schrott" gibt, der sich bewerben würde.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Was heißt hier bitteschön mangelnde Arbeitsmoral?

Richtigerweise können sich die Unternehmen bzw. die Unternehmensleitung immer weniger darauf verlassen, dass der Angestellte seine kostbare Lebenszeit dafür verschwendet, dass die da oben sich dumm und dämlich verdienen. Life-Work-Balance ist nicht nur ein Modewort, sondern nimmt tatsächlich an Bedeutung zu. Das können sich auch heutige Berufsanfänger leisten, da es "von unten" - aufgrund der rückläufigen Geburtenrate - wenig Konkurrenz gibt. Ganz anders als die Baby-Boomer-Generation der 60er, die sich um die knappen Büro-Jobs prügeln mussten.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

"Die da oben", "Die Rückläufige Geburtenrate"...

zwei Standardfloskeln, die völlig undifferenziert eingebrahct wurden.

"Die da oben" kann man so nicht sagen - das ist alles und nichts.

Und die Geburtenrate... ja, das alte Märchen von Onkel Maschmeyer, Pater Schröder und Meister Riester.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

"Da waren weder Sklavenhändler noch Entleiher von angetan als ich das klar gesagt habe. Entweder Anstellung und Bezahlung als Ing. oder mit dem Wissen auskommen, für das ich bezahlt werde."

Gute Argumente, ich habe in einem ähnlichen Fall mal diversen Führungskräften erklärt, dass Mitarbeiter zu den human ressources auf dt. den menschlichen Rohstoffen gehören. Diese nickten freundlich zustimmend. Ich führte weiter aus, dass der Preis/Bezahlung für Dienstleistungen/Produkte/menschliche Rohstoffe eine wichtige Kennziffer für die Qualität der selbigen sei.

Beispiel: Jacke für 10 EUR gekauft, nach der ersten Maschinenwäsche sieht sie aus wie ein Putzlappen. Jacke für 100 EUR gekauft, hält (vom Modetrend mal abgesehen) viele Jahre. Mitarbeiter für 20 k führt die ihm übertragenen Aufgaben langsam und unmotiviert aus. Der gleiche Mitarbeiter wird mit 50 k dagegen hochmotiviert seinen Arbeitsplatz mit gediegener Qualität ausfüllen.

Ist halt Marktwirtschaft. Wer bei Produkten/Leistungen/Mitarbeitern zu viel bezahlt, geht das Risiko ein, etwas Geld zu verlieren. UNKLUG dagegen ist, zu wenig zu bezahlen, da die zugedachten Produkte/Leistungen/Mitarbeitern dann nicht die ihnen zugedachte Aufgabe erfüllen. Damit ist das dafür aufgewandte Geld verloren!
Zitat: John Ruskin

Als ich dies meinen Gesprächspartnern erklärte, war die Freundlichkeit aus ihren Minen über die menschlichen Rohstoffe entwichen, die Gesichtszüge waren vollständig vereist.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

Das blöde ist nur, wenn man jung ist, kann man sich noch wehren und sich etwas neues suchen. Mit 40 hat man aber keine Lust mehr alle 2 Jahre umzuziehen und hat vielleicht auch schon Familie. Da muss man dann in den sauren Apfel beissen, was vielleicht auch das Verhalten vieler älterer Kollegen erklärt, die eigentlich gar nichts produktives mehr machen außer Machtspielchen auszufechten.

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Anteil der Erwerbstätigen unter den jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren von April 1991 bis Mai 2003 deutlich von 63% auf 48% gesunken.

McKinsey-Fellowship: Einstiegsprogramm Marketing & Sales für Studenten

Ein Mann geht mit großen Schritten an einem Graffiti mit dem Inhalt: Good vorbei.

Hochschulabsolventen mit ersten Berufserfahrungen und Interesse an Marketing und Vertrieb können sich ab sofort für das Marketing & Sales Fellowship von der Unternehmensberatung McKinsey & Company bewerben. Der neue Jahrgang des Programms startet zum 1. Oktober 2017 in Düsseldorf, München oder Köln. Die Bewerbung ist bis zum 23. April 2017 möglich.

Literatur-Tipp: Top-Karriere mit Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler

Handbuch-Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler 2010

Der erste Job soll top sein: Wer als Wirtschaftswissenschaftler nach der Uni durchstarten will, sollte auch Experte in Sachen Karriere, Bewerbung, Arbeitgeber und Einstiegsgehälter sein. Wie es mit Karriere und Jobeinstieg klappt, das zeigt zweimal im Jahr jeweils die aktuelle Ausgabe von »Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler«.

Fit für das Leben nach dem Studium

Drei Sprinter symbolisieren den Berufstart nach dem Studium.

Ein Studium prägt fürs Leben. Studierende der Wirtschaftswissenschaften können meist gut mit Geld umgehen und später auch im privaten Bereich wirtschaftlich handeln. Einigen fällt es dennoch schwer, direkt nach dem Abschluss Fuß zu fassen. Dann heisst es plötzlich, sich mit Schulden aus der Studienzeit herumzuschlagen, auf Wohnungssuche zu gehen, umzuziehen oder vielleicht sogar direkt eine Familie zu gründen. Einige Tipps helfen beim Start ins „echte Leben“.

Unternehmen legen bei Absolventen am meisten Wert auf Praxiserfahrung

Eine blaue Mappe mit der weißen Aufschrift Bewerbung rechts oben in der Ecke, auf einem Hocker im Garten.

Die Hochschul-Recruiting-Studie der Jobbörse Jobware und der Hochschule Koblenz deckt die wichtigsten Einstellungskriterien auf. Die Unternehmen legen bei Absolventen am meisten Wert auf die Praxiserfahrung, den passenden Studiengang und Studienschwerpunkt.

Karrierestart nach dem Studium: Junior-Stelle oder Trainee – was ist wirklich sinnvoll?

Ein Mann schaut an einem Hochhaus hoch, was eine erfolgreiche Karriere mit hohen Gehältern symbolisiert.

Nach dem Studium kann es endlich losgehen: Geld verdienen, die Karriereleiter hochklettern, all das im Studium gelernte Wissen anwenden. Doch der Weg bis zur Vertragsunterschrift und dem passenden Job ist nicht immer ganz so leicht, wie gedacht. Einige Tipps können dabei helfen, die richtige Stelle zu finden.

Drei bewährte Strategien für Berufseinsteiger

Berufseinstieg: Tipps zum Berufsstart

Den meisten Absolventen der Wirtschaftswissenschaften gelingt der Einstieg in den Arbeitsmarkt gut. Mehr als 80 Prozent haben bereits nach einem Vierteljahr einen Arbeitsvertrag für das angestrebte Berufsfeld. Drei Strategien haben sich dabei auf dem Weg zum erfolgreichen Berufseinstieg bewährt.

So gelingt ein erfolgreicher Berufseinstieg

Jobsuche: Tastatur mit der Aufschrift "Find your job" auf einer Taste.

Der erste Arbeitstag steht bald an und die Nervosität steigt. Nach dem Studium beginnt nun ein weiterer Lebensabschnitt. Es ist eine völlig neue Welt mit anderen Spielregeln: Wie freundlich sind die Kollegen? Ist der Chef auch während der Arbeit nett? Was tun, wenn man eine Aufgabe nicht erledigen kann? Die besten Tipps für einen gelungenen Berufseinstieg!

Antworten auf Wie steht es um die Arbeitsmoral heutiger Berufsanfänger?

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