WiWi Gast schrieb am 19.07.2022:
Weiß nicht was für ein Ranking du machen willst.
Welche PE Beratung am Besten ist, hängt von deinen Bedürfnissen und Zielen ab.
Willst du Small Cap, Mid Cap oder Large Cap Deals ?
Alles hat ja seine Vorteile und Nachteile.
Small Cap: Hoher Impact der Analyse, aber geringe Informationsdichte, wenig Budget und damit eingeschränktere Analysen, man ist vollumfänglich im Prozess eingebettet, Beste WL Balance..
Mid Cap: Immer noch relativ hoher Impact, hohe Budgets, man hat immer noch relativ guten Überblick über das ganze Projekt, mittlere WL Balance
Large Cap: Kaum Impact, nur kleines Rad im Getriebe, dafür "Prestige" nach außen
Willst du langfristig zu einem (großen) PE Fond wechseln, oder nicht?
Falls du zu einem großem, internationalem PE willst -> MBB bietet beste Chancen
Falls du zu mid cap PE willst, oder PE nicht deine Welt ist, sieht die Sache wieder ganz anders aus.
Interessieren dich bestimmte Branchen oder Geschäftsmodelle, oder willst du lieber Generalist sein und "alles" machen?
etc
Zwei große Vor- und Nachteile sind nach meiner Erfahrung sogar noch relevanter. Als Student hat man immer dieses Streben nach "höher, schneller, weiter", die Deals müssen immer größer werden. So habe ich meinem Praktika auch ausgewählt, bin von UMM FFM danach zu LC PE in London. Danach bin ich bei einem Midcap PE eingesteigen. Warum?
- Dealflow: Ganz automatisch, macht man in LC Bereich große, dafür aber im Schnitt wenige Deals. Ich persönlich finde es gerade am Anfang der Karriere aber spannend, viele Deals zu machen, dabei lernt man mMn am Meisten.
- Art von Deals: Auch wenn es natürlich geil ist, UN zu kaufen, die jeder kennt, vielleicht auch Public Companies -> je größer die Unternehmen, desto mühsamer und unattraktiver ist es aus relativer Returnsicht. Irgendwann sind alles Secondary oder sogar Tertiary Buyouts, an dem schon 1-2 PEs rumgebastelt und optimiert haben. Jeder Deal ist ein Auction Deal und bei der aktuellen Situation mit viel zu viel Geld im Markt gibt es immer einen Depp, der am Ende scheinbar zu viel bietet. Im Small / Lower MidCap gibt es einfach noch viele Primary Deals, je nach Laden kann man hier mit Kontakten sehr spannende Unternehmen im 1on1 Prozess bekommen, bei welchen wirklich noch viel verbessert hat. Dadurch machen ja kleinere Funds gerne mal höhere IRR als die großen MFs. Diese haben natürlich in absoluten Zahlen krasse Wertzuwächse, aber du machst nicht mehr 6x Money in 5 Jahren so wie es im Midcap schon noch gut klappen kann.
Schlussendlich ist daher die Compensation im Lower Midcap teilweise sehr sehr gut, und kann wenn der Fund richtig gut läuft, auch beinahe mit LC Funds mithalten, und das bei deutlich besserer W/L-Balance
Stimmt so nicht ganz. Der Secondary-Anteil unterscheidet sich nur wenig zwischen den verschieden Größen und ist interessanterweise im Midcap-Bereich am größten. Auch was du über den Dealtyp schreibst, stimmt nicht. Auction Deals hat man quer durch die Bank und wie hoch der Anteil davon ist, hängt eher vom Netzwerk der Partner ab. Und tendenziell sind es sowieso die größeren Deals, die auf PE Initiative ohne Auktion ablaufen, als die kleinen Deals, wo sehr häufig KMUs aus Nachfolgegründen per Auktion verkauft werden.
Und was bringen mir gute relative Returns wenn die absoluten Returns mickrig sind? Ich mach doch wesentlich lieber nen 2.5x LC deal als SC/MC 4.0x. So krass viel besser sind die IRRs und MOICs im unteren Marktbereich auch nicht, 6.0x im Midcapbereich ist auch weit überdurchschnittlich und absolut nicht gut machbar.
Klingt für mich so als hättest du es im LC PE nicht gepackt und versuchst jetzt deine Midcap Karriere rechtfertigen zu wollen.
Das stimmt aus meiner Sicht wiederrum nicht. Ab einer gewissen Größe sind einfach fast alle Deals Secondary Buyouts oder P2P. Ist ja auch ganz logisch, je kleiner die Unternehmen, desto eher ist es noch möglich das ganze Privat zu halten (und später zu verkaufen). Also da will ich deine Statistik sehen, das der relative Anteil an Primary Deals im LC größer ist.
Zu Auction: Schließt sich oben an, du hast recht, non-Auction Deals sind viele Nachfolgelösungen - komischerweise schreibt sich das fast jeder Small/Midcap PE auf die Fahne und versucht das zu erreichen - klar ist es wieder vom Netzwerk abhängig, aber im Durchschnitt ist die Rate einfach deutlich höher als im LC.
Returns: Klar sind absolute Returns wichtig, ist nur die Frage wer die im LC bekommt und auf wieviele Leute die sich verteilen. MM PE sind idR leaner aufgestellt und meiner Meinung nach tatsächlich "spendabler" relativ gesehen zum LC, insbesondere auf niedrigeren Leveln. Wenn weniger Leute relativ mehr kriegen von den Returns, können auch absolut gesehen kleinere Returns spannend sein. Und am Ende hängt dein Carry natürlich von deiner Überrendite ab, wenn du also wie KKR laut Prequin (in Europa) nur ca. 15% IRR macht und damit nicht weit über der Hurdle Rate liegst, macht es im Midcap Bereich viel mehr Spaß, wenn 25%+ IRR gemacht werden. Vor kurzem bspw. bei Ardian Expansion (i.e. Midcap) gesehen, die haben in 2021 drei Assets mit im Schnitt >6x Geld verkauft. Klar lief es da vielleicht sehr gut, aber zeig mir mal ein LC, der das annähernd schafft.
Am Ende ist es alles Geschmackssache, aber LC PE ist wirklich ähnlich sweaty wie IB und die Comp. ist nicht krass viel besser (zumindest auf den unteren Leveln) als bei guten(!) Midcap PEs (natürlich gibt es hier auch Murks). Und ich bleibe dabei, auch wenn du es mir als nicht geschafft auslegst, ich finde die Deals im Midcap tatsächlich spanennder.
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