Liebes Forum,
leider leistet sich mein Chef ein Verhalten, das mehr und mehr zum Problem wird.
Er ist nicht präsent, duckt sich bei Entscheidungen schon mal gerne weg, was wochenlange Verzögerungen nach sich zieht und fällt ansonsten nur durch Ideenlosigkeit auf.

Auch sein Verhalten in Besprechungen ist absolut unprofessionell. Heute während eines Teams-Meetings hatten alle die Kamera an und es war offenkundig, dass er irgendwelche Mails/Nachrichten beantwortete und überhaupt nichts beizutragen hatte. Sein Beitrag war die Begrüßung und Verabschiedung ins Wochenende. Er wirkte - wie so oft - einfach abwesend. Wie soll er denn Informationen bewerten, die in diesem Meeting besprochen werden? Wozu nimmt er überhaupt teil, wenn man ihm im Nachgang noch mal alles vorkauen muss?

Ich verstehe, dass Chefs manchmal einfach nur aufbereitete Informationen benötigen und nicht jedes Detail kennen müssen. Sich aber in ein Meeting zu hocken, berieseln zu lassen und absolut abwesend zu sein, ist einfach peinlich und unprofessionell.
Das färbt nun zunehmend auf unsere Abteilung ab und ich habe auch oft den Eindruck, dass andere Abteilungen ihn nicht für voll nehmen, wenn wir zusammen an Meetings teilnehmen. Ich wurde nach mehreren Besprechungen auch schon darauf angesprochen, dass man seinen unausgegorenen Ideen nicht folgen wird, aber man das nicht in großer Runde zum explodieren bringen wollte. Dadurch geraten unsere anderen Projekte in Gefahr, weil wir die anderen Abteilungen als Partner für die Realisierung dieser Projekte brauchen.

Ein Kollege hat sich schon eine Ebene höher über ihn beschwert, wir sind aber kein Start-Up sondern IGM DAX 40 und man muss sich wirklich einiges leisten, bis man entfernt wird.

Gibt es die Chance, dass sich ein solches Verhalten durch, vielleicht sanftes, Feedback ändern lässt und habt ihr Erfahrungen, wie man eine Reaktion antesten könnte?

Ansonsten bin ich dankbar für jeden weiteren Tip/Anstoß.

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Wenn er keine Eier hat, werden diese in dem leben auch nicht mehr wachsen.
Aber kann dir doch egal sein, du bist sein mitarbeiter, er trägt die versntwortung. Er wird schon von seinem chef rasiert werden

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Konzern halt. Aussitzen bis er in Rente geht oder wegbefördert wird. Hatte auch mal so einen Typen. Der war aber zu dem Zeitpunkt nur noch 6 Jahre da und der neue ist echt gut. Der alte ist jetzt Abteilungsleiter nebenan, geht aber bald in Rente.

Immer dran denke : du bist Soldat, nicht General. Der Erfolg des Teams/ der Gruppe/ Abteilung oder des Unternehmens ist deine Sache nicht.

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Jo ich habe volles Mitgefühl.
Aber das ist die ganz normale Angestelltenrealität. Mit der Wahl des Angestellendaseins akzeptierst du, dass du immer nur bezahlter Mithelfer bist. Dir gehört nichts an der Firma also darfst du auch nicht entscheiden. Dafür trägst du auch keine Verantwortung.

Und dein Chef trägt deinem Fall die Verantwortung für Erfolge und Niederlagen in der Abteilung.
Blockieren solltest du nur wenn man versucht dir die Misserfolge anzuhängen. Das kannst du dann als Führungsschwäche auslegen und vielleicht so deinen Chef rauskegeln?

Alles schon gesehen und einfach nicht zu zart besaitet sein im Büro.
Viel Spaß!

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WiWi Gast schrieb am 08.10.2023:

Immer dran denke : du bist Soldat, nicht General. Der Erfolg des Teams/ der Gruppe/ Abteilung oder des Unternehmens ist deine Sache nicht.

+1
Geh mit deinen Kollegen einen trinken und lästert über euren Chef ab, hat auch was von team building

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War mal in einer ähnlichen Situation und um es mit den Worten eines Kollegen hier im Forum wiederzugeben "es hat noch kein Mitarbeiter die Konfrontation mit seinem Chef überlebt".

Es gibt hier ganz genau zwei Möglichkeiten:

1. Sich intern/extern wegbewerben

2. Kopf einziehen und abwarten bis irgendwann die Inkompetenz deines Vorhesetzten nicht mehr tragbar ist

Klar kannst du auf deinen Chef Chef zugehen aber ich garantiere dir, dein Kopf wird definitiv vor deinem Chef Rollen weil Illoyalität schlimmer gewertet wird als Inkompetenz.

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WiWi Gast schrieb am 17.10.2023:

1. Sich intern/extern wegbewerben

2. Kopf einziehen und abwarten bis irgendwann die Inkompetenz deines Vorhesetzten nicht mehr tragbar ist

Ganz ehrlich.. Das würde ich nicht so stehen lassen.
Warum? In solchen Situationen ist der Chef aber irgendwie fähig, die Schuld auf die anderen zu schieben.
Dann kommt alles auf Dich zu.

Die Verantwortung wird weiter auf Dich geschoben? Heißt: Seine Inkompetenz wird auch weiter auf Dich geschoben..

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Das ist der Konzern/Behörden Pay-Off.
Riesen-Gehälter fürs Chillen, davor 0-Bock Mentalität.
Also einfach nur zurücklehnen, das ist doch super.
Wenn dem Chef alles egal ist, kann es dir auch sein.
Eventuell intern bewerben, bis dahin Sprache lernen, Buch lesen, meditieren.

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WiWi Gast schrieb am 17.10.2023:

Das ist der Konzern/Behörden Pay-Off.
Riesen-Gehälter fürs Chillen, davor 0-Bock Mentalität.
Also einfach nur zurücklehnen, das ist doch super.
Wenn dem Chef alles egal ist, kann es dir auch sein.
Eventuell intern bewerben, bis dahin Sprache lernen, Buch lesen, meditieren.

Genau, so lange es nicht auf einem selbst zurückfällt, was der Vorgesetzte verbockt, sehe ich kein Problem. Man ist ja schliesslich Angestellter und nicht Anteilseigner/Unternehmer.

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Führungskraft eben. Ist nach dem Peter Principle befördert worden und jetzt dürfen sich die anderen an seiner geballten Inkompetenz erfreuen. Wir haben hier auch ein paar hinterlistige Abteilungsleiter, der letzte hat mittlerweile einen achtstelligen Betrag verbrannt. Zweigführung im L-Kreis weiß Bescheid und nickts ab, "der xy halt".

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Lieber so, als dass dich dein Chef pausenlos durch Machtspielchen nervt.
Bei mir im Konzern gibt es nur die Meinung des Chefs. Sobald man eine andere Meinung hat oder nur im geringsten Ansatz versucht dagegen zu argumentieren wird er laut und trotzig wie ein kleines Kind.

Er fordert Eigeninitiative wie in einem startup, hält einen aber komplett klein und ermöglicht keine eigenen Entscheidungen.

Wenn ich was im Konzern gelernt habe: Schnauze halten und Zeit absitzen. Eigene Meinung ist nicht erwünscht.

Manchmal denke ich, dass man auf der Behörde noch mehr Spaß hat als bei uns.

Zu deinem Problem: besteht die Möglichkeit, ihn anders in das Tagesgeschäft einzubinden, so dass er aktiver teilnehmen kann/muss?

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WiWi Gast schrieb am 17.10.2023:

Wenn ich was im Konzern gelernt habe: Schnauze halten und Zeit absitzen. Eigene Meinung ist nicht erwünscht.

Manchmal denke ich, dass man auf der Behörde noch mehr Spaß hat als bei uns.

Ich selbst arbeite bei einer Behörde im öffentlichen Dienst und kann sagen, dass das bei uns genau das selbe ist.
Erkenne in den Schilderungen des Verfassers meinen Chef 1zu1 wieder.
Zeit absitzen und Mund halten hab ich nicht länger ausgehalten, einfach auch aus "Angst" dass die Inkompetenz bzw. Ignoranz meines Chefs auf mich zurück fällt. Habe mich intern umbeworben.
Den Chef auf seine Macken annzusprechen hat bei mir nichts geholfen. Wurde gekonnt ignoriert, genauso wie andere wichtige Dinge.

Wenns der Zeitraum absehbar ist.. einfach aussitzen. Wenn nicht hilft nur weg dort. Hab selbst 2 Jahre mit mir gehadert, bis ich die Abteilung dann doch gewechselt habe.

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WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Gibt es die Chance, dass sich ein solches Verhalten durch, vielleicht sanftes, Feedback ändern lässt und habt ihr Erfahrungen, wie man eine Reaktion antesten könnte?

1. Nein, grundsätzlich muss die Veränderung von der Person selbst erfolgen. Alles andere wird oftmals als Angriff auf die eigene Person gewertet.

2. Ist die Frage, warum er sich so verhält. Kann viele Ursachen haben und solange die Ursachen bestehen bleiben, wird dein Chef sich weiterhin so verhalten.

Ansonsten bin ich dankbar für jeden weiteren Tip/Anstoß.

Gar nichts machen, es sei denn, du willst seinen Posten. Ansonsten falls etwas nicht entschieden oder falsch entschieden oder Informationen nicht bereitgestellt werden, einfach auf den Chef verweisen.

"Keine Ahnung, da müssen sie meinen Chef fragen."

"Das kann sein, vielleicht fragen sie einfach meinen Chef."

"Ja, ich weiss, allerdings muss das unser Chef genehmigen/begutachten/prüfen. Daher müssen sie sich an ihn wenden."

Möglichst alles durchleiten, was nicht in deiner Verantwortung liegt. Auch nicht so Sachen sagen, ja, das kläre ich mit meinem Chef ab. Denn dann hast du den schwarzen Peter an der Backe.

Dumm wäre es, dem Chef alle Aufgaben abzunehmen, denn dann geht seine Taktik auf und er muss gar nichts ändern. Nur wenn es richtig kracht, dann passiert etwas und am besten dich absichern.

"Ich habe dir (Chef) am xx.xx.xxxx eine E-Mail geschrieben." usw.

Falls er nicht reagiert, einfach nochmal eine E-Mail schreiben, gerne auch jemand anderes auf cc nehmen, damit das dokumentiert ist.

Dein Chef entwickelt sich zu einem "falling knife" und das solltest du nicht auffangen. Er ist erwachsen und er muss wissen, was er macht. Den "Retter" spielen, hat noch keinem geholfen. Im Zweifelsfall assoziieren dich die Leute mit ihm und das wirkt sich dann schlecht auf deine Karrierechancen aus.

Neutral verhalten, deine Arbeit machen, falls dein Chef dir keine Arbeit zuweist, kannst du auch mal eine Stufe über ihm nachfragen, ob es weitere Themen gibt.

antworten

WiWi Gast schrieb am 17.10.2023:

Gibt es die Chance, dass sich ein solches Verhalten durch, vielleicht sanftes, Feedback ändern lässt und habt ihr Erfahrungen, wie man eine Reaktion antesten könnte?

1. Nein, grundsätzlich muss die Veränderung von der Person selbst erfolgen. Alles andere wird oftmals als Angriff auf die eigene Person gewertet.

2. Ist die Frage, warum er sich so verhält. Kann viele Ursachen haben und solange die Ursachen bestehen bleiben, wird dein Chef sich weiterhin so verhalten.

Ansonsten bin ich dankbar für jeden weiteren Tip/Anstoß.

Gar nichts machen, es sei denn, du willst seinen Posten. Ansonsten falls etwas nicht entschieden oder falsch entschieden oder Informationen nicht bereitgestellt werden, einfach auf den Chef verweisen.

"Keine Ahnung, da müssen sie meinen Chef fragen."

"Das kann sein, vielleicht fragen sie einfach meinen Chef."

"Ja, ich weiss, allerdings muss das unser Chef genehmigen/begutachten/prüfen. Daher müssen sie sich an ihn wenden."

Möglichst alles durchleiten, was nicht in deiner Verantwortung liegt. Auch nicht so Sachen sagen, ja, das kläre ich mit meinem Chef ab. Denn dann hast du den schwarzen Peter an der Backe.

Dumm wäre es, dem Chef alle Aufgaben abzunehmen, denn dann geht seine Taktik auf und er muss gar nichts ändern. Nur wenn es richtig kracht, dann passiert etwas und am besten dich absichern.

"Ich habe dir (Chef) am xx.xx.xxxx eine E-Mail geschrieben." usw.

Falls er nicht reagiert, einfach nochmal eine E-Mail schreiben, gerne auch jemand anderes auf cc nehmen, damit das dokumentiert ist.

Dein Chef entwickelt sich zu einem "falling knife" und das solltest du nicht auffangen. Er ist erwachsen und er muss wissen, was er macht. Den "Retter" spielen, hat noch keinem geholfen. Im Zweifelsfall assoziieren dich die Leute mit ihm und das wirkt sich dann schlecht auf deine Karrierechancen aus.

Neutral verhalten, deine Arbeit machen, falls dein Chef dir keine Arbeit zuweist, kannst du auch mal eine Stufe über ihm nachfragen, ob es weitere Themen gibt.

Eine weise Antwort, der ich 100% zustimme. Der TE wird nach einigen Jahren BE auch wissen, wie der Hase läuft.

Am besten macht man gute Miene zum bösen Spiel (normales Office Leben) und schaut einfach, dass die negativen Konsequenzen Versagen anderer nicht auf einen selbst fällt. Incentives das Ganze zu ändern hat man ja als Angestellter meist nicht, ausser man verfolgt einen eigenen Karriere-Gameplan.

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