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Entwicklungs/Exitperspektiven Big 4 Valuation

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WiWi Gast

Entwicklungs/Exitperspektiven Big 4 Valuation

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal erkundigen, was denn eurer Meinung nach gängige Entwicklungsperspektiven für Abgänger bei den Big 4 Valuation Teams sind. Sind sie nachgefragt? Was können sie mehr/weniger gut als andere am M&A? Ich überlege derzeit dort einzusteigen. Gehaltstechnisch würde ich dafür aktuell aber einiges am Tisch liegen lassen. Das würde ich eigentlich auch in Kauf nehmen, wenn die Entwicklungsperspektiven dafür gut sind. Lohnt es sich, ein paar Jahre erfahrung in der Valuation zu sammeln?

Vielen Dank!

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WiWi Gast

Entwicklungs/Exitperspektiven Big 4 Valuation

Ein Erfahrungsbericht aus Big 4 VAL:

Inhaltlich auf den ersten Blick spannend (Corporate Finance im Transaktionskontext), in der Realität ist BIG4 VAL viel Gutachterarbeit "für die Schublade": Kaufpreisallokationen, Impairment Tests, steuerliche Gutachten, Fairness Opinions, Optionsbewertung, Gerichtsverfahren etc...Nach einiger Zeit merkt man dass die eigene Arbeit eigentlich ziemlich irrelevant ist und das zehrt an der Motivation.

Der Vorteil ggü. M&A ist sicher die halbwegs vorhandene WLB (aber auch massiver Pay Cut) und der Fokus auf Excel vs. PPT (letzteres wird nur zum Report basteln genutzt). Man bekommt ein solides technisches Fundament beigebracht, dass man in einer Small Cap M&A Butze so nicht bekommt. Bei MM oder BB entwickelt man aber sicher ein vergleichbares Skillset.

Was man in den ersten Jahren im VAL überhaupt nicht lernt ist Projektmanagement. Man arbeitet in seinem stillen Kämmerchen an einem Gutachten (dein Manager wird sowas sagen wie "wir sollten diesen Peer noch aus der Gruppe werfen um das Beta runter zu kriegen" oder "lass uns das Wachstum aus dem Businessplan einmal gegen die Branche verproben") und man hat kaum bis wenig Kundenkontakt. Im M&A ist man viel schneller in einer Projektmanager-Rolle, die einem ein wichtiges Skillset und auch Netzwerk für weitere Karriereschritte ermöglicht.

Folgende Exits aus BIG4 VAL sind möglich:

  • Corporate M&A: Auf Junior-Ebene definitiv auch bei größeren Adressen möglich, ab Senior Manager wird es aufgrund des spezialisierten Skillsets sehr schwer in eine hohe Position im Corporate M&A zu wechseln, da man eigentlich keine Ahnung von M&A-Prozessen hat. Gehaltlich wird man sich hier nicht signifikant verändern

  • Controlling oder Fund Controlling: Eher zahlenlastige Tätigkeiten in großen Corporates oder auch bei größeren PEs, die ihre Beteiligungswerte regelmäßig erfassen und updaten

  • Investment Banking: Als Junior ist ein Wechsel zu Small- und Midcap Banken möglich, allerdings würde man nach 3 Jahren in VAL wieder als Analyst einsteigen, da man nicht das richtige Skillset für die IB-Associate Rolle mitbringt. Daher lieber nach 1-2 Jahren VAL wechseln wenn der Markt gut läuft und die Banken händeringend nach Leuten suchen

  • Strategieberatung: Ähnlich wie IB. In guten Marktphasen suchen auch die MBBs dieser Welt nach neuen Mitarbeitern. Mit gutem CV und genug Wille schafft man auch hier den Einstieg, wenngleich man auch wieder als Junior einsteigt

  • Private Equity: Direkt ins PE zu gehen ist nahezu unmöglich. Maximal ein Small-Small-Cap-PE ist drin, bei allen anderen Adressen ist das Angebot an "relevanteren" Kandidaten aus dem M&A-Umfeld zu hoch

  • In VAL bleiben: Eine Karriere in VAL ist solide, krisensicher und nach einigen Jahren weiss man wie der Hase läuft und hat ein gutes Leben bei erträglichen Hours. Als SM nimmt man auch seine 150k nach Hause und ist in den Top 1% der Verdiener in Deutschland. Über SM wird die Luft schon dünn und man muss gut verkaufen können, eine Nische für sich finden und diese mit einem hohen Grad an Unternehmertum ausbauen. Als Partner ist man Quasi ein Mini-Unternehmer unter der Marke einer Big 4

  • Weitere Exits als Junior mit 1-2 Jahren BE wären Rollen in Startups, im Asset Management, Vorstandsassi, Early-Stage VC, Corporate Banking, Strategieberatung etc.
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