Das stimmt natürlich. Die "Wahrscheinlichkeit" dafür ist, auf Basis der bisherigen Vorstände, bei MCK größer als bei anderen Beratungen - rein auf "High-Level-Exit-Ebene" betrachtet.
Im Detail ist dieser Vergleich aber nicht zielführend und falsch. Denn bei einem DAX Vorstand herrschen einfach noch einmal andere Qualitäten und Anforderungen + Glück. Das sind Positionen, die auch bei MCK 99,5% der MA nie erreichen werden. Da kann ich genauso gut sagen: Schau mal, wie viel Vorstände im DAX über die Industrie kommen - High Performer sollten nicht in die Beratung.
Zielführender wäre der Vergleich auf Bereichsleiter/Abteilungsleiter-Stellen. Und hier sieht man schnell, dass Ex-Strategie-Berater häufig "nur" für Stellen herangezogen werden, die unmittelbar mit dem Aufbau von neuen/innovativen Bereichen zu tun haben oder sich explizit im Business Development/ Konzernstrategie/Vorstandsstab befinden. Ihr Kompetenzfeld halt. Wenn ein Berater für eine Bereichsvorstandsstelle/C-Level in Betracht gezogen wird, dann reden wir in 99% der Fälle von einem Partner-Exit. Also auch eher irrelevant zum Vergleich.
Nach 3-5 Jahren ist der Exit von einem Meckie allerdings nicht "besser", wenn es um Industrie geht. Da ist der Big4 Manager/T2-3 Berater im Prozess nicht schlechter gestellt, genauso wie der Interne MA, der damals ein Traineeprogramm gemacht hat. Warum auch? Kein Personaler/BL wird den Ex-Meckie nur aufgrund der Kompetenzvermutung bevorzugen. Man stellt auf solchen Ebenen in Kombination nach Netzwerk ein. Hier sehe ich bei einem Ex-Berater wie gesagt - egal von welcher Beratung - bei gleichem Netzwerk in das Unternehmen keine bessere Chance für die Stelle, wenn der Prozess einmal begonnen hat. Wichtiger ist das Netzwerk allgemein und hier stechen die MBB einfach aus. Sie haben also einfach absolut gesehen "mehr" Alternativen. Ergo ist die Chance auf eine Führungsposition branchenübergreifend höher, branchenintern allerdings nicht. Nach einem Einstieg in ein Unternehmen sind die Karten sowieso neu gemischt, da befördert dich niemand auf Bereichsleiterebene, weil du vor X Jahren mal bei McKinsey warst.
Allerdings geht der Trend in allen Unternehmen sowieso wieder in die Richtung, im Rahmen des Führungsnachwuchses intern zu besetzen. Das ist für die Situation der jetzigen Berater auch viel wichtiger als die historischen Werdegänge von Dax-Vorständen, denn Wege können sich ändern. Da bringen im Umkehrschluss also "Beweise" in diesem Sinne nichts.
Ich würde daher jedem Top-Absolventen, der die typischen Beraterfähigkeiten/-Attitüden mitbringt und sowieso "irgendwann" in die Industrie möchte, empfehlen, direkt über ein hochkarätiges Traineeprogramm bei den Dax30 oder ein Vorstandsassistentenprogramm einzusteigen. Der "Fast Track" namens Beratung ist nicht mehr im gleichen Umfang wie früher vorhanden. Nur noch die 6+ Jahresknechtung auf die hohen Ebenen und dann einen Wechsel anzustreben lohnt sich.. das schaffen aber auch nur die Wenigsten. Ich bin selbst nach meinem Studium bei einer MBB eingestiegen und nach 3 Jahren zu einem Dax30 Automotive gewechselt. Avisiert war eine GL- Stelle, die ich nach einem Jahr Referententätigkeit übernommen habe. Jetzt habe ich aber wieder die gleiche Ausgangsgrundlage wie der Gruppenleiter für das "Schwesterteam", der aus einem der internationalen Traineeprogramme des Konzerns kommt und bisher ein deutlich mehr entspanntes und konstanteres Leben hatte. Meine Beraterfähigkeiten sind letzten Endes auch zwar nice to have aber nicht essential.
So, geistiger Ausbruch an mein Lieblingsforum seit 2009 für heute. Grüße aus Marrakesch.
WiWi Gast schrieb am 20.03.2018:
WiWi Gast schrieb am 20.03.2018:
Das halte ich dann doch eher für ein Gerücht. In den DAX30 beispielsweise rennen massenweise Meckies rum, ein paar BCGler findet man auch noch und dann wird die Luft schon relativ schnell sehr dünn, je höher man schaut. Wer es nicht glauben mag kann sich einfach mal durch die CVs der DAX30 Vorstände klicken und schauen, wie viele ehemalige T2 Berater er da findet. Es sind verschwindend wenige, spontan fällt mir gar niemand ein.
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