Hallo zusammen,
ich habe mich nach Abschluss meiner Promotion bei verschiedenen Beratungen beworben, und habe auch mehrere Angebote bekommen. Unter anderem auch von McKinsey und BCG, zwischen denen ich mich jetzt entscheiden will, was mir ausgesprochen schwer fällt. Hier mal meine Überlegungen: Fü McKinsey spricht schlichtweg, dass sie die Nummer Eins sind und dass mit McKinsey, gerade wenn man nach seiner Zeit in der Beratung was anderes machen will, den besten Namen im Lebenslauf stehen hat. Für BCG spricht, dass mir die Leute dort ein wenig besser gefallen haben und dass das Gehalt marginal besser ist. So, und jetzt seid Ihr dran: Arbeitet Ihr in einer der beiden Beratungen oder habt Ihr vielleicht Praktika in beiden gemacht? Wie soll ich mich entscheiden???

Viele Grüße aus Hamburg

Hallo Poldi,

mein Ratschlag:
Nimm eine Münze in die Hand. Nebenbei bemerkt, wird es für lange Zeit das letzte Mal sein, dass Du eine Münze in der Hand hast. Als absoluter Überflieger wirst Du künftig nur noch Scheine haben. Und zwar große.

Überleg Dir welche Seite für welche Consultancy steht. Eine Powerpoint brauchst Du dafür nicht. Es reicht, wenn Du es Dir merkst.
Wirf die Münze jetzt in die Luft. Fang sie auf und entscheide nach dem Ergebnis. Beides sind gute Namen und es ist so dermaßen egal, dass man es nicht in Worte fassen kann.
Heb die Münze auf und stelle sie in ferner Zukunft in eine Vitrine am Eingang Deines Geldspeichers.

Alles Gute,
Fritzchen

Ich würde mich immer am Inhalt der Arbeit orientieren und weniger am Namen oder etwas mehr Gehalt.

Bei McK und Co. ist daher schwierig Tipps zu geben. Die beraten ja alles (und damit wiederum auch nichts - zumindest fällt mir auf beiden Homepages schwer, eine bestimmte Expertise herauszulesen).

Also: Welches Büro ist das schönere und bietet Dir bessere Parkmöglichkeiten? Letzteres ist nicht zu unterschätzen, denn wenn alles zum "Office Friday" strömt möchtest Du doch nicht als letzter mit dem Bus angereist kommen, oder?

wenn dir die Leute bei BCG besser gefallen haben dann geh da hin ? du wirst viel Zeit mit ihnen verbringen ?
McK ist zwar evtl. der noch bessere Name im CV, aber mit BCG musst Du Dich auch nicht grad verstecken.

Ein guter Berater macht das anders: Entscheide nach dem Gehalt, dann wirf die Münze und nach dem Wurf begründe plausibel, warum Deine Entscheidung für BCG durch den Münzwurf untermauert wird!

Ganz im Ernst: Sowas entscheidet man einfach, fertig. Dein Erfolg in der Beratung wird von vielen Faktoren abhängen, aber kaum von der Frage, ob Du für BCG oder McK arbeitest. Wenn diese Entscheidung für Dich wichtig wäre, würde Dir Dein Bauch die richtige Wahl zuflüstern. Hält der Bauch sich zurück, ist die Entscheidung irrelevant.

Luxusproblem, aber gut -würde mich für BCG entscheiden. Die Leute machen im stressigen Arbeitsalltag den Unterschied aus, da ist Wohlfühlen wichtiger als ein marginal besserer(?) Name. Kohle sollte als Argument in dem Fall keine Rolle spielen... jm2c

Wenn schon Münzwurf, dann so:

"When faced with two choices, simply toss a coin. It works not because it settles the question for you, but because in that brief moment when the coin is in the air, you suddenly know what you're hoping for."

Genial!

Zustimmung! Guter Spruch :)

DAX Einkäufer schrieb:

Ein guter Berater macht das anders: Entscheide nach dem
Gehalt, dann wirf die Münze und nach dem Wurf begründe
plausibel, warum Deine Entscheidung für BCG durch den
Münzwurf untermauert wird!

Ganz im Ernst: Sowas entscheidet man einfach, fertig. Dein
Erfolg in der Beratung wird von vielen Faktoren abhängen,
aber kaum von der Frage, ob Du für BCG oder McK arbeitest.
Wenn diese Entscheidung für Dich wichtig wäre, würde Dir Dein
Bauch die richtige Wahl zuflüstern. Hält der Bauch sich
zurück, ist die Entscheidung irrelevant.

@ DAX Einkäufer und checker

Nö. Widerspreche Euch beiden. Drum prüfe, wer sich länger bindet... Da geht viel in Richtung persönliche Präferenz. Beide Unternehmen haben sicher ihre Vorteile. Ich persönlich bevorzuge McK. Mir gefällt ihre stärkere Ausrichtung an (Corporate) Social Responsibility und ihr McKinsey Quarterly ist einfach eines der besten Stücke Information im Netz. Kontinuierlich auf wirklich hohem Niveau mit top Beiträgen. Außerdem kamen meine besten Chefs aus dem Laden.

Aber wie gesagt, das ist MEINE persönliche Präferenz. - Was ist Deine? (Lass die Sache mit der Münze - obwohl an Spruch mit "in the air" was echt wahres dran ist. Klasse! :-)

mckinsey hat definitiv das bessere placement nach dem exit. ich sag nur appelt, dibelius etc. da kann bcg nicht wirklich mithalten. hier mal ne liste mit ex mäckies:

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_McKinsey_&_Company_people

aber: die leute von bcg sind um einiges umgänglicher und sympathischer. bei mckinsey sind im zweifelsfall die noten wichtiger als die persönlichkeit! die leute dort sind meiner einschätzung nach auch noch cleverer und arbeitswütiger als bei bcg.

das ist denke ich eine entscheidung die man ganz rational nach den eigenen zielen und vorstellungen treffen kann.

"Drum prüfe, wer sich ewig bindet... Da geht viel in Richtung persönliche Präferenz."

Stimmt völlig, aber der Threadersteller hat keine persönliche Präferenz genannt - deshalb fragt er ja das Forum. Und wer keine persönliche Präferenz hat oder sie zumindest nicht eindeutig kennt (glückliche berufliche Entscheidungen haben ja auch viel mit realistischer Selbsterkenntnis und Selbsteinschätzung zu tun), dem kann man in dieser Frage nicht weiterhelfen. Er hat zwar die Themen "Nummer Eins / Ruf im Lebenslauf", "Geld" und "Sympathie der Leute" genannt, aber keines scheint ihm entscheidend zu sein, sonst würde er sich ja entscheiden. Also bleibt doch nur die Münze!

Das ist in etwa so, als würde jemand fragen: "Soll ich in den Urlaub in die Berge oder ans Meer? Für die Berge spricht der Blick, für das Meer der Strand. Blick und Strand sind mir aber egal. Geld spielt keine Rolle." Wie soll man so jemandem helfen?

@ Dax

1) fragt er-sie-es uns nach UNSERER Erfahrung und Einschätzung

2) fundierte Entscheidungen sind immer eine gesunde Abwägung aus Logik und Bauchgefühl. Note: wir nehmen auf / verarbeiten 10% aller Informationen mit der linken Hirnhälfte (= Logik), 90% erreichen uns aber unterschwellig über die rechte (= Unterbewusstsein, beeinflusst eben jenes "Bauchgefühl")

3) Klar kannste auch den Zufall entscheiden lassen, auch ne Möglichkeit, doch eben meist nicht meine, das betonte ich ja, dass das für jeden anders ist und stellte die Gegenfrage, nochmal in sich hineinzuhorchen. Meine Erfahrung geht stark in die Richtung sokratischer Dialog hilft verdammt gut: so lange Fragen stellen, hinterfragen, bis die Person für sich selbst die für sie richtige Antwort gefunden hat. Ich gebe zu, das braucht gewisse Stärken als Zuhörer (aber die braucht man in der Beratung ohnehin als eine der wichtigsten Eigenschaften - MEINE Meinung).

4) Aber letztlich kann ich Dir in sofern Recht geben, dass bei mir auch das Bauchgefühl (> Zufallsentscheidung) das Zünglein an der Waage ist:

VA DOVE TI PORTA IL CUORE !! - Geh wohin Dein Herz Dich trägt. (auch wenn das im Land der Ratio für viele nix zu suchen hat. Für mich schon. 'tscha!)

Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich habe in der Tat nach Euren Erfahrungen gefragt und gehofft, dass einer von Euch entweder bei der einen oder bei der anderen (im Idealfall sogar schon bei beiden) Beratungen gearbeitet oder ein Praktikum gemacht hat. Worum es mir in erster Linie geht ist zu erfahren, ob die gängigen Klischees tatsächlich stimmen (z.B. dass der Arbeitsalltag bei McKinsey steifer und unkollegialer als BCG ist).
Viele Grüße

traurige Frage! und so einer hat promoviert.
jemand der promoviert hat eine leidenschaft für ein thema entwickelt und fragt dann im bewerbungsgespräch die partner und senior manager so ab, dass er genau weiß, wo er thematisch unterkommen will.

ps. annahme, die dissertation hat eine schnittmenge zum beratungsportfolio