Jobentscheidung - nach drei Wochen bereits kündigen? Habt ihr Tipps fürs Vorgehen?
Hallo an Alle,
ich brauche mal dringend euren Rat und hoffe sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt, da ich keinen Ausweg sehe. Bitte lest euch meinen langen Text durch, da ich wirklich Tipps brauche.
Kurz ein paar Infos zu mir:
Ich (M.Sc. mit 1,4; Abschluss war im Juni 2022) promoviere derzeit extern und arbeite parallel in Teilzeit seit drei Wochen für ein Softwareunternehmen im Projekt-Kundenmanagement. Noch bis Ende Januar habe ich bei meinem Prof (als befristete Angestellte) Projekte unterstützt. Das Angestelltenverhältnis wäre noch bis März gelaufen. Eine Verlängerung der Anstellung war nicht in Sicht. Aufgrund dieser Unsicherheit mit der Befristung, habe ich mich bereits Anfang Oktober entschieden, mich auf Positionen in der freien Wirtschaft zu bewerben, um aus der Befristung rauszukommen. Ich schickte Bewerbungen los, leider ohne Erfolg. Mein beruflicher Wunsch ist es, in der Beratung unterzukommen.
Da die Promotion ein voller Erfolg (bisher) ist, suchte ich nach Teilzeit-Positionen in Beratungsunternehmen. Was (wie ihr vielleicht besser wisst wie ich) in der Beratung nicht so leicht zu bekommen ist (es ist logisch kein 9 to 5 Job). Somit blieb ich bis Anfang Januar in der Bewerbungsphase erfolglos. Im Januar ergab sich dann eine Position im Projekt- Kundenmanagement bei einen kleinen Softwareunternehmen. Und ich sagte dem Angebot kurzerhand zu, aus Angst, dass wenn ich nicht zusage, ich am Ende im März ohne Anstellung arbeitssuchend bin.
Nun arbeite ich seit drei Wochen in der Firma. Die Kollegen sind super, ich arbeite Teilzeit, habe einen Tag die Woche frei für die Promotion, dass Gehalt ist ok. Alles ist gut, wäre da nicht die Position selbst. Ich bin super unglücklich in meinen derzeitigen Tätigkeitsbereich. Ich dachte am Anfang noch, dass ich Kunden beraten werde (weil Kundenmanagement) aber nein, dem ist leider nicht so. Ich unterstütze die Kunden bei der Arbeit mit der Software und bei aller Liebe, aber das ist kein Hexenwerk, dass kann jeder (also Onboardings mit den Kunden hinsichtlich der Software durchführen; Fragen bei Problemen mit der Software beantworten; Projekte managen und Aufgaben zuteilen, usw.). Im Projektmanagement lerne ich auch nicht viel mehr dazu als das, was ich schon kann (so arrogant das auch klingt). Ich wollte in die Beratung, weil ich Kunden inhaltlich bei ihren Problemen helfen möchte. Ich bin eine Problemlöserin, ich denke strategisch und liebe es Lösungen zu erarbeiten. Ich habe in der Vergangenheit (ich habe parallel zum Studium als Projektmitarbeiterin gearbeitet) Konzepte, Strategien, Ideen, Maßnahmen und Ziele entwickelt und genau das fehlt mir jetzt.
Nun ist es so, dass ich heute eine Zusage von einen Beratungsunternehmen bekommen habe. Das alles hat sich (so bescheuert das auch klingt) aus der Kalten heraus ergeben. Das „neue Angebot“: Ich arbeite 4 Tage die Woche, Freitag frei und bekomme dasselbe Gehalt. Ich darf beraten und das in meinen Wunschbereich.
Nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich arbeite sehr gern in meiner jetzigen Firma. Alle Kollegen sind so herzlich und ich fühle mich einfach so wohl! Aber langfristig werde ich unglücklich, weil mir die Aufgaben keinen Spaß machen, da ich bereits jetzt schon unglücklich bin bzgl. meiner Aufgaben. Ich habe einfach keine Entwicklung und das macht mich fertig. Ich muss mit meinen Vorgesetzten sprechen, dass weiß ich, aber ich weiß einfach nicht, wie ich mich entscheiden soll. Natürlich muss ich das Gespräch abwarten, allerdings nimmt sich gerade auch keiner der Geschäftsführung Zeit für mich. Und ich möchte eigentlich nicht schreiben „hey ich hab ein tolles neues Angebot bekommen, wir müssen reden, sonst bin ich weg!“ Zumal die Geschäftsführung den Kopf einfach voll hat.
Habt ihr Tipps für mich?
- Wie kann ich so ein Gespräch führen?
- Sollte ich „mit der Tür ins Haus fallen“ und meiner derzeitigen Firma sagen, dass ich ein neues Angebot habe?
- Was sage ich der „anderen Firma“? Die gehen derzeit nämlich noch davon aus, dass ich überhaupt keine Anstellung habe, da ich mich auf die Stelle beworben hatte, wo ich noch nicht bei der derzeitigen Firma angestellt war. Das erste Gespräch mit der neuen Firma jetzt, war auch noch in der Zeit, wo ich noch keine Anstellung bei meiner derzeitigen Firma hatte. - Ich weiß ich habe sehr schnell meiner derzeitigen Firma zugesagt, hatte aber auch Angst, dass ich am Ende (wenn ich nicht zusage und weiter warte) gar kein Angebot bekomme und arbeitslos werde.
- Wie würdet ihr euch entscheiden? Derzeit kenne ich noch keinen Entwicklungsplan bei meiner derzeitigen Firma (den ich bei der neuen Firma bereits kenne, auch wie und wann ich eingearbeitet werden soll), aber ich selbst will langfristig einfach beraten und da möchte ich auch keine Jahre warten, um irgendwann mal den Einstieg darin zu schaffen/zu gehen. Also ich will nicht unnötig hingehalten werden und hoffen, dass ich irgendwann mal in der derzeitigen Firma beraten darf.
Ich danke euch allen sehr fürs Lesen.
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