Ohne hier zur PartGmbB ins Detail gehen zu wollen und mit der Hoffnung zurück zum Thema zu kommen.
Aus dem letzten Registereintrag von FSG.
"Gegenstand der Partnerschaft ist die gemeinschaftliche Berufsausübung der Partner als Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Vorbehaltsaufgaben der Wirtschaftsprüfer nimmt die Partnerschaft nicht wahr."
Also keine Abschlussprüfung und Sonderprüfung oder sonstigen Prüfungen. Hierfür hat FSG extra eine WPG (GmbH) gegründet.
Partner ist eine Bezeichnung innerhalb der Unternehmenshierarchie, die sowohl der Verwaltung, als auch dem Auftritt nach Außen dient (Abschluss von Mandatsverträgen).
Gesellschafter können, wenn Sie Gesellschaftergeschäftsführer sind, auch nach außen auftreten. Ansonsten vertritt der Geschäftsführer/Prokurist/Vorstand die Gesellschaft. --> Daher unsinnig Gesellschafter in die Signatur zu schreiben. Besonders, da gelegentlich über der Big4 noch eine Holding hängt und die Partner über die Holding z.B eine Stiftung an der Big4 beteiligt sind.
Jeder Gesellschafter sollte die Unternehmung zusammen mit den anderen Gesellschaftern "partnerschaftlich" führen. Ansonsten ist man nur Angestellter mit hohem Einkommen. Das ist zwar das regelmäßige Verständnis vieler Associate/Director/Equity Partner aber.. joah.
Das Einstiegsgehalt variiert zwischen den Big4 Gesellschaften davon abhängig, welche Gesellschaft/Abteilung (Job Wunder Sustainability) gerade wachsen muss/will.
Mittlerweile können ca. 50k erwartet. Die mächtigen Advisory/Transaction Mitarbeiter nochmal +5k aufgrund der Reise/Arbeitszeiten. Keine Angst man wird durch HR/Partner im Gehalt nicht gedrückt. Es wäre auch kompletter Unsinn jemanden zu Beginn (!) zu benachteiligen. Big4 Mitarbeiter entfalten ihren operativen Mehrwert ab Senior Consultant (Cash Cow). Wozu die Leute davor vergraulen? Danach ist ok.
Grundsätzlich kann ich persönlich nur den Hinweis geben, dass es zu Beginn auf die 2-3 vielleicht sogar 5k mehr im Jahr nicht ankommt.
Overall sind das bis zur Managerposition vielleicht 15-20k netto mehr? Who cares.
Viel wichtiger ist es in einem Umfeld anzufangen, in dem eine gesunde Mischung zwischen Bullshitjob und Menschenverstand vorherrscht.
Ein guter Mentor/Partner gleicht durch Förderung/Sprungbeförderungen/interessante lehrreiche Projekte und ein gesundes Umfeld sehr viel aus.
Wer als Senior Consultant gehen möchte und sich auf eine interessante Stelle bewirbt benötigt nicht 20k mehr.
Die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen sind entscheidend. Und wer einen guten Business Case möchte - Same.
Es ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll die Stelle für 5k mehr zu nehmen und im Gegenzug nach 2-3 Jahren als Senior Consultant in die Industrie auf eine Referentenstelle im Beteiligungscontrolling/Tax/Accounting Department wechseln zu müssen, weil man ausgebrannt/frustriert/überfordert ist. Das ist so der schlechteste Exit den ich mir vorstellen kann.
Wer unterjährig eintritt kann sich wenig Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung machen, es sei denn man wird befördert/erhält eine Progression, dafür müsste man aber mindestens bereits zum Zeitpunkt der Partner/Manager Table (Gehaltsrunden) am Standort gewesen. Ob August oder Oktober ist ehrlicherweise auch nur marginal.
Das Thema Bonus und Überstundenregelung darf grundsätzlich keine Entscheidungsgrundlage sein.
Warum? Weil man sehr viele Bonusfaktoren zu Beginn nicht beeinflussen kann.
Auf welchen Jobs lande ich? Mag mich mein Mentor? Bin ich ein High Performer und erhalte im nächsten Jahr ein höheres Fixum? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Habe ich das notwendige Skillset für die ERP Implementierung/IFRS Conversion/IKS Analyse/SOX Testing/ DD/S1/S5/ Verrechnungspreisanalyse/ US GAAP Reporting u name it. Zu Beginn? Sehr wahrscheinlich nicht.
Hat meine Big4 ein gutes oder schlechtes Jahr?
Wird der Bonustopf für alle Mitarbeiter kleiner/größer? Fällt die nächste Gehaltsrunde schmaler aus? Wird es weniger Promotions und damit auch verringerte Chancen geben? (Hallo EY - Projekt Zugspitze/Everest)
Das Gehalt ist nicht verhandelbar. Würden ja alle, inklusive Betriebsrat, komplett ausflippen wenn aufm gleichen Job zwei Einsteiger unterschiedliche Gehälter haben.
Die tatsächliche Leistung kann man durch einen Bonus gar nicht ausgleichen (zu wenig Spielraum in der Bandbreite) und ehrlicherweise ist die Eigenleistung (Ja, es gibt Ausnahmen) in den ersten zwei Jahren auch sehr überschaubar.
Pro Big4:
Die Big4 sind ein an das Studium angeschlossener Ausbildungsbetrieb (daher das geringere Einstiegsgehalt, im Vergleich zur IGM Industrie. In einer Qualität die man abgesehen von Apple/Google & Co. vermutlich nirgends erhält. Ich weiß gar nicht wie viele Restrukturierungen seines Unternehmens man in seinem Berufsleben, in der Industrie so mitmachen möchte..
Das Berufsleben umfasst ca. 40 Jahre. Bis zum Partner (wer das möchte) sind es ca. 13 Jahre.
Das bedeutet auch. Die eigentliche Karriere (verbleibenden 27 Jahre) etc. findet eigentlich erst ab Partner statt.
Alles davor ist Lernkurve - und mit ca. 90-100k ab Manager und 6 Jahren Berufserfahrung eine verdammt gut bezahlte.
Es ist wie ein Springbrunnen/Wasserhydrant. Es geht steil und schnell nach oben. Viele Tropfen fallen an der Seite herab.
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