Hallo miteinander,

ich habe demnächst ein Vorstellungsgespräch im Sales-Bereich. Ich weiß, dass sich das Jahresgehalt der Stelle aus ca. 75% Fixgehalt und 25% variablem Gehalt (bei individueller Zielerreichung) zusammensetzt, Tarifbindung liegt nicht vor.

Mit meinem Profil würde ich in einem IGM Unternehmen bei einer 40h-Stelle auf gute 60k (13Monatsgehälter) kommen und würde die nächsten 5 Jahre auf ein Zielgehalt von ~75k angepasst werden (Angebot liegt bereits vor). Der variable Anteil ist dabei entsprechend null.

Da ich weiß, dass die individuellen Ziele der Sales-Stelle recht ehrgeizig formuliert werden, ist der variable Anteil ziemlich risikobehaftet.

Nun zu meiner Frage: Was würdet ihr als Fixgehalt angeben (ist im Unternehmen zum gewissen Grad verhandelbar)?

Bei 50k fix wären das immerhin ~67k bei Zielerreichung, die für den Einstieg zu hoch sind. Jedoch kann ich im Haushalt zuverlässig ja nur mit dem Fixgehalt rechnen, und da finde ich die 50k schon notwendig..

Hat jemand Erfahrungen, wie sich der variable Anteil gewichten lässt? (bei einer Zielerreichung in 66% der Fällen, wäre das Jahresgesamt ja wieder bei ~60k)..

Besten Dank
J

antworten

"Angebot liegt bereits vor"

Dann nimm doch das IGM Angebot an....

antworten

Mehr Details wären wünschenswert...
wie ist die Zielsetzung?
X Neukunden? y Euro Umsatzsteigerung bei Bestandskunden?
Wie verkauft sich das Produkt?
Was passiert, wenn Du z.B. 2 von 3 Zielen nicht erreichst: 0 % variabel?
Erfolgt die Ausschüttung des variablen Anteils pro Monat oder einmal jährlich?
Gibt es beispielsweise eine Deckugnsbetragsspezifische Vergütung: Alles was unterdeckt ist, wird nicht zur Berechnung des variablen Anteils gezählt?

Wenn Du in den IGM-Tarif kommst, dann mach das.

Deine Ziele im "Sales-Bereich" werden jährlich nach oben angepasst.
Meist wird versucht, dass Rookies das Ziel "Porsche 911 bzw. viel Geld" vor Augen haben, aber mit der Zeit folgt die Des­il­lu­si­o­nie­rung.
Bsp.:
3000 brutto fix (36T p.a.) + 9000 Euro variabel (25%) = 45T k Gesamt (nicht schlecht für einen Einsteiger.
Je nachdem wie leicht oder schwer dein Produkt zu verkaufen ist und ob einmalige Geschichte oder was anderes.
Wenn Du jetzt z.B. pro Jahr 10 Neukunden machen musst, um dein Ziel zu erreichen, dann werdens im nächsten Jahr vllt. dann 15 sein.
Heisst: Du hast dann schon 25 Neukunden in zwei Jahren gemacht und irgendwann geht's nicht mehr so leicht und die anfängliche "dicke" Provision schmilzt.

Last but not least: Wie wäre ein Exit in 2-5 Jahren? Gibt's Konkurrenten oder ist ein Branchenwechsel einfach so möglich?

Wie gesagt mehr Details zum Produkt, Branche, Kundenstruktur, etc. wären sehr hilfreich.

antworten

Dein Haushalt interessiert deinen Arbeitgeber nicht - Var + Fix = Gehalt - das liegt dir vor. Ob du es dann erreichst liegt ja an Dir und deinen Kompetenzen hinsichtlich Vertriebserfolg. Wenn es Erfahrungswerte hinsichtlich der Zielerreichung gibt würde ich den AG danach fragen. Wenn deine Sales Kollegen alle bei 80% rumdümpeln lass es sein, dann stimmt die Gewichtung nicht.

Wenn ein Zielerreichungsgrad >100% möglich ist und lt. Erfahrungswerten so auch erreicht wird (Kollegen als Referenz) ist die Stelle interessant. Ansonsten würde ich IGM wählen. In 5 Jahren 75k - wenn die Möglichkeit auf Führungsverantwortung besteht kannste nach 5 + X Jahren mit 90k rechnen bei lässigen Konzernarbeitszeiten und keinerlei Vertriebsdruck.

Vertrieb lohnt sich NUR wenn eine angemessene Zielerreichung realistisch ist und nicht nur der Arbeitgeber profitiert.

antworten

Ich würde das tatsächlich abhängig von den Zielen machen und der Struktur dahinter. Ergo wenn 100% total unrealistisch sind, dann sollte dazu auch ein entsprechendes Gehaltsziel verbunden sein, welches eben genauso überhöht ist, wie die Ziele selbst. Sprich wenn 50% total erwartbar und durchschnittlich sind, dann solltest du mit Erreichung der 50% auch ein durchschnittliches Gehalt der jeweiligen Branche und Funktion erzielen.

Ich gehe mal von den 60k AI in IGM aus. Ich würde behaupten, die sind leicht überdurchschnittlich und stehen dementsprechend auch einem erhöhten Leistungserwartung gegenüber. Sagen wir mal 75 %. Also solltest du mit 75% Ziellerreichung bei 60k landen. Macht bei 100% Ziellerreichung 64k aufgeteilt in 48k fix und 16 var.

Da du immer. Etwas höher ansetzen solltest, würde ich mit 55 fix ins Rennen gehen. Wenn aber klar ist, dass so gut wie jeder die 75% und nicht nur die besseren, die auch IGM Angebote haben, solltest du entsprechend nach unten korrigieren.

Vielen Erfolg

antworten

IMMER IG Metall annehmen wenn man das Angebot hat

antworten

Das kann man doch nicht so pauschal sagen.
Es gibt Vertriebsjobs (bspw. KAM) bei denen ist das Grundgehalt schon so hoch wie höchste Stufe bei Tarif IGM....und es kommen 25-30% p.a. Variabel on top.
Aber klar, dafür muss man erstmal 5-7 Jahre Vertriebserfolge vorweisen können.

Lounge Gast schrieb:

IMMER IG Metall annehmen wenn man das Angebot hat

antworten

Wollte mich bei den Antworten bedanken, haben mir tatsächlich sehr geholfen die richtigen Fragen zu stellen und meine Forderungen entsprechend zu formulieren. Hatte am Anfang der Woche das Gespräch und habe soeben ein Angebot erhalten. Ich werde die Vertriebsstelle antreten. Einstieg liegt bei 75k, bei 100% Ziel die idR erreicht wird. Aufteilung ist allerdings 70%fix + 30%var. Zum Einstieg ein 6er im Lotto.

Danke
J

antworten

push

konntest du die Ziele auch wirklich erreichen, oder hast du underperformed? Solche Informationen würden dieses Forum mal wirklich wertvoll machen.

antworten

Lustiger Zufall. Ich bin der TE und schau eigentlich nur 2-3Mal pro Woche hier im Forum vorbei.

Zur Frage: Ich hatte im ersten Jahr eine Zielerreichung von 150% und im zweiten Jahr von 140%.

Das liegt unter anderem daran, dass ich schon am Anfang einen großen Key Account übernommen habe und mein Ziel damit schon so gut wie gesichert war. Dann das klassische technische B2B Vertriebsgeschäft. 2017 und 2018 waren generell in der Branche erfolgreiche Jahre - bzw. die Unternehmensziele waren geringer als der Markt gewachsen ist. Davon habe ich natürlich voll profitiert. Der Durchschnitt in den Jahren bei den anderen Vertriebskollegen war übrigens bei 135%.

Für mich war das erste Jahr doppelt erfolgreich, denn ich habe bereits nach dem ersten Jahr einen ordentlichen Gehaltssprung "bekommen" (bzw. Beförderung/Bandsprung). Hintergrund war, dass ich die Hälfte von den Key accounts eines Senior-Kollegen bekommen habe, der das Unternehmen verlassen hat und man bereits in der Akquise-Phase bei einigen Projekten war, die man durch Einarbeitung eines komplett neuen Kollegen nicht gefährden wollte. So etwas passiert im Vertrieb anscheinend öfter mal. Da ich mich im ersten Jahr sehr gut geschlagen habe, wurde mir das zugetraut und als "Entschädigung" wurde mein Fixum (und damit auch der absolute variable Anteil) erhöht.

"Troll-Alert-Kommentare-incoming": Hatte dadurch in meinem zweiten Jahr (2018) >100k. Allerdings auch eine durchschnittliche 60h-Woche inkl. Wochenendsarbeit und exkl. Reisen.

Das und die Tatsache, dass 2019ff wahrscheinlich ein deutlicher Abschwung kommt, sind die Gründe, warum ich zum April intern wechseln werde (Richtung Strategie).

Mein neues Gehalt orientiert sich dabei an meinem aktuellen Zielgehalt bei 100%, sprich knapp über 90k.

Vertrieb kann ich jedem nur empfehlen. Man lernt unglaublich viel und hat in kurzer Zeit ein riesiges Netzwerk. Wobei meine Kollegen meinten, dass man deutlich mehr vom Geschäft lernt, wenn es dem Markt schlecht geht - ich wiederum möchte genau das nicht erleben: mehr arbeiten, weniger bekommen.

Daher nutze ich die Gunst der Stunde.

WiWi Gast schrieb am 28.01.2019:

push

konntest du die Ziele auch wirklich erreichen, oder hast du underperformed? Solche Informationen würden dieses Forum mal wirklich wertvoll machen.

antworten