Das Einstiegsgehalt bei den Strategieberatungen der 1. Reihe (und allen, die behaupten "competitive" mit diesen zu entlohnen) wurde ja schon oft diskutiert und scheint in vielen Häusern fix zu sein, also kein Verhandlungsspielraum.

Für Absolventen mit MBA / Promotion scheinen 75k-90k fix ein realistischer Betrag zu sein, im Gegenzug zu etwa 55-60k für Master/Diplom.

Meine Frage ist: Wieviel dieser 90k sind mit vorhandener Berufserfahrung, und eventuell höheren Anforderungen auf der entsprechenden Einstiegsstufe (zB. Associate bei MCK, Consultant bei BCG) verbunden?
Und wieviel wird für den Verzicht auf die Option bezahlt (als Fellow bei MCK sogar fest integriert), nach 2 Jahren in den bezahlten Leave zu gehen bzw. für die zusätzliche Qualifikation, die der MBA mit sich bringt (für BWLer wohl weniger auf fachlicher Ebene)?

Konkret geht es darum, ob sich die Teilnahme an einem Doppelabschlussprogramm - wie es einige deutsche Unis anbieten - finanziell lohnen würde, d.h. neben/nach dem Master in Deutschland einen MBA einer renommierten Business School im Ausland zu erwerben? Klar wäre ich danach nicht so viel schlauer, dass sich ein großer Gehaltssprung rechtfertigen würde, aber wieviel ist der großen Beratung wert, dass ich keinen bezahlten Leave (zB für Promotion oder andere Qualifikation) mehr "brauche"?

Danke für Insider-Infos ;)

Du wirst ohne Berufserfahrung, aber mit MBA, nicht als Associate bei McK eingestellt.

Wenn Du auf den nächsthöheren Stufe einsteigst, hast Du i.d.R. keine Option mehr, noch einmal nach ~2 Jahren bezahlt rauszugehen.

Die Doppelabschlüsse werden auch nicht wirklich analog zu einer Promotion gewertet. Dazu müsstest Du vor dem MBA bereits Berufserfahrung gesammelt haben und wirklich eine rennommierte Business School besucht haben.

Wenn ich an Deiner Stelle wäre und einen MBA machen wollte, dann würde ich gleich nach meinem Abschluss in die Beratung wechseln. Vielleicht sogar gleich nach dem Bachelor.

Dass der bezahlte Leave wegfällt, davon gehe ich auch aus.
Die Frage ist, ob sich dieses Wegfallen in einem höheren Gehalt niederschlägt?

Letztendlich läuft es darauf hinaus, ob und wieviel eine Beratung für einen Doppelabschluss-MBA mehr zahlen würde, und warum.

• Zusatzqualifikation wäre zwar vorhanden, hält sich mit 1-2 Semestern mehr aber in Grenzen: kein / wenig Gehaltsplus
• Der Titel an sich bringt wenig Mehrwert: kein Gehaltsplus
• Man verliert Anspruch bzw. Option auf bezahlten Leave: Gehaltsplus??

Ich habe keine Ahnung, was genau das Einstiegsgehalt eines Dr. oder MBAs dort ist auf der höheren Stufe, aber mit Diplom / Master bekommt man umgerechnet 75-80k, wenn man den Leave nicht macht bzw. das Gehalt des dritten auf die ersten beiden verteilt. Dementsprechend sollte man als Dr. oder MBA eher mit rund 90-100k einsteigen. Zusätzlich musst du noch rechnen, dass UBs teile deiner Studiengebühren übernehmen. Rein finanziell lohnt es glaube ich nicht so stark erst nach MBA oder Dr. einzusteigen. Ohnehin ist der andere Weg für mich interessanter, da man halt nochmal ne Auszeit hat.

Anforderungen sind höher, da man ggf. die Analysten führt und deutlich selbständiger agieren muss, was sich auch in der Bewertung widerspiegelt.

Mit einem renomierten MBA - d.h. von einer Uni der white list der jeweiligen UB - würdest du auf der 2. Karrierestufe einsteigen und dann auch das jeweilige Gehalt (~100k + Bonus) erhalten. Bezahlter Leave fällt weg - logisch. Gleichzeitig ist dein Career-Track auf dieser Stufe i.d.R. 12 Monate länger, als bei den Einsteigern auf der 1. Stufe.

Es lohnt sich also finanziell

Genau - aber renommierte Business Schools (die also auf den sog. White Lists der UBs stehen) akzeptieren in der Regel keine Leute ohne Berufserfahrung im MBA-Programm.

Korrekt.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten als einen MBA. So z.B. Doppelstudium (BWL/Mathe o.ä.) oder eben Promotion.

Man führt auch nicht Associates/Analyste, sondern ist in den ersten 12 Monaten mehr Consultant in Training

Du wirst vielleicht nicht gleich vom ersten Tag an Leute führen, aber deutlich schneller als ein Diplomand / Master, da du ja recht schnell zum Projektleiter weiterbefördert werden sollst und dieser immerhin das komplette Projekt operativ verantwortet. Man muss sich also im klaren sein, dass die Anforderungen höher sind. Zudem gibt es ein Up-or-Out Prinzip und da muss man direkt gegen die Leute konkurrieren, die auf der gleich Stufe sind, aber i.d.R. schon zwei bis drei Jahre bei dem Unternehmen. Es also deutlich besser kennen. Das ist sicher machbar und auf meinem Team war auch einer, der erst promoviert hatte, aber man sollte es bei seiner Entscheidung berücksichtigen.

Die ersten 12 Monate genießt man allerdings "Welpenschutz" - kein Up-or-out. Erst danach läuft man in der Benchmark gegen diejenigen, die schon als Diplomand etc. eingestiegen sind. Und schlußendlich wird man nur ca. 6 Monate früher Projektleiter, da das erste Jahr nicht angerechnet wird. (So zumindest bei 2 von den 3 großen)

gehälter:
bachelor ~ 50k
master/dipl ~ 70k
dr/mba ~ 90-100k