Vor 23 Uhr nie Schluss war einer von BCG und eine von Berger, ist natürlich immer Projektabhängig, aber dieses permanente Big4 bashing nervt einfach, weil es nicht gerechtfertigt ist.
Beispiel deine Freundin: Rechnen wir mal mit 67k fix als Senior Associate (sicher eher oberes Drittel der Gehaltsrange, aber ich lag bspw. darüber). D.h. 67k + 5600 Bonus (bei normaler Performance 1 Monatsgehalt) = 72.600.
Jetzt kommen aber noch die Überstunden drauf. Nachdem was du erzählst sind das Mo-Do 10 h/Tag und Freitag dann 9. Also unter dem Strich 9 Überstunden/Wo also 22,5%. Rechnen wir mit 20% da sicher auch mal Wochen mit weniger Auslastung dabei sind. Wenn das zu 100% ausbezahlt wird ergibt sich:
67k + 5,6k + 13,4k (20% von 67k) = ~85k all in und das mit 4-6 Jahren BE! Den Spaß habe ich bei einer anderen Beratung für 60k all-in gemacht. Wenn jetzt zusätzlich noch Reisezeiten anfallen würden (die annähernd zu 100% als Arbeitszeit angerechnet werden) liegst du schnell sogar bei 90k+
Für mich persönlich ist es auch ein gewaltiger Unterschied ob ich bis 20 Uhr arbeite oder bis 21.30 Uhr, insbesondere da meine Frau keinen Beratungsjob macht sondern gechilltes 9-5. Sobald ich wieder im Hotel sitze ist es mir allerdings wiederum völlig egal ob ich um 18 Uhr oder 22 Uhr aus dem Büro laufe..
WiWi Gast schrieb am 21.05.2021:
Zumindest bei "M" ist es absoluter Unsinn, dass "vor 23 Uhr eigentlich nie Schluss ist". Ja, die Arbeitszeiten sind länger, aber nicht so lange.
Meine Freundin arbeitet bei PWC im "Transaction" Bereich. Und ich arbeite im Schnitt mehr, aber der Unterschied ist deutlich kleiner als man denkt. Über die Woche gerechnet werden es wohl ca. 5h bei uns sein.
Unser gemeinsamer Tag im Home Office sieht aktuell in etwa so aus:
- Beginn: 8:30 Uhr
- Mittagspause: 30 Minuten
- Abendessen zusammen: 45 Minuten
- Danach nochmal ran bis 20 Uhr (meine Freundin) und bei mir 21:30 Uhr
- Freitag machen wir beide um 18 Uhr Schluss und machen Sport
- Wochenende ist frei
Zugegebenermaßen fällt das Reisen aktuell als "Zeitfresser" weg, aber lasst euch bitte nicht blenden, denn MBB arbeitet im Schnitt nicht "20 Stunden mehr" als Big4.
Ob einem das bessere Gehalt den vorhandenen Mehraufwand wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
WiWi Gast schrieb am 21.05.2021:
Blablabla Ich habe als Senior Associate (Quereinstieg) über 70 letztes Jahr verdient (bei zwangsweisem Überstundenabbau dank Corona) und keine einzige Woche die 50 Stunden gearbeitet.
Meine Kumpels bei T1 erzählen dafür Späße wie "vor 23 Uhr ist Mo-Do eigentlich nie Schluss" oder "naja wenn man mehr als 5 Stunden Schlaf braucht ist es schon anstrengend". Unsere Strategy& Kollegen sitzen auch auf jedem Projekt 2-4 Stunden länger als die PwC'ler. Klar gibt es mehr Geld und ich gehe davon aus, dass die Projekte wesentlich spannender sind (+ Exitopportunities), aber lohnt es sich wirklich? Muss wohl jeder selbst entscheiden...
Da ich plane langfristig in der Beratung zu bleiben und nicht auf ein Industrieexit warte, arbeite ich mich lieber nicht kaputt, steige schön regelmäßig auf und werde vernünftig, aber nicht großartig dafür entlohnt.
WiWi Gast schrieb am 21.05.2021:
Big 4 ist in keiner Hinsicht kompetitiv.
Da kriegst du <60k für 50h
T1/2 >100k für 60h
Industrie 65k für 35-40h
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