maaaan:
"Vergiss es. Die größeren Banken (und auch Sparkassen!) können sich die Absolventen aussuchen und nehmen nur die Besten"
Immer dieser Stuss. Das erinnert mich an die beiden VWL-Professoren die über den Campus laufen:
"Sehen Sie mal! Da liegt ein 100 Euro Schein!"
"Unmöglich! Wenn er dort ein 100 Euro Schein liegen würde, hätte ihn schon einer mitgenommen"
und sie laufen weiter.
Will sagen: Selbst WENN es rational ist zu erwarten, dass Du nicht genommen wirst, würde ich mich trotz solcher Kommentare, bewerben.
Dieses Elite-Streber-Ding ist irgendwie ne Modekrankheit der letzten 5-7 Jahre. Als ich angefangen hab zu studieren 2002 waren um mich herum nur ganz entspannte Studis, die ne ruhige Kugel geschoben haben, nach 11-14 Semestern mal fertig wurden und das Ziel war eben das Prädikatsdiplom, also 2,5. Und da war unsere Generation schon strebsamer als die alten Hasen die an der Uni waren, als ich kam und die also hauptsächlich in den 90ern studiert hattten. Aber das jetzt ist doch ein Witz! in Abwandlung von Volker Pispers: "Die Pickel noch in der Fresse und schon palavern sie von Elite"
Ich bin das lebende Gegenbeispiel für die ganzen "ohne Elite wird man eh nix" Schwätzer. Abschluss nach 12 Semestern 2008 mit 2,4 in VWL, 1 sechs-Wochen Praktikümchen, 1 Jahr Party äh Erasmus in Spanien und das isses gewesen. Nix Elite.
Vor der Diplomarbeit (die 6 Monate dauerte) mit Bewerbungen angefangen, 3 Monate nach der DA den Vertrag unterschrieben und noch mal 2 Monate später angefangen. Hab um die 15 ernsthafte Bewerbungen geschrieben und noch mal so viele Spaßbewerbungen.
Zum Unterschied: Spaßbewerbungen waren Bewerbungen auf Stellen, die entweder eigentlich nicht an Einsteiger gerichtet waren und die Chance war von daher quasi null oder solche die schon irgendwie gehen würden (Marketing und Beratung kann jeder der halbwegs klar denken kann, viel schwätzen kann und irgendwann mal im Leben ne Regression gesehen hat -- und das sind ja quasi die Kernkompetenzen, die ein Volkswirt nach 6 Jahren Studium erworben haben sollte), auf die ich aber des Standortes halber oder des Unternehems wegen nie gehen würde. Als Volkswirt prostituiere ich mich zum Beispiel nicht für ne UB oder WP. Das überlass ich *herablassend an* BWLern die den PowerPoint Hero spielen wollen und sich für 40 mille 70 Stunden die Woche ausbeuten lassen wollen. *herablassend aus*. Die Einladung von KPMG nach Frankfurt oder von PwC nach Berlin waren daher nett und auf die Weise habe ich auch die Weihnachtsmärkte in Berlin und auch den in München gesehen), aber das wäre nichts für mich gewesen.
Ich hielt es aber für ne ganz gute Idee ein bisschen Bewerbungstraining zu haben und bewerben kostet (für den Bewerber) heute ja nix mehr. Das erklärt übrigens auch, warum auf eine Stelle x Bewerbungen kommen. Nur weil da 500 Bewerbungen eingehen heißt das nicht, dass die Unternehmen zwischen 500 Bewerbern auswählen können.
Bei den ernsthaften bekam ich drei Einladungen (Deutsche Bank, Deutsche Bundesbank und KfW) daraus wurden zwei Angebote und eines wurde es dann. Wie ich mich entschieden habe verrate ich aber nicht :)
Wenn ich im Forum hier so rum lese glaube ich, dass die die einfach was gefunden haben ohne große Probleme und das obwohl sie nicht High Potential waren, eben einfach nicht schreiben, dass es was wurde. Hier schreiben entweder die, die Sorgen haben oder die, die sich dran aufgeilen wie hoch ihr Gehalt ist, wie toll ihre Noten, wie elitär ihre Uni oder sonst war.
Kommt mal runter Jungs - die in den Unternehmen kochen auch nur mit Wasser!
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