WiWi Gast schrieb am 06.08.2022:
WiWi Gast schrieb am 04.08.2022:
So einfach ist das nicht. Im smallcap/LMM Bereich hast du immer preferred return von 8% und besonders bei den kleineren funds ohne catchup. Wenn man das simplifiziert und eine konstante investment rate in der investment periode und gleichermaßen eine konstante divestment rate (bzgl. divested cost) annimmt, dann sind das ~400m preferred return. Es bleiben also 600m als Basis für carry übrig, was dann 120m Carry ergibt.
Bei einem 1Mrd Fund wirst du kaum einen finden, bei dem ein Partner 25% bekommt. Meistens geht 20-30% ans entsprechende Deal Team, 50-80% general carry und bis zu 10% dann auch noch für Funktionen wie IR, fundraising, etc.
Bei einem Fond der Größe hat man dann auch insgesamt so 4-6 Partner und selbst wen die wenig Carry abgeben und ganze 75% behalten, dann sind das vielleicht 10-15% carry.
Das macht dann 12-18m, und das bei großzügigen Annahmen, wahrscheinlicher ist dass der Carry für einen Partner zwischen 5-10% des Gesamtcarrys liegt, also eher 6-12m.
Das lässt sich natürlich auch schon sehen, aber ist doch sehr weit entfernt von den übertriebenen 50m, die absolut nicht die Regel sind
Wichtig ist aber auch nicht zu vergessen, dass es auch noch den GP commit gibt, wo die meisten GPs (sprich Partner und potenziell andere Angestellte, denen das oft auch angeboten wird) 2-3% des Fonds selber beisteuern und dort entsprechend 100% der Returns (oft auch noch ohne Management Fees) bekommen. Hier wäre das pro Partner ca. 3-4m, worauf dann natürlich 3-4m Return kommen würden
WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:
Carry kann bei einem Mrd. Fonds auch gern mal über eine Fondlaufzeit (ca. 10 Jahre) bei 50 Mio. liegen. Rechnung: Aus 1 Mrd. werden 2 gemacht. Also 1 Mrd. Gewinn. Davon erhält der GP 20% Carry, also 200 Mio. Die restlichen 800 Mio. gehen an die LPs. Annahme: Partner hält 25% am Carry-Topf, also 50 Mio. für ihn/sie. Solche Ergebnisse sind aktuell eher die Regel als die Ausnahme.
Woher hast du das mit dem prefered Return? Habe ich noch nie gehört bei PE und würde für die fund Initiatoren auch wenig Sinn machen
Wenn du von preferred return noch nichts gehört hast, dann hast du 0,0 Ahnung von PE. Im Übrigen, wenn es einen Begriff gibt, den man nicht kennt, das nächste Mal einfach googlen. Nur weil du, als jemand der offensichtlich keine Erfahrung in dem Bereich hat, einen Begriff nicht kennst, heißt es nicht, dass es den so nicht gibt.
Und warum soll das für den GP keinen Sinn machen wenn er einen preferred return anbieten soll? Das ist eine unlogische Schlussfolgerung. Ist genauso wie das 2/20 Model ein Industriestandard und ist in so gut wie jedem LPA zu finden. Der Sinn des preferred return ist einerseits eine Risikoreduktion für LPs und gleichzeitig eine Incentive für den GP. Emerging Manager bieten manchmal sogar höhere preferred returns als die 8% an um an Kapital zu kommen. Du scheinst ja irgendwie zu glauben als wäre das ein lockeres Ding mal eben ein paar hundert Mios einzusammeln. Besonders kleine und junge Funds sind auf LP-freundliche LPAs angewiesen um überhaupt Geld einsammeln zu können. Und wie du der Rechnung oben entnehmen kannst, lohnt sich das durchaus noch, vor allem kommen ja noch Management Fees on top, die sind bei einem 1Mrd Fund dann je nach Jahr bei 4-20Mio, dann laufen auch noch meist 2-3 Vehikel parallel, also kann man locker von 10-30 Mio zusätzlich pro Jahr ausgehen, da bleibt auch nach dem Decken der laufenden Kosten noch gut was übrig. Kleines Beispiel, ist nicht selten so: Fund T-2 ist im letzten Jahr, hat noch ein paar Investments die noch nicht divestet sind und ist noch nicht am Ende der 10 Jahre, hat vielleicht noch 150 cost invested -> Mgmt Fee von 3m; Fund T-1 ist voll invested mit 900m, noch komplett unrealised -> Mgmt Fee von 18m; Fund T wurde geraised und ist am Ende des Jahres schon mit 250 investiert -> Mgmt Fee von 5m; gesamt sind das dann 26m Management Fees um die laufenden Kosten zu decken und Gehälter zu zahlen.
Die Fund Economics in PE sind pervers gut und stark auf GPs ausgerichtet. Was glaubst du warum es regelmäßig Theater bei den großen Pension Funds gibt wegen der hohen Kosten für PE Investments? Sicher nicht weil die 8% preferred return den GPs wehtun
Der PE Markt hat doch aktuell eher die Situation dass sie zu viel Geld einsammeln (könnten), mehr als sie investieren können
Warum sollen die dann aktuell einen prefered Return von 8% akzeptieren wenn sie drüber hinaus nur 20% erhalten? Den Begriff kenne ich (gibts im immo Bereich ja auch, aber hier ist über dem prefered Return öfters auch mal 50/50 Aufteilung)
PE soll doch die Alternative Anlage mit den höchsten Kosten sein (mit HF)
Der Carry wäre in dem 1 mrd Fund Beispiel ja nicht so hoch wenn zb nur 10% IRR erwirtschaftet werden
Dem unterliegt die falsche Annahme, dass der "PE Markt" Kapital homogen einsammelt. Das ist aber nicht der Fall, der Großteil geht an MF/LC (diese haben teilweise auch GP-freundlichere Terms, wie Advent ohne preferred return oder andere mit höherem Carry)
Im MM Bereich und drunter kommt von der Kapitalschwemme nicht viel an. So langsam wird das allerdings auch bei den großen Funds weniger. Manche, die bei der letzten Fundgeneration noch ein one-and-done closing in 3-6 Monaten gemacht haben, ziehen es jetzt über mehrere Closing Rounds über ein ganzes Jahr und die oversubscription rates werden auch bei den gefragten Funds niedriger.
Und auch wenn viel Kapital in PE als Assetklasse fließt - die Standard LPA-Terms ändern sich deswegen nicht schlagartig. Generell ist sowieso die Tendenz, LP-freundlichere Terms zu haben, da große institutionelle Investoren wie Versicherer und große Pensionfunds, insbesondere aus den USA, Druck machen. Deswegen verlangen viele von den großen Funds mittlerweile nicht mal mehr 2% Management Fees, sondern 1.75% oder sogar nur 1.5%.
Und ja, mit 10% IRR wäre der Carry sehr niedrig - damit ist man allerdings auch schon im bottom quartile was die Performance anbelangt. Normal ist schon IRR >20% und manche Funds schaffen sogar >40% über mehrere Generationen hinweg. Hier kommt auch wieder der Incentive Faktor des preferred returns ins Spiel - gerade weil bei niedriger Performance der GP stärker leidet als die LPs und auch das nächste Fundraising erschwert, schafft das zusätzlichen Druck die Performance über diese hurdle rate zu bringen.
antworten