Deutschland braucht bessere Manager
Roger Köppel, wirtschaftsliberaler Chefredakteur der Schweizer Weltwoche, berichtete in seinem Blatt vor kurzem über die neue Aristokratie der angestellten Multimillionäre.
Leistung muss sich lohnen
Nach einer Studie des Manager-Magazins schneiden die deutschen Unternehmen im Vergleich mit ihren europäischen Nachbarn in punkto Rentabilität nach wie vor jedoch nur mäßig ab. Und trotzdem langen sie weiter ungeniert zu. So ist die Vergütung der Dax-Vorstände im vergangenen Jahr um 15 Prozent angestiegen; mittlerweile kassieren die Führungsgremien im Schnitt fast 16 Millionen Euro pro Jahr.Und wie sieht es in der Alpenrepublik aus? Hier gibt es fast nur Ableger internationaler Großkonzerne, so dass der Vergleich mit den deutschen Dax-Vorständen hinkt. Jahr für Jahr publiziert die Unternehmensberatung Kienbaum Vergütungsstudien für beide Länder »Leitende Angestellte« (bezogen auf Deutschland) und »Führungskräfte in Österreich«. Die Gesamtbezüge von deutschen Geschäftsführern weisen eine starke Streuung auf. Die Spannbreite reicht von weniger als 30.000 Euro bis zu über eine halbe Million Euro. Im Schnitt verdiente eine deutsche Führungskraft 2006 107.000 Euro. Wer bei einem großen Unternehmen als leitender Angestellter arbeitet, männlich ist und über eine gute Bildung verfügt, der kann am meisten verdienen.
»Die Führung größerer Unternehmen stellt höhere Anforderungen. Je verschachtelter die Unternehmensstruktur ist, desto komplexer die Aufgabe. Damit steigt die Verantwortung und das Gehalt«, lautet der Erklärungsversuch von Christian Näser, Projektleiter der Kienbaum-Studie.In Österreich stellt sich die Frage, ob Manager das Gefühl für die Angemessenheit ihrer Bezüge verloren haben. Laut der Vergütungsstudie »Führungskräfte in Österreich 2006« verdienten die Geschäftsführer in Unternehmen mit 500 bis 1000 Mitarbeitern durchschnittlich 245.000 Euro pro Jahr. »Österreichische Unternehmen, insbesondere die großer Konzerne, sind sehr vorsichtig mit Grundgehaltserhöhungen«, sagt Alexander von Preen, Geschäftsführer und Partner von Kienbaum. Allerdings hätten die Unternehmen beim variablen Anteil in den Gehaltsverhandlungen durchaus großzügiger agiert. Die Steigerungen der Gesamtgehälter seien vor allem durch erfolgs- und leistungsorientierte Vergütungsbestandteile erzielt worden.
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