Zunächst mal solltest Du dir darüber klar werden, welches Ziel Du hast. Möchtest Du bei der ersten Firma wirklich arbeiten? Wenn ja, würdest Du es auch dann tun, wenn es nicht mehr Geld gibt? Ab welchem Betrag sagst Du bei der ersten Firma zu?
Wenn Du professionell und sachlich verhandelst, hat es überhaupt nichts mit Nachtreten zu tun. Im Gegenteil. Wenn Du in der Verhandlung einen fairen Weg gehst und damit erfolgreich bist, sieht Dein Arbeitgeber, dass Du auch für ihn gute Ergebnisse erzielen kannst.
Ich würde die erste Firma anrufen und ankündigen, dass Du noch einige Dinge zur offenen Position besprechen möchtest. Am besten persönlich vor Ort. Im Gespräch kannst Du dann beschreiben, dass Du dir in deinem nächsten Job ein gewisses Mindestgehalt erreichen willst, welches mit dem jetzigen Angebot leider nicht erreicht wird. Davon abgesehen, gefällt Dir die Stelle allerdings sehr und Du würdest gerne zusagen, wenn denn das Gehalt stimmen würde.
Wenn Du es drauf ankommen lassen willst, kannst Du im selben Gespräch auch gleich andeuten, dass es ein Alternativangebot gibt, mit dem Du deine Gehaltsziele erreichst.
Gerade bei Konzernen kann es Dir allerdings passieren, dass Dein Gegenüber sagt: "Tut mir Leid, mein Spielraum ist zu 100% ausgeschöpft. Ich kann Ihnen nicht mehr bieten." In diesem Fall sollte man sich bereits eine Entscheidung überlegt haben, und zwar möglichst schon vorher, damit man mit kühlem Kopf verhandeln kann. Die Entscheidung kann lauten: "Tut mir Leid, dann möchte ich bei der Konkurrenz arbeiten." Oder: "Das ist sehr schade. Können wir vielleicht einen Weg vereinbaren, wie ich das Zielgehalt innerhalb der ersten 18 Monate erreichen kann? Sie müssten Ihren Spielraum nicht überschreiten, und ich hätte mein Gehaltsziel nicht aus den Augen verloren. Und außerdem bin ich dann in den ersten Monaten besonders motiviert."
Darf man fragen, um welchen Faktor Du das Angebot hochhandeln möchtest?
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