Ich fange gerade nach dem Studium im gleichen Unternehmen wie mein großer Bruder an und bin drei Stufen höher eingestuft als er. Zusätzlich habe ich noch ordentliche Entwicklungsperspektiven. Ähnlich geht es auch den anderen Akademikern. Die Bewerben sich im Zweifel dann eben bei anderen Unternehmen, die Berufserfahrung für die Stelle voraussetzen. Es gibt eben deutlich mehr Stellen, die Berufserfahrung voraussetzen und damit einen weiteren Anstieg im Tarif.
Er hat eine Ausbildung, Zusatzqualifikationen (diverse Scheine, darf abnehmen / Kein Meister) und 8? Jahre Berufserfahrung. Wenn sich die Stelle und der Aufgabenbereich von ihm nicht ändert bekommt er auch keine höhere Stufe ohne viel Glück. Es kann halt nicht jeder Häuptling sein und die anderen Arbeiter beaufsichtigen, was dann vermutlich die nächste oder übernächste Stufe wäre.
Als Akademiker beginnt der Boden der Pyramide einfach deutlich höher und ist auch wegen den schwammigen Anforderungsunterschieden durch Berufserfahrung durch Wechsel zumindest bis zu einem gewissen Grad einfacher aufzusteigen. Wenn jemand auf der Stelle bleibt ist er auf der Stelle einfach eine angelernte Kraft nach relativ kurzer Zeit. Nur weil jemand länger dabei ist, ändert sich nicht der Bedarf des Unternehmens. Das gilt für den Akademiker, wie auch für den mit Ausbildung. Das hat nichts mit Arroganz, sondern mit Pragmatismus zu tun.
WiWi Gast schrieb am 10.04.2024:
Hier kursieren schon einige Märchen aus Wunschträumen heraus.
Das Märchen von … der Akademiker ist das Gehirn und der Techniker „nur“ die Hand … sorry, das ist Unsinn.
Wer anderes behauptet, der soll mal mit Leuten reden, die „nur“ Facharbeiter sind … da wird so mancher „Akademiker“ traurig aus der Wäsche schauen, wessen Gehalt höher ist.
Ein deutscher Facharbeiter mit Weiterbildung/-en ist keine „angelernte Kraft“, sowas zu behaupten ist leider naive Arroganz.
Das Gehalt und die Rahmenbedingungen ins Verhältnis zu setzen, macht definitiv Sinn. X € auf 35h sind was anderes, als auf 40h.
Effektiv ist es so, dass für den gleichen Job eben nicht überall auch ein ähnliches Gehalt geboten wird. Ich würde das Thema einfach mal ansprechen, den 80k Vergleichswert nennen und schauen, was als Feedback kommt.
WiWi Gast schrieb am 15.03.2024:
Was soll denn immer die Argumentation, dass jemand einen Berufseinsteiger in die Tasche steckt? Mag ja sein, dass der Techniker schneller angelernt ist, aber wenn die den studierten ING auf der Stelle halten wollen, für die die den anlernen, würde es sich anbieten ihn auch der Stelle entsprechend zu bezahlen. Sonst ist der ganz schnell weg. Mag ja sein, dass dir das subjektiv unfair vorkommt. Selbst unter der Annahme, dass das unfair sei, ist Fairness leider kein Naturgesetz. Abgesehen davon hat er jahrelang für die Ausbildung auf Lohn verzichtet und auch das Risiko für einen entsprechenden Berufseinstieg in einem solchen Unternehmen in Kauf genommen. Denkst du, dass der die ganzen Jahre Däumchen gedreht hat oder wie?
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