WiWi Gast schrieb am 22.07.2021:
"Du hast so recht. Hier versuchen irgendwelche frustrierten Mieter die nie den richtigen Zeitpunkt getroffen haben um ein Haus zu kaufen den Eigenheimbesitzern ihr Haus schlecht zu reden."
Einigen hier gehts echt zu gut :) Frustrierte Mieter und der richtige Zeitpunkt? Schon witzig in diesem Forum. Die jetzt 30ig jährigen hatten nie die Chance was "günstiges" zu kaufen. Freu dich doch, dass du Nähe Hannover was gutes gefunden hast. Aber Sorry, in deinem Reihenhaus hast du genauso Nachbarn ;) Anstatt darunter und darüber halt Links und Rechts...
Wie ich es bereits geschrieben habe. Wir würden auch gerne ein EFH kaufen, aber im Moment wird nichts verkauft. Also bringen so Sachen nichts wie, selber Schuld wenn man nicht jetzt kauft, etc.
Die Rechnung im Moment sieht folgendermaßen in Kassel aus: All in für ein Reihenhaus oder DHH mit einem ca. 300 bis 400 qm2 Grundstück für 400 bis 450 k EUR in einer Mittelmässigen Gegend. Oder wie wir jetzt ab nächstem Monat Mieten; 89 qm2 Wohnfläche mit eigenem Gartenanteil für 700 EUR kalt (warm: 950 EUR). Da geht es um eine Differenz von 500 EUR monatlich + noch ca. 40 k EUR für die Nebenkosten bei Kauf, die wir sofort hätten zahlen müssen.
Und hört doch bitte mit sowas wie Kündigung von der Vermieterseite aus auf. Unsere jetzigen Vermieter meinten, dass sie nach uns genauso Mieter haben wollen wie wir es sind, weil wir über sechs Jahren hier gewohnt haben. Und sie es leid sind, dass die Leute nicht mehr ihr Leben lang irgendwo zur Miete wohnen. Selbiges bei unseren neuen Vermieter, die möchten am liebsten auch Mieter, die für immer wohnen bleiben.
Kurzum. Wir (meine Frau und ich) würden gerne auch ein EFH kaufen, aber es wird nichts angeboten. Und daher mieten wir lieber. Und erfreuen uns unserem großen, zum Teil "fremdfinanzierten" Depot. Letztes Jahr haben wir zwei Auslandsreisen gemacht und zwei Städtetrips. Wenn wir die Chance nicht bekommen etwas zu kaufen. Dann genießen wir halt unser Leben mit viel Reisen und versuchen bald auf eine drei Tage Woche runter zu gehen :) Nichts da mit Dumm sparen und sich nur an dem Betrag zu erfreuen.
Und Sorry, ich kenne einige Leute die ein Haus haben. Und so Glücklich wirken viele auch nicht. Selbiges gilt natürlich auch für Mieter. Leute die Fröhlich sind, sind es egal ob zur Miete oder Eigennutz. Und Leute die nichts mit sich anzufangen wissen, sind so oder so unglücklich.
Ich bin echt happy bald in eine Mietwohnung mit eigenem Gartenanteil zu ziehen. Dann kann ich endlich mit den Hauseigentümern mitreden. Wenn es um so Sachen wie Trampolins geht oder 300 Euro selbst-Aufbau-Pools. Oder um Weber Grill und ob darauf das 1 Euro oder 1,20 Euro Nackensteak besser schmeckt. Natürlich mit der Nelson Müller Grillkohle. Ist die einzig wahre Grillkohle.
P.S. habe auch einen Weber Grill bestellt. Sogar den "Weber Master-Touch GBS Premium SE E-5775 Black inkl. Sear Grate" und auch eine Hängeschaukel von Lidl für gerade einmal 35 EUR, mit Gestell und echt Baumwolle.
An alle Besitzer: Seid doch Glücklich, wenn ihr noch günstig was bekommen habt. Aber für die meisten Orte lohnt sich kaufen einfach nicht mehr. Da einfach nichts vernünftiges mehr angeboten wird. Und irgendwann ist die Fahnenstange halt erreicht. Eine Verdoppelung ist einfach nicht mehr so ohne weiteres mehr möglich.
word & würde ich komplett unterschreiben.
Man sollte das Thema nicht schwarz oder weiss betrachten. Es gibt meiner Ansicht nach sehr viele Grautöne. Ich habe bis dato immer zur Miete gewohnt in B & war/bin damit absolut glücklich. Natürlich spiele ich aufgrund eines sehr sicheren guten Haushaltseinkommens immer mal wieder mit dem Gedanken eine eigene Immobilie zu erwerben, vor allem aus emotionalen Gründen bzw. um meiner Tochter "mal was zu hibterlassen". Natürlich hat das viele positive Aspekte. Es ist eben "das Eigene", zumindest wenn es denn dann abbezahlt ist. Aber ich sehe auch die Nachteile. Ganz Grundsätzliche (Instandhaltung, Pflege, Klumpenrisiko, gefühlte ewige Bindung an das Objekt usw.) aber auch vorübergehende aufgrund der aktuellen Marktsituation, vor allem in Ballungsräumen. Wie sagte letztens eins Postbank Immo Vertriebsleiter zu mir am Telefon: "Ja, der Markt ist überhitzt." Es war ein recht offenes Gespräch hatte ich das Gefühl. Sonst hört man immer eher das was hier auch gerne vetreten wird: "Total normal, Angebot und Nachfrage eben usw." Dass das eine seit 2008 künstlich gepushte Nachfrage ist, das wird gern weggelassen.
Kurzum - die Entscheidung ob man zur Miete oder in einer eigenen Immobilie wohnen will, hängt an vielen verschiedenen persönlichen Faktoren. Und ich fand einen Satz meines Vorposters sehr zutreffend. Nicht Jeder mit Eigenheim ist damit zwangsläufig glücklich. Hab solche Beispiele auch im familären Umfeld. Es hängt eben viel Verantwortung und Verbindlichkeit dran, die nicht jeder eingehen möchte.
Ich weiss, dass wenn die (Markt-)Umstände möglicherweise irgendwann wieder andere sind & ich mir etwas mit gutem Gewissen leisten kann - werde ich zuschlagen. Und wenn das nie wieder der Fall sein wird, weil entsprechend mancher Aussagen hier die Preise weiter jedes Jahr 10-20% steigen werden, dann ist das auch ok. Dann bin ich trotzdem glücklich.
Jedem das seine.
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