WiWi Gast schrieb am 21.10.2022:
Gar nicht. Die Jugend hier ist so drauf, dass sie bei 2000€ Nettoeinkommen lieber 1800€ in der Stadt abzahlt/mietet als für 400€ zu weit weg vom nächsten Club zu wohnen.
Das Landleben oder -noch schlimmer- Stadtrand bzw. Vorstadt sind halt nicht für jeden was.
Ist auch alles abhängig von der Lebensphase: zwischen 15 und 30 wollen die meisten lieber in der Stadt sein, weil da mehr Leben ist. Gerade als Single nochmal mehr, aber auch als DINK einfach spannender. Inzwischen bin ich Mitte 30 und mir geht vieles in der Stadt auf die Nerven (viele oft auch komische Menschen, alles überfüllt usw.), dazu bin ich seit ein paar Jahren verheiratet und bald zum ersten Mal Vater. Ich bin jetzt sehr glücklicher EFH-Besitzer im Vorort und genieße den Platz, die Ruhe und die Natur in der näheren Umgebung. Wenn ich in die Stadt möchte, bin ich in 20-30 Minuten mit Auto oder Zug da.
Eventuell dreht sich das in 15 Jahren wieder, wenn die Kinder größer sind, weil man selbst dann auch wieder mehr als Ehepaar oder Einzelperson machen kann, da die Kinder sich auch mehr alleine beschäftigen. Aber bis auf Weiteres ist das hier super. Vor 10 Jahren hätte ich hier aber nicht leben wollen.
Geht mir genauso. Hätte ich auch niemals gedacht, dass sich meine Präferenzen so ändern können.
Das ist doch relativ normal so? Bis 30 wollen alle gerne in der Stadt leben, sind immer auch Achse, wollen was erleben etc. Ab 30 wird man ganz einfach älter: Bei vielen wird der Job anspruchsvoller sodass unter der Woche einfach nicht mehr die Zeit und Energie vorhanden ist, viele kriegen Kinder, das ist dann sowieso eine ganz andere Situation. Da ist es einfach entspannt im Vorort / Dorf etc. zu leben wo man seine Ruhe hat. In die Stadt fährt man bei Bedarf in 20 min oder so und für die 2-3x im Monat wo das vorkommt, nimmt man die Fahrt gern in Kauf. Ist bei mir exakt dasselbe, bin 27 und lebe mitten in der Stadt, aber in 3-4 Jahren kann ich mir sehr gut vorstellen, raus zu ziehen.
Kann dem nur zustimmen. Das ist doch völlig normales Verhalten.
In den 20ern wohnt man zum Studium in die Großstadt, lernt Leute kennen, feiert in Bars und Clubs, lernt Frauen kennen und unternimmt viel mit Freunden.
In den 30ern hat man dann nen festen Job, hat geheiratet und Kinder stehen kurz bevor.
Die Freunde ziehen weg, man möchte eine Immobilie, was in der Stadt sauteuer ist, das weggehen hat seinen Reiz verloren da man ja schon eine Frau hat, die Stadt nervt zunehmends.
Also zieht man in die Vorstadt oder direkt aufs Land.
In den 40ern wohnt man dann auf dem Land, verdient gut, zieht die Kinder auf, macht viele Ausflüge mit den Kindern. Partnerschaft pflegen ist hier wichtig, da das die Jahre im Leben sind, wo sich viele auseinanderleben ohne es zu merken und sich 10 Jahre später trennen ohne zu wissen, warum das jetzt nicht geklappt hat.
In den 50ern wird es mit den Kindern weniger Arbeit, da sie Teenager sind und selbstständiger. Allerdings nerven sie auch mehr, da sie sich abnabeln wollen. Man macht wieder mehr mit Freunden und mit der Frau als Paar. Der Job wird zunehmends eintönig, aber man versucht durchzuhalten, weil der Verdienst super ist und die Rente ja auch nur noch 10 Jahre entfernt.
In den 60ern geht man in Rente, die Kinder sind aus dem Haus, man hat viel Freizeit und macht viel Urlaub, da man jetzt die Kohle und das Geld hat. Außerdem unterstützt man seine Kinder finanziell, die gerade studieren.
In den 70ern hat man außer Enkel beschenken, Rasen mähen, Nachbarn nerven und sich über die Regierung beschweren nicht mehr viel anderes zu tun, bis man abkratzt :)
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