Hallo zusammen,

ich habe das Angebot bekommen, zu einem Automotive (DAX-)Konzern zu wechseln. Aktuell bin ich in einer unbefristeten Festanstellung in einer mittelständischen Bude. Ein Wechsel schwebt mir perspektivisch eh vor. Die neue Stelle wäre allerdings eine (vorerst befristete) Arbeitnehmerüberlassung.
Gibt es Ratschläge bzw Empfehlungen?
Ich denke ernsthaft darüber nach, weil es ja ansonsten eher schwierig ist in einem DAX Konzern hineinzukommen

Befristet auf wie lang? Wenn >18 Monate würde ich es machen. Wenn du dort deinen Wert beweisen kannst ist eine Übernahme absolut drin.

Vorerst 1 Jahr

WiWi Gast schrieb am 02.03.2021:

Befristet auf wie lang? Wenn >18 Monate würde ich es machen. Wenn du dort deinen Wert beweisen kannst ist eine Übernahme absolut drin.

For real???? Such mal mit jemandem das Gespräch der in Anü bei einem Automobilbauer ist, wie glücklich die da sind und wie die behandelt werden. Du bist da nicht mehr als eine Nummer und durch deine Arbeit können weiter die hohen IGM Tarifgehälter bezahlt werden. Aber hey du arbeitest bei einem Dax Konzern. Dann lohnt sich das alle mal /s

Also mein Vorposten hat Recht, je nach Team und Führungskraft bist du halt als ANÜ ein Mitarbeiter 2.Klasse, wobei es sicherlich auch positive Ausnahmen gibt.

Die Chancen auf einen Festeinstieg sind prinzipiell da aber zum einen absolut nicht kalkulierbar, deutlich <50% und die Corona Nachwehen machen es auch nicht besser.

Was hast du sonst vorzuschlagen ? Praktikum ? Bei einer bestehenden Festanstellung wohl eher kaum.

Würde auch davon abraten. Wenn Corona wiederkommt, bist du der/die erste, der gehen muss.

Ok, danke für eure Meinung.

Nur in größter Not (d.h. wenn der aktuelle Job unerträglich ist) sollte man von einer sicheren Festanstellung zu vernünftigem Gehalt auf eine befristete Position mit unsicherer Übernahmeperspektive wechseln. Und dann auch noch via ANÜ -> Never ever!

Der Grund warum DAX-Automotive derzeitig gerne viel über befristete ANÜ anheuert liegt auf der Hand: Die wissen selbst nicht im geringsten wohin die Reise geht und betreiben damit klassisches Risikomanagement. Wenn es nicht super läuft in der nächsten Zeit wirst du einfach abgeschüttelt.

War vor einem Jahr in der selben Situation wie du. Allerdings nicht Automobil sondern Luftfahrt Sektor. Allerdings habe ich natürlich nicht mit Corona gerechnet und meine Übernahmechance lag bei 90%. Habe mich für die ANÜ auf ein Jahr entschieden. Hatte vorher auch einen unbefristeten Vertrag. Aber das Gehalt bei der ANÜ war einfach jenseits von Gut und Böse. Also mal was riskiert.

Naja dann kam Corona und es hat mit der Übernahme natürlich nicht geklappt. Der Jahresvertrag ist einfach normal ausgelaufen. Die Arbeit war aber ganz cool und ich habe unfassbar viel Geld für sehr wenig Arbeit bekommen das Jahr.

Das es mit der Übernahme nicht klappt wurde früh kommuniziert, also bin ich dann selber auf Jobsuche gegangen. Hab zum Glück direkt im Anschluss einen neuen Job gefunden, also fließender Übergang. Leider nicht so gut bezahlt wie ANÜ (aber immer noch gut) aber dafür mehr Verantwortung und die Arbeit macht Spaß.

Im Nachhinein Glück gehabt, dass ich nicht in die Arbeitslosigkeit gerutscht bin. Würde ich es wieder so machen? Schwer zu sagen. Die Kohle für das eine Jahr war schon echt ein Traum und gelernt habe ich auch viel. Fühlte mich voll ins Team integriert und keiner hat mich schief angeguckt weil ich ANÜ war.
Hatte aber auch weder Haus noch Kind, also hätte mich Arbeitslosigkeit auch erstmal nicht so hart getroffen, da 60% von dem ANÜ Gehalt immer noch verdammt viel gewesen wäre.

Diese pauschalen Aussagen, wie aus einer unbefristeten Stelle würde ich mich nie auf eine befristete bewerben kannst du direkt in die Tonne treten. Kann man nicht verallgemeinern und auch bei einer unbefristeten Stelle kann man raus fliegen.

Danke für die etwas andere Sichtweise.

Aus der AN-Überlassung in die Festanstellung zu wechseln kann passieren, weil intern ja stellen ausgeschrieben sind. Wenn die aber nicht auf das passende Profil passen, dann wird das eben nichts. Ob ich mich für interne Stellen in die AN-Überlassung begeben würde? Eher nicht, manchmal können sich auf die internen Stellen die in AN-Überlassung auch nicht an erster Stelle bewerben oder müssen wieder auf ne andere Stelle (Mit beweisen ist es eben nru was wenn in der Umgebung von der man was macht, der Bereich wächst, sonst merkt es niemand.).