Guten Morgen,

auch wenn dies ein Forum mit dem Namen "Berufseinstieg" ist und sich hier gefühlte 95% Big 4'ler herumtreiben, wage ich es, meine Frage zu stellen.

Ich arbeit seit einigen Monaten bei einer der großen Vier in der Steuerberatung. Möchte so schnell wie möglich wieder weg. Das Team ist nicht gut. Die Arbeit macht keinen Spaß. Mein Leben ist zur Zeit eine Hölle. Wenn man aber hier so einige Einträge liest, meint man, dass wenn man in oder zum Ende der Probezeit kündigt, quais gebrandmarkt ist und keinen Job mehr findet. Ich will einfach weg. Aber, um die schlauen Schreiber gleich fernzuhalten, eine sofortige Kündigung kommt nicht in Frage. Alleine schon aus finanziellen und sozialvers. Gründen. Sollte denke ich verständlich sein.

Wo soll es hingehen? Keine Ahnung. Am besten in ein normalen Unternehmen. Egal welche Branche. Eine normale Stelle im Rechnungswesen/Controlling, auch wenn ich dies weder im Studium noch in meinem bisherigen Job hatte.

Ferner habe ich das noch nie gemacht. Ich weiß nicht, wie man kündigt. Wie man das anstellt. Ich weiß auch nicht, wie ich mein Anschreiben formulieren soll. Wie schreibe ich darin, dass es mir hier nicht gefällt?

Danke für eure Einschätzungen.

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Also, welches Unternehmen "normal" ist, hängt vom eigenen Charakter ab. Der eine findet konservative, sich nicht veränderne Unternehmen toll, der andere will ständig Action ;).

Was du studiert hast, weiß ich jetzt nicht, aber Steuerberatung könnte auch ins ReWe passen, Controlling nur, wenn du Zahlen, Auswertungen und Reports liebst.

Aber das ist ja (soweit ich das sehe) nicht deine Hauptfrage:
Ich habe vor kurzem auch zum ersten Mal gekündigt. Dazu kannst du einfach mal bei Google tippen: Kündigungsschreiben Muster. Da kriegste direkt einen Haufen Treffer. Mein Muster sah in etwa so aus:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis vom xx.xx.xxxx fristgerecht zum xx.xx.xxxx. Bitte bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Unternehmen weiterhin viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen,"

Ggf. noch reinschreiben was mit Urlaubstagen passieren soll oder sonstige Besonderheiten deines Arbeitsvertrages.
Ich habe bei mir noch Dank für die Zusammenarbeit reingeschrieben, könnte bei dir auf Grund der kurzen Zeit aber zynisch wirken.

Außerdem nicht reinschreiben: Ich gehe weil es mir hier nicht gefällt. Erstens ist das deine Privatsache, du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Außerdem könnte es dann eine Retourkutsche bei der Beurteilung geben ;). Wenn es dir ganz wichtig ist das reinzuschreiben, dann eher so formulieren, dass du gemerkt hast, dass deine Stärken auf anderen Gebieten/Branchen/etc liegen.

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Danke für den guten Beitrag!

Und wie sieht es mit der Suche nach einem neuen Job aus?

Ich will ja erst kündigen, wenn ich was in der Tasche habe. Wie im Anschreiben formulieren?

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Frage dich erstmal ob das Unternehmen das Problem ist oder die Aufgaben in der Steuerberatung!

Big4 ist stressig und es sind die meisten sehr unangenehme Menschen da. In einer kleinen Steuerberatung kann das ganz anders aussehen. Mit der begründung du suchts eher ein "familieres" Umfeld kannst du einen neustart in einer kleinen Steuerberatung machen.

Ist der Job wirklich das Problem, dass musst du wirklich was anderes machen. Das könnte Rewe- oder die Steuerabteilung eines Großen Unternehmens sein.

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Also mein Onkel ist Partner bei E&Y und erzählt gerne, dass er auch mal bei KPMG (damals DTG) Assistent war und nach 3 Monaten keine Lust mehr hatte. Hat seiner weiteren Entwicklung, auch in der Branche, nicht geschadet :-)

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Moin!

Du, ich hatte auch so ne ähnliche Situation. Bin bei einer Top-UB gelandet und fand mein Leben mit permanenten 80h-Wochen sowas von beschissen. Hatte echt auch Pech in den Projekten und hab dann ziemlich schnell geschmissen und mich erst danach woanders beworben.

Kündigung: reine Privatsache, musst keine Gründe nennen - ist denen sowieso egal :-)

Anschreiben in neuen Bewerbungen: "Ich suche eine neue berufliche Herausforderung in XXX da mir an XXX das und jenes gefällt." -> Positiv formulieren, mehr musste nich machen.

Ich habe dann in Bewerbungsgesprächen ganz offen erzählt, warum ich da weg wollte. Ich war da auch erst skeptisch, aber in nahezu allen Gesprächen hat man mit Verständnis reagiert und mir teilweise diese Entscheidung sogar in Richtung "Reife" interpretiert.

Also - mach dir nich zu große Sorgen, es geht weiter!!!!

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Und wie hat dein Onkel damals bei der DTG gehandelt nach 3 Monaten?

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Im Anschreiben so wie ein anderer schon gesagt hat: Irgendwas positives halt!
Im Lebenslauf steht dann ja 2011/MM bis heute - Unternehmen X
Dann sehen die schon, dass du ungekündigt bist.

Wenn dann im Vorstellungsgespräch gefragt wird, wieso weshalb warum, dann ruhig sagen, dass du halt festgestellt hast, dass deine Stärken eher im neuen Bereich liegen. Und niemals über den alten AG herziehen!
Und wie ein Vorposter auch schon geschrieben hat: Denke nach, ob es der Bereich (Steuern) oder das Unternehmen ist, was dir nicht gefällt!

Viel Erfolg!

Lounge Gast schrieb:

Danke für den guten Beitrag!

Und wie sieht es mit der Suche nach einem neuen Job aus?

Ich will ja erst kündigen, wenn ich was in der Tasche habe.
Wie im Anschreiben formulieren?

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Vielleicht ist es beides. Steuern gefällt mir in der Praxis nicht und auch das Unternehmen nicht.

Ich sollte denke ich ehrlich sein. Es gibt zu viele, die sich durchquälen.

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Das ist auch völlig in Ordnung. Nur muss das nicht unbedingt ins Kündigungsschreiben rein. Das kannst du neutral halten "hiermit kündige ich zum ...". Im Normalfall wird dein Vorgesetzter auf dich zukommen und fragen, warum du gekündigt hast. Dann kannst du ihm deine Gründe nennen. Bei der Gelegenheit kannst du es ihm mitteilen. Und da würde ich auch in der Tat ehrlich sein. Es ist nichts Verwerfliches dabei. Niemand hat irgendetwas davon, wenn du einen Job machst, bei dem du dich nicht wohlfühlst. Du nicht, aber auch das Unternehmen nicht. Das kann man also nachvollziehbar begründen und aussteigen, ohne "Porzellan zu zerbrechen".

Lounge Gast schrieb:

Ich sollte denke ich ehrlich sein.

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In welchen Bereichen in ein Ausstieg aus WP NOCH möglich?

ReWe und Controlling ist schon klar, aber wäre es mit Prozessmanagement / Produktion / Unternehmensstrategie?

Natürlich verbringen wir die meinste Zeit mit der Buchhaltung, aber Prozessaufnahme, zum Teil Analyse und Beurteilung gehören ja auch zu dem Job.

Hat jemand hier einen "nicht herkömmlichen" Ausstieg aus WP schon gemacht? Nach wie vielen Jahren wäre es sinnvoller?

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