Servus, ich habe die Zusage für eine Stelle beim Bayrischen Staat.
Ich bin Mitte 30 und habe einen Master im MINT Bereich.

Die Stelle ist mit A16 bewertet und auch so ausgeschrieben, da ich aus der "freien Wirtschaft" komme, kann mir keine direkte Verbeamtung angeboten werden, so das ich zunächst für 2 Jahre mit der TVöD 13 (ggf 14) starten würde.

Diese Bezahlung ist aber natürlich ein schlechter Witz, da haben die Bachelorabsolventen die ich zuletzt als Abteilungsleiter bei einem Konzern eingestellt hatte, ein (deutlich) höheres Gehalt.

Die Stelle selbst würde mich inhaltlich super reizen, die Bezahlung (ab Verbeamtung) in A16 wäre in Summe dann auch bei rund 100k (Stufe + diverse Zuschläge) aber ohne Sozialabgaben und zzgl. aller Beamten Vorteile wie 100% Jobsicherheit, Private KV, Pension. Das wäre finanziell schon in Ordnung.

Aber die zwei Jahre im TVöD sind halt einfach unterirdisch, ich würde mit dem Einkommen nicht hinkommen und müsste an meine Ersparnisse in der Zeit (Frau studiert noch, danach ist Kind 2 geplant, somit Alleinverdiener auf die nächsten Jahre). In der Industrie lag mein Jahreszielgehalt zuletzt bei 144k p.a.

Auf der anderen Seite würde mir die Stelle super viel geben, da sie mit einer GF bzw. zumindest ppa einhergeht (Leitung eines gewinnorientierten Staatsbetriebs), in der Industrie war ich bisher nur Abteilungsleiter. Ich denke ich könnte danach sicher auch wieder in die Industrie zurück, aber dann eben nicht mehr "nur" als AL.

Würdet ihr in meiner Situation diese finanzielle Kröte schlucken?

Warum zahlen die dich nicht AT für die Zeit? Zumindest in Bundesbehörden gibt es viel AT um die A-Stufen hinter sich zu lassen. In deinem Fall wäre es umgekehrt.

Hast du mit der Personalabteilung gesprochen, dass A16 direkt nach der Zeit im TV-L überhaupt drin ist? Meines Wissens nach, zumindest in NRW, müssen alle Ämter, also ab A13 dann regelmäßig durchlaufen werden inklusive der Mindestzeiten (Probezeit + Zeit vor einer frühestmöglichen Beförderung) in diesen Ämtern. Die könnten dich mit der A16 Planstelle locken, aber dürften sie dir evtl. gar nicht geben, bzw geben sie dir, aber du musst erstmal durch A13 -15 hoch. Schau dir mal das Beamtenrecht näher an und informier dich in der Personalabteilung

Du hast den Schuss wohl noch nicht gehört. Andere hätten den Vertrag schon längst unterschrieben. A16 in zwei Jahren und Beamter ist wie ein Lottolos.

WiWi Gast schrieb am 04.10.2023:

Servus, ich habe die Zusage für eine Stelle beim Bayrischen Staat.
Ich bin Mitte 30 und habe einen Master im MINT Bereich.

Die Stelle ist mit A16 bewertet und auch so ausgeschrieben, da ich aus der "freien Wirtschaft" komme, kann mir keine direkte Verbeamtung angeboten werden, so das ich zunächst für 2 Jahre mit der TVöD 13 (ggf 14) starten würde.

Diese Bezahlung ist aber natürlich ein schlechter Witz, da haben die Bachelorabsolventen die ich zuletzt als Abteilungsleiter bei einem Konzern eingestellt hatte, ein (deutlich) höheres Gehalt.

Die Stelle selbst würde mich inhaltlich super reizen, die Bezahlung (ab Verbeamtung) in A16 wäre in Summe dann auch bei rund 100k (Stufe + diverse Zuschläge) aber ohne Sozialabgaben und zzgl. aller Beamten Vorteile wie 100% Jobsicherheit, Private KV, Pension. Das wäre finanziell schon in Ordnung.

Aber die zwei Jahre im TVöD sind halt einfach unterirdisch, ich würde mit dem Einkommen nicht hinkommen und müsste an meine Ersparnisse in der Zeit (Frau studiert noch, danach ist Kind 2 geplant, somit Alleinverdiener auf die nächsten Jahre). In der Industrie lag mein Jahreszielgehalt zuletzt bei 144k p.a.

Auf der anderen Seite würde mir die Stelle super viel geben, da sie mit einer GF bzw. zumindest ppa einhergeht (Leitung eines gewinnorientierten Staatsbetriebs), in der Industrie war ich bisher nur Abteilungsleiter. Ich denke ich könnte danach sicher auch wieder in die Industrie zurück, aber dann eben nicht mehr "nur" als AL.

Würdet ihr in meiner Situation diese finanzielle Kröte schlucken?

Wie ist denn deine aktuelle Stelle? Gibt es da Beförderungsmöglichkeiten? Wie ist die Firma wirtschaftlich aufgestellt? Krisenkandidat ala Thyssen Krupp oder eher ein Airbus?

Beamtentum würde ich nur machen, wenn du ne typische Beamtenstelle zum rumlungern und faulenzen suchst. Gerade wenn du in Zukunft international arbeiten willst/musst, weil es in DE nicht mehr so rund läuft, ist Besmtentum ne echte Sackgasse

Er beschreibt doch seine Motivation? Jetzt AL mit 144k und typischem "AL-Hierarchie-Middlemanagement"-Rumgeärgere gegen eine Stelle als GF und 100k als Beamter.

Der Vorposter hat es schon gut beschrieben. Informieren, was die wirklich anbieten können und dann neu bewerten. Am besten von einer unabhängigen Stelle beraten/informieren lassen und nicht der gleichen Personalabteilung, wo man anfangen will und die einem das erzählen, was man hören will.

WiWi Gast schrieb am 04.10.2023:

Servus, ich habe die Zusage für eine Stelle beim Bayrischen Staat.
Ich bin Mitte 30 und habe einen Master im MINT Bereich.

Die Stelle ist mit A16 bewertet und auch so ausgeschrieben, da ich aus der "freien Wirtschaft" komme, kann mir keine direkte Verbeamtung angeboten werden, so das ich zunächst für 2 Jahre mit der TVöD 13 (ggf 14) starten würde.

Diese Bezahlung ist aber natürlich ein schlechter Witz, da haben die Bachelorabsolventen die ich zuletzt als Abteilungsleiter bei einem Konzern eingestellt hatte, ein (deutlich) höheres Gehalt.

Die Stelle selbst würde mich inhaltlich super reizen, die Bezahlung (ab Verbeamtung) in A16 wäre in Summe dann auch bei rund 100k (Stufe + diverse Zuschläge) aber ohne Sozialabgaben und zzgl. aller Beamten Vorteile wie 100% Jobsicherheit, Private KV, Pension. Das wäre finanziell schon in Ordnung.

Aber die zwei Jahre im TVöD sind halt einfach unterirdisch, ich würde mit dem Einkommen nicht hinkommen und müsste an meine Ersparnisse in der Zeit (Frau studiert noch, danach ist Kind 2 geplant, somit Alleinverdiener auf die nächsten Jahre). In der Industrie lag mein Jahreszielgehalt zuletzt bei 144k p.a.

Auf der anderen Seite würde mir die Stelle super viel geben, da sie mit einer GF bzw. zumindest ppa einhergeht (Leitung eines gewinnorientierten Staatsbetriebs), in der Industrie war ich bisher nur Abteilungsleiter. Ich denke ich könnte danach sicher auch wieder in die Industrie zurück, aber dann eben nicht mehr "nur" als AL.

Würdet ihr in meiner Situation diese finanzielle Kröte schlucken?

Wie ist denn deine aktuelle Stelle? Gibt es da Beförderungsmöglichkeiten? Wie ist die Firma wirtschaftlich aufgestellt? Krisenkandidat ala Thyssen Krupp oder eher ein Airbus?

Beamtentum würde ich nur machen, wenn du ne typische Beamtenstelle zum rumlungern und faulenzen suchst. Gerade wenn du in Zukunft international arbeiten willst/musst, weil es in DE nicht mehr so rund läuft, ist Besmtentum ne echte Sackgasse

naja, egal wie sehr die Wirtschaft leidet, die Beamten werden immer noch genug rauspressen und bis es ganz zusammenbricht hat der TE schon seine Pension kassiert.

Klingt wie ein Scam.
Wieso solltest du 2 Jahre E13 müssen.
Wieso nicht E15 oder AT oder A13?

Falls es so ist wie du schreibst würde ich es machen.
Aber davor den Vertrag ganz genau durchgehen und andere in der Abteilung befragen, ob das da auch so gelaufen ist oder obs dann doch Probleme gab.

Also du willst von 144 k weg, vllt auf die häfte für zwei jahre, um dann bei 100 k zu landen mit fer garantie ein lebenlang nie wieder als beamter auf 144 zu kommen?
Keine lust mehr viel zu arbeiten, anders kann ich es mir nicht vorstellen.

Beim Bund geht eigentlich nur Verbeamtung ins zweite Amt der Laufbahn. Also im hD nach A14. Also 1-2 Jahre TVÖD, dann A14 (wenn genug Erfahrung angerechnet werden kann, wovon ich ausgehe) und dann dauert es eben vllt noch ein oder zwei Jahre bis man sich auf die A16 stelle formal setzen kann. Also die Stelle besetzen geht uU auch so. Aber die Besoldung.

Aber: im ÖD gilt eigentlich meistens: wo ein Wille ist... Jdf. in der Ministerialbürokratie.
In dem Fall bin ich mir aber nicht sicher. Merke aber: es ist der ÖD. Rechne eher mit 1-3 Jahren länger bis die A16 da ist.

Wenn du den Job aber cool findest !!! Und weißt worauf du dich mit ner Leitungsposition im ÖD einlässt !!!! Dann mach es.

Gewinnorientierter Staatsbetrieb?

Landeseigenes Unternehmen? Welche Rechtsform? Da gibt es Beamte?

normalerweise Angestellte und in Deinem Fall AT. Oder?

WiWi Gast schrieb am 04.10.2023:

Diese Bezahlung ist aber natürlich ein schlechter Witz [...]

Aber die zwei Jahre im TVöD sind halt einfach unterirdisch [...]

Bitte nicht persönlich nehmen: Wenn du hier schon mit solchen Begriffen wie "schlechter Witz" und "unterirdisch" für E13 ankommst, würde ich es einfach bleiben lassen. An die 144k, die du aktuell als (Ziel-)Gehalt hast, kommst du auch mit A16 nicht ran, und das Geld scheint dir eh wichtiger zu sein als der Rest. In deine Situation kann sich 1:1 sowieso niemand hinein versetzen, was erwartest du hier an Inputs?

A16 ist halt billo. Bleib lieber auf der Position als AL, da haste mehr von mit deinem Potential.

Ich bin da nicht so drin im öffentlichen Dienst Wesen, kannst du mir erklären wie der Sprung von Tvöd E13 (beginnt mit knapp 4,2k und endet mit 6k) auf A16 (beginnt mit 6,3k und endet mit 8,1k) innerhalb zwei Jahren funktioniert ?
Die Zahlen habe ich jetzt nur aus dem Internet…

TVöD ist auf jedenfall sehr nachteilig für dich, die A Besoldung würden es wieder weg machen.

Die Frage ist wie der Weg dazu ist, dass würde ich auf jeden Fall im Detail nachfragen. Auch mit einem genauen Zeitplan, wann du wie was zu erwarten hast.
Und was du noch mitbringen musst, ärztliche Untersuchungen oder ähnliches damit es zu keinen bösen Überraschung kommt.

Ansonsten schwierig hier eine ja oder nein Empfehlung abzugeben, hängt wohl davon ab ob du so viel an Ersparnissen hast und du das deine Familie zumuten kannst und willst. Ich mein der AL Job im Konzern ist ja auch nicht so verkehrt ?!