Ich bin seit mittlerweile über einem Jahr Assistent bei einem Automobilbauer (IGM-Tarif) und selbst AT, die Entwicklung ins Management ist bei uns - wenn noch nicht vorhanden - mehr oder minder obligatorisch.
Selbst wenn du dich mit deinem Chef auseinander lebst (was durchaus passiert, das will ich nicht verhehlen) bist du durch das Netzwerk JEDEM Sachbearbeiter überlegen.
Mein Gehalt ist mit allen Gratifikationen bei ca. 120.000.- - 130.000,-. Dazu Gimmicks wie Dienstwagen, Büro, Handy, Laptop, Tablet etc. alles auch privat nutzbar... Die Gehaltssprünge gehen und gingen auch weit schneller als die "Norm-"Entwicklung der Sachbearbeiter. Meine Entwicklung für die nächsten 4 Jahre (selbst für die Zeit nach meiner Assistenz) ist schriftlich zwischen meinem Chef und dem Personalchef fixiert. Ich bin aber bei weitem nicht der bestbezahlte, aber eben auch nicht am schlechtesten bezahlt, das gebe ich zu.
Die Arbeitszeiten, die ich ableisten darf, sind höher als bei jeder bei uns angesiedelten Beratung (T1 und T2) und zusätzlich zu den Wochentagen finden an den meisten Wochenenden noch Vor- und Nachbereitungen statt. Dass die Beratung an dieser Stelle eine andere Liga ist, das ist so (auch wenn du das vermutlich anders meintest): Die Berater arbeiten für mich und auf meine Anweisung.
Die einzigen Berater, die zu meinem Chef durchdringen, sind die Partner mit ein, zwei Teamleitern. Die Vorbereitung für solche Termine ist dann allerdings schon in zwei bis drei Schleifen über meinen Schreibtisch gelaufen.
Mein Exit und der meiner Kollegen ist eine Stelle im mittleren Management. Du landest hier bei uns bei etwa 250.000,- - 350.000,-. Da aber nicht immer zwingend am "eigenen" Standort, es kann für diesen Entwicklungsschritt schon einmal in Richtung Asien, Afrika... gehen.
Bei uns gibt es diese Topstellen allerdings nicht nach 3 Jahren oder zum Berufseinstieg. Ich selbst war vorher schon Führungskraft und 7 Jahre im Konzern.
Ich sage es ganz offen: Ich habe auch vor meiner Assistenz gut gelebt und deshalb überlegt. Ich habe daraufhin mit einem Vorgänger und einem ehemaligen aus einem anderen Vorstandsbereich gesprochen. Deren Antwort: "Bist du doof, dass du überhaupt zweifelst?"
Wichtig aus meiner Sicht ist nur, dass der aktuelle Chef nicht schon 3-4 Jahre im Bereich ist und noch nicht über 60. Sonst besteht sowohl die Gefahr, dass du bei einem Vorstandwechsel entsorgt wirst oder nach Rente deines Chefs den Rückenwind verlierst und der gigantische Einsatz kaum Entlohnung findet.
antworten