Hi,
also wieder mal nur gut gemeinte Tipps (bin derjenige, der gegen Aufgeben war):
Ich habe selbst bei Rödl u. Partner nach der Uni angefangen und bin dann in ne big4 gewechselt, da ich mich neuen Herausforderungen stellen wollte.
Ich habe es nie bereut. Zeitpunkte in denen ich Aufhören wollte, gab es mehr als genug, jedoch liegt bzw. lag das nie an den big4 selbst. Du kannst froh sein, wenn du dort arbeiten kannst, da einige Jahre Berufserfahrung und der StB Titel unheimlich viel wert sind, wenn du dich bis dahin durchbeißt (mind. 1,5 Jahre wären ebenso sehr gut, dir stehen dann so oder so sehr viele Türen offen, innerhalb und außerhalb der Steuerberatung).
Und glaub mir, du wirst in dieser Branche und auch in Unternehmen außerhalb IMMER auf Teams oder Situationen stoßen, in denen man sich fragt wie so etwas überhaupt sein kann. Sei es bei Siemens oder sonst wo.
Dass die Leute nicht zu jeder Position in der Steuerkalkulation sofort Paragraphen, Richtlinien, BMF-Schreiben u. Ähnliches nennen können, musst du denen verzeihen und auch selbst mit Leben. Man hat eben sehr viel zu tun, und Abteilungen wie IES/Human Capital sind eben Abteilungen, in denen man improvisieren muss, und, ja auch eben einfach in Vorjahr schauen muss (dafür gibt es ja Seniors und Manager, die hier einfach mehr Erfahrung haben).
Wenn du oder die anderen mit dem StB durch sind, kann man sich in den darauf folgenden Jahren vermehrt mit den Alltagsrelevanten Regelungen auseinander setzen und sein wissen wirklich erweitern und festigen.
Wenn man viel zu tun hat, kommt man daran nicht drum herum. Man sollte sich in dieser Branche sowieso angewöhnen zu improvisieren und sich nicht im Detail zu verlieren. Genau das wirst du auch im StB Examen brauchen. Es gibt Leute, die wollen jede Aufgabe zunächst vollständig korrekt bearbeiten, bevor sie zur nächsten gehen. Das sind dann genau die Leute, die im Examen einen großen Teil der Aufgaben gar nicht bearbeiten, weil die Zeit schon rum ist. Viele Lernen dann so für 2. und 3. Mal dazu. Im Endeffekt muss man sich damit abfinden, in solchen Prüfungen nicht alles perfekt machen zu können.
Und in Gottes Namen: Verscherze es dir mit den Kollegen nicht, auch wenn sie nicht den besten Eindruck machen und nicht alles wissen. Mit den Jahren wird man sehen, wer etwas drauf hat und vor allem, den Willen, etwas innerhalb der big4 zu erreichen. Die Partner und Manager wissen meistens sehr gut Bescheid, wem man etwas zutrauen kann und wem nicht, das soll nicht dein Problem sein.
Dann noch viel Spaß und mach einfach weiter. Wie schon gesagt, du könntest diese Lücke niemals verheimlichen. Dazu müsstest du einen lückenlosen Lebenslauf haben, und dazu gehörige Arbeitszeugnisse... Und beim nächsten Arbeitgeber wärst du dann auf den Daumen nach oben - oder nach unten angewiesen, das wird dann sicherlich auch keinen Spaß mehr machen.
Lounge Gast schrieb:
Hier der TE
Nur um eins klar zu stellen: ich könnte ohne Probleme dazu
stehen, es da nur einen Monat ausgehalten zu haben ;) ich hab
7,5 Jahre in 2 Firmen gearbeitet.
Mir geht's hier nur darum, dass es mir noch nie passiert
ist, dass meine Erwartungen so enttäuscht werden. Ich hab
mich sehr auf die neue Aufgabe gefreut und dann sowas ...
Deshalb eben die Frage: wie lange schau ich mir das an? Ewig
werden die Jobs nicht auf mich warten, noch ist mein
Zweitfavorit unbesetzt. Aber sind 2-4 Wochen echt genug, um
festzustellen, dass es nicht passt?
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