Ich weiß wovon du sprichst. Meine "Lernkarriere" hat schon zu Schulzeiten mit gelegentlichem Lernen auf Arbeiten angefangen. Damals war es noch harmlos und ich hätte noch die Kurve hin zu einem normalen Leben kriegen können. Aber dann kam die Uni-Zeit, und ich bin ins Bodenlose gestürzt. Ich habe 16-20h pro Tag gelernt und einfach keinen Ausweg aus diesem Teufelskreis gefunden, weil ich nicht bereit war mir einzugestehen dass ich ein Problem hatte. In dieser Zeit haben sich nacheinander meine langjährige Freundin und fast alle meine Freunde von mir abgewandt, was ich damals aber kaum bemerkt habe.
Geendet hat das ganze in einem PhD. Gott sei Dank habe ich vor dem Prof. noch die Kurve gekriegt und habe einen kalten Entzug gemacht. Diese vier Wochen ohne Lernen waren mit Abstand die härtesten meines Lebens. Leider bin ich seitdem mehrmals rückfällig geworden mit Phasen, in denen ich mich eingeschlossen und nur noch gelernt habe.
Seit ich aber zu den wöchentlichen Treffen der Anonymen Lerner gehe, hat sich mein Leben glücklicherweise zum Guten gewendet. Heute bin ich seit 571 Tagen lernfrei und ich habe ein gutes Gefühl, dass ich nie mehr rückfällig werde.
Mein Rat an die jungen Leser dieses Forums: Fangt gar nicht erst mit dem Lernen an, denn es kann euch ganz schnell in den Abgrund ziehen. Auch wenn es schwer ist, dem Lernen zu widerstehen und andere euch einreden wollen, es sei cool, müsst ihr einfach stark sein!
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