Hallo Leute,

ich werde demnächst meinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften (Bsc) abschließen. Nun bin ich auf der Suche nach einem passenden Master Programm. Eigentlich war es für mich immer klar, dass ich anschließend einfach einen konsekutiven Master in Richtung Strategie/ Finance machen werden. Nun muss ich sagen, dass ich das Gefühl habe nach dem Bachlor nicht so viel Brauchbares gelernt habe.

Finance -> viele Modelle funktionieren bei Zinsen um 0 nicht (denke diese Zinslage werder wir noch länger haben)
Management -> Spieltheorie ist zwar nice to have, aber doch sehr fern von der Praxis, weiß auch nicht ob man aus den ganzen Case Studies letztendlich mehr Nutzen ziehen würde

Daher habe ich mir überlegt eventuell in die Business Analytics Richtung zu gehen, da man dort primär Tools lernt, die man sofort einsetzen kann und die auch funktionieren. Was für mich allerdings dagegen spricht ist, dass ich nicht die höchste IT-Affinität habe und ich etwas Angst haben dadurch zu sehr in die IT Ecke abgeschoben werde bei späteren Bewerbungen.

Um es zusammenfassen, denke die Management/ Finance Richtung würde mir wesentlich leichter fallen, aber ich denke damit studiere ich etwas, das ein bisschen in der Vergangenheit feststeckt. Bei Business Analytics ist es genau andersherum, ich denke das ist die Zunkunft, weiß aber nicht ob ich wirklich dafür geeignet bin.

Also entweder mach ich ein praxisnahen Master in BA oder mache einen Master in Management (Richtung: Finance & Strategie). Ein Mittelweg wäre noch ein Master in Management und dann ein paar Electives in die Richtung Big Data wählen.

Ich weiß, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber würde gerne ein paar Meinungen dazu von euch hören.

1.) Hat ein BWL Studium noch Zukunft? (Mal plakativ formuliert)
2.) Was würdet ihr wählen?
3.) Erfahrungen von Bachelor BWL auf Master BA (ohne starken quantitativen Background)

Würde dir zu Business Analytics raten. Gerade mit einem generalistischen Master in Management hat man es doch recht schwer ohne richtigen Schwerpunkt unterzukommen. Dazu kommt, dass der Markt doch inzwischen mit BWLern überflutet ist. Mach was neues, was Zukunftsträchtiges wie du sagst!

Falls du aber unbedingt später in die Finance Richtung willst, würde ich zu einem Master in Finance raten, von dort aus kannst du immer noch zu UB oder DAX 30. Mit einem generalistischen MiM könnte das schwieriger werden.

Wo werden denn gute Master in Business Analytics Programme angeboten?

Lieber TE,

ich stecke gleichfalls in deiner Haut - mit der genau gleichen Fragestellung jedoch mit dem Unterschied, dass ich bereits programmieren konnte und an sich eine starke IT Affinität mitbringe, jedoch niemals Info oder Wifo studiert habe (mir wurde abgeraten).

In meinem BWL Master begann ich mir SQL Kenntnisse beizubringen - dies ist die Basis aller Programme um Queries zu erstellen. Es gibt nämlich BI (eher Business Analytics) und Predictive Analytics (eher Data Science, Big Data). Das Feld ist riesig und obgleich in Amerika rel. groß, finde ich hier in D verhältnismäßig wenig.

Schlage Sachen nach wie BI, Data Science, Data Analyst etc. - macht sehr viel Spaß und der Bereich hat Zukunft.

MiM in Mannheim und dann Kurse wie Business Intelligence, Process Management und Interactive Marketing wählen => Da hättest du das Feld Smart Data/ Data Analytics ziemlich gut abgedeckt.(Big Data ist ein Unwort, weil die Größe/ Volume eigentlich nicht ausschlaggebendes Kriterium ist).

VG

Ich würde dir raten ins Ausland zu gehen. Da Lernst du jede Menge relevante Sachen und in der Regel auch die nötigen IT Sachen. Gerade für einen Master bietet sich das echt an.

Ich bin hier nicht der Finance Gott aber beruhen nicht die meisten Financemodelle die in der Praxis angewendet werden auf der persönlichen Discount rate? Diese ist ja in 100% der Fälle nicht 0 auf Unternehmensseite (WACC, etc.) Von sowas wie 0% cost of debt sind doch eher VWLer betroffen die da auf institutioneller Seite drüber nachdenken oder?

In England: Imperial, UCL, Warwick
In Deutschland sind reine Studiengänge in die Richtung bisher eher selten.

Ähm, Jungs - in diesem Bereich ist die Uni definitiv KEIN Selektionskriterium. Die Sache ist: Jeder Wirtschaftsinformatiker hat einem da einiges voraus.

Mein Tipp:
Ließ dich ein in BI & Data Science. Lern SQL, Lern Python und fang im BI an. Wenn du richtiger Mathe crazy typ bist, entwickele dich dann in Richtung Data Science.

https://www.msm.uni-due.de/index.php?id=6200

schau mal hier bei der uni duisburg-essen

Bin jetzt kein Experte für analytics und was du dir da konkret vorstellst. Soll das so etwas wie marketing analystics sein? Falls ja, guck mal nach dem marketing master in Rotterdam, da bist du an einer ausgezeichneten Uni an der du auf analytics einen Schwerpunkt legen kannst.

Hier der TE:

Vielen Dank erstmal für die zahlreichen Antworten.
Also würdet ihr sagen, dass Programmier-(Vor)Kenntnisse und ausgeprägte quantitative Fähigkeiten absolut notwendig sind für ein Studium in Richtung Business Analytics?

Business Analytics ist auf jeden Fall ein hochspannender Bereich.
Habe auch im Bachelor BWL studiert und gerade die Module Richtung BA, BI etc. sind wirklich spannend.
Außerdem hast du mit einem Master in Business Analytics wirklich gutes Wissen was man in verschiedenen Bereichen anwenden kann, beispielsweise kannst du wenn du in Richtung IT willst in BI gehen, du kannst aber genauso gut in Richtung Beratung (es gibt sogar einige Mischformen wie Business Analytics & Consulting) oder Controlling gehen.
Gerade mit dem kaufmännischen Wissen aus dem Bachelorstudium und dem spezialisierten Wissen aus dem Master bist du gut aufgestellt.

Würde dir allerdings raten dafür ins Ausland zu gehen, da du in D wahrscheinlich nicht über ein generalisiertes Studium mit Schwerpunkt in dem Bereich kommen wirst.
Mögliche Unis sind wie oben genannt Imperial, Warwick oder UCL,
bei schmalerem Budget würden sich auch Strathclyde, Leeds oder IESEG anbieten.

Werde wahrscheinlich in Glasgow an der Strathclyde anfangen.
Lt. deren Internetseite sind gute quantitative Kenntnisse förderlich, aber nicht vorausgesetzt. Also mach dir da mal keine Sorgen.